Kulturelles Erbe ist ein wesentlicher Bestandteil individueller und kollektiver Identität, sowohl materieller als auch immaterieller Natur. Es verbindet Gesellschaften, indem es gemeinsame Werte, Überzeugungen, Traditionen und Lebensweisen reflektiert und gestaltet. Es ermöglicht es einzelnen Menschen, Identität und Zugehörigkeit zu definieren. Das Kulturerbe besteht aus Materiellem Erbe, Immateriellem Erbe, Digitalem Erbe und Naturerbe.
Neben dem natürlichen Altern ist das Kulturerbe zahlreichen weiteren Bedrohungen ausgesetzt. Klimawandel und Umweltverschmutzung, zunehmende Urbanisierung, Massentourismus, Fahrlässigkeit, Vandalismus und sogar Terrorismus fordern das Kulturerbe weltweit heraus. Die Erforschung von Strategien, Methoden und Instrumenten ist erforderlich, um das Kulturerbe möglichst nachhaltig zu schützen und stärken sowie an diese Gefahren anzupassen.
Entsprechend konzentriert sich die Joint Programming Initiative auf fünf Hauptziele:
- Die Verbesserung der Forschungskoordination zum Kulturerbe auf EU-Ebene durch Erhebung kurz- und langfristiger Bedürfnisse und Prioritäten
- Die Konzentration und Ausweitung der personellen, materiellen und finanziellen Ressourcen für die Erforschung des Kulturerbes auf europäischer Ebene
- Gemeinsame und multidisziplinäre Ansätze der Kulturerbe-Forschung zu fördern und Wissen zu verbessern
- Die Steigerung der Awareness bei Bürgerinnen und Bürgern, politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern sowie Stakeholdern
- Einen Europäischen Forschungsraum (EFR) für die Kulturerbe-Forschung zu schaffen und auf die internationale Ebene zu bringen
Die Initiative führt verschiedene Aktivitäten durch: Sie veröffentlicht strategische Forschungsagenden, organisiert gemeinsame Ausschreibungen zu Forschungs- und Innovationsprojekten, Konferenzen, Workshops, Verbreitungsaktivitäten, sie koordiniert das Alignment zwischen JPI-CH-Partnern oder knüpft Beziehungen zu anderen regionalen, europäischen und internationalen Netzwerken, Programmen und Initiativen.