Vorkommerzielle und kommerzielle öffentliche Beschaffung

Nachfrageseitige Instrumente der Innovationspolitik und hierbei insbesondere die innovationsfördernde öffentliche Beschaffung haben in den letzten Jahren als Ergänzung zur „herkömmlichen“ angebotsorientierten Forschungsförderungspolitik international zunehmend Beachtung gefunden. Die österreichische Bundesregierung hat unter Federführung von BMK und BMAW ein Leitkonzept für die innovationsfördernde öffentliche Beschaffung (IÖB) verfasst.

Ziel der Bundesregierung ist es, die großen budgetären Volumina, die jährlich von Seiten der öffentlichen Hand investiert werden (ca. 40 Mrd. Euro pro Jahr in Österreich), vermehrt (indirekt) für die Förderung der Herstellung von innovativen Produkten und Dienstleistungen einzusetzen und gleichzeitig öffentliche Stellen und die Bürger mit moderneren, (öko-)effizienteren und wettbewerbsfähigeren Produkten und Dienstleistungen zu versorgen.

Es sollen einerseits zusätzliche Innovationen in den Unternehmen ausgelöst werden – hier soll die öffentliche Hand als Referenzmarkt für die Wirtschaft fungieren – und andererseits den öffentlichen Sektor selbst durch Innovationen moderner und effizienter machen. Insgesamt geht es darum, einen stärkeren Beitrag zur Lösung zentraler technologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen unserer Zeit leisten zu können.

  • Einerseits geht es um die vorkommerzielle Beschaffung von Forschungs- und Entwicklungsleistungen durch die öffentliche Hand (engl.: pre-commercial procurement, PCP)                               
     
  • und andererseits, um die kommerzielle Beschaffung von Innovation im Rahmen der üblichen Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen durch die öffentliche Hand (engl.: public procurement of innovative solutions, PPI)

Das Wichtigste in Kürze

Initiative für
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Start-Up, Einzel-ForscherInnen

Servicestelle

Zur Umsetzung der IÖB in Österreich wurde eine eigene Servicestelle für eine innovationsfördernde öffentliche Beschaffung (IÖB) bei der Bundesbeschaffung GmbH (BBG) eingerichtet. Sie fungiert als One-Stop-Shop für Bedarfsträger, beschaffende Stellen, Förderagenturen und Wirtschaftsunternehmen und dient dabei als Ansprechpartner für die öffentliche Hand in IÖB-Angelegenheiten. Die IÖB-Servicestelle arbeitet mit den IÖB-Kompetenzstellen zusammen, bietet Qualifizierungsmaßnahmen für Bedarfsträger und Beschaffungsstellen an und initiiert und begleitet IÖB-Pilotprojekte bzw. führt solche selber durch.                               

Als Ergänzung zur IÖB-Servicestelle werden IÖB-Kompetenzstellen eingerichtet. Diese arbeiten partnerschaftlich mit der IÖB-Servicestelle zusammen und bringen komplementäres Know-how in Form von förder- oder sektorspezifischer Kompetenz ein. Die FFG ist seit Jänner 2014 eine IÖB-Kompetenzstelle.

IÖB-Innovationsplattform

Die IÖB-Servicestelle hat mit der Onlineplattform www.ioeb-innovationsplattform.at einen Marktplatz speziell für die öffentliche Verwaltung und innovative Unternehmen eingerichtet. Auf dem „Marktplatz Innovation“ erhält die öffentliche Verwaltung moderne, effiziente Lösungen, während Unternehmen und Start-Ups innovative Lösungen anbieten.                                 

Primäres Ziel dieser Onlineplattform ist es, innovationsfreudige Beschaffer der öffentlichen Verwaltung mit innovativen Unternehmen zusammenzubringen.                               

www.ioeb-innovationsplattform.at bietet innovativen Unternehmen und Start-Ups einen direkten Zugang zu Beschaffern in der öffentlichen Verwaltung. Die öffentliche Verwaltung und andere Interessierte wiederum finden auf dem Marktplatz der Plattform Produkte und Dienstleistungen, die von einer Expertenjury unter anderem auf Innovation und Einsetzbarkeit für die öffentliche Hand geprüft wurden. Ein weiterer Vorteil für Beschaffungsverantwortliche  liegt darin, über www.innovationspartnerschaft.at ihre eigene „Challenge“ ausrufen zu können, um mit geringem Aufwand innovative Lösungen für eine bestehende Herausforderung suchen zu lassen. So bietet der auf der Plattform angewandte Open Innovation Ansatz interessierten Beschaffern neue Zugänge, um innovative Problemlösungen zu finden.   

Weitere Informationen

Aktuelle Challenges

Kontakt

WACKER Alexander
Alexander WACKER BSc
+43 577 557 030 E-Mail senden

Über die FFG

Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) ist die nationale Förderinstitution für die unternehmensnahe Forschung und Entwicklung in Österreich. Förderungen der FFG tragen maßgeblich dazu bei, neues Wissen zu generieren, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und damit am Weltmarkt wettbewerbsfähiger zu sein.
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