Warum die Technologiebildung in der Sekundarstufe I und II oftmals noch zu eng gedacht ist, zeigt sich am Beispiel Digitalisierung sehr deutlich: Es wird üblicherweise gefordert, dass ausreichend Ressourcen und Know-how vorhanden sind, um mit den technischen Möglichkeiten Schritt halten zu können. Digitalisierungskonzepte für Schulen haben daher (etwas verkürzt) vor allem das Ziel, ein wenig Programmierkenntnisse sowie einen kompetenten Umgang mit Smartphones/Tablets/Laptops inklusive Bewusstsein für den Schutz der eigenen Daten zu vermitteln. Das ist aus Sicht der Arbeitsgruppe Technologiebildung zu kurz gegriffen.
„Kinder und Jugendliche müssen lernen, Technologien aktiv mitzugestalten, statt sie nur zu benutzen. Dafür brauchen sie vernetzte Kenntnisse in so unterschiedlichen Bereichen wie z.B. Werken, Informatik, Ethik, Mechatronik, Nachhaltigkeit,…“, so die Arbeitsgruppenleiterin Dorothea Erharter, GUT – Gender & Technik, Wien.
Aktivitäten und Ergebnisse
Ziel der Arbeitsgruppe ist es, die bestehenden Stakeholder und Initiativen noch besser zu vernetzen, um gemeinsam mehr zu bewirken.
- In der Stellungnahme zum neu erstellten Lehrplan für digitale Grundbildung wurde die Notwendigkeit von mehr Praxisnähe und sinnstiftenden Aufgabenstellungen betont
- In der Rückmeldung zum österreichischen Gesamtlehrplan wurde:
- Technologiebildung als übergreifendes Thema eingebracht,
- eine stärkere Vernetzung zwischen den Unterrichtsfächern empfohlen und
- Maßnahmen in der Lehrer:innenaus- und Weiterbildung angeregt, um den Lehrplan hinsichtlich reflexiver Geschlechterpädagogik, 21 century skills und projektbezogenem Arbeiten auch umsetzen zu können.
So geht es weiter:
Die Arbeitsgruppe wird zur Vernetzung der Stakeholder im Bereich Technologiebildung und für Lobbying für Technologiebildung (z.B. Coaching für Lehrkräfte, Finanzierung und Ausrollung von bewährten Konzepten) weitergeführt und ist offen für neue Mitglieder!
Die Arbeitsgruppe "Technologiebildung“ entstand als Arbeitsgruppe des Netzwerkes "Laura Bassi 4.0 – Digitalisierung und Chancengerechtigkeit“, das sich seit Herbst 2020 als Begleitaktivität des Forschungsprogramms Laura Bassi 4.0 für die Umsetzung von chancengerechter Digitalisierung einsetzt.
Das Netzwerk Laura Bassi 4.0 – Digitalisierung und Chancengerechtigkeit wird über das FFG-Programm „Laura Bassi 4.0“ abgewickelt. Die Finanzierung erfolgt über Mittel der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung sowie des Österreich-Fonds. Die Umsetzung erfolgt mit freundlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW).
Die Organisation und Begleitung des Netzwerks erfolgt durch die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) zusammen mit JOANNEUM RESEARCH POLICIES.
Kontakt:
Dr. Bernhard Wally, Rat für Forschung und Technologieentwicklung Geschäftsstelle, b.wally@rat-fte.at
DI.in Dorothea Erharter (Projektleiterin), GUT – Gender & Technik, Wien, d.e@zimd.at