Klimaneutrale Stadt
Gefördert werden Praktika im Kontext der Mission „Klimaneutrale Stadt“ in den vom BMK bzw. vom Klima- und Energiefonds unterstützten Pionierstädten. Es sollen Praxiserfahrungen an der Schnittstelle zwischen Verwaltung und klimaneutralen Innovationen für (Pionier-)Städte ermöglicht werden sowie dadurch die Potenziale von FTI kennengelernt und im praxisnahen Kontext der Pionierstädte und Pionierquartiere erlebt werden können. Einreichberechtigt sind in diesem Themenschwerpunkt ausschließlich Pionierstädte mit einem bereits beidseitig unterschriebenen Finanzierungsvertrag sowie deren kommunale Unternehmen (z. B. städtische Energieunternehmen, Verkehrsbetriebe etc.). Die einreichende Organisation muss selbst aktuell an FTI-Aktivitäten beteiligt sein.
Beispiele für Praktika im Thema Klimaneutrale Stadt:
- Mitarbeit beim Aufbau von "digitalen Zwillingen" zur digitalen räumlichen Abbildung von Städten sowie zur Analyse und Simulation
- Nutzung von Satelliten-Fernerkundungsdaten zur Analyse der Hitzebelastung in Städten
- Entwicklung und Anwendung digitaler Tools für partizipative Formate in Städten
- Bedarfsanalysen für Projekte zu alternativen Mobilitätskonzepten in Städten (z. B. Güterbeförderung mittels Lastenrädern)
- Erarbeitung von Verkehrsberuhigungsprojekten (inkl. Grundlagenerhebung, Szenarienentwicklung und Ausarbeitung von Gestaltungsvorschlägen)
- Mitwirkung bei Projekten zur Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung
Energiewende
Es sollen Praktika im Themenfeld „Energiewende“ gefördert werden, um Einblicke und Praxiserfahrungen in Energiewirtschaft, Energieforschung, Erneuerbare Energien bzw. andere Themen der Energiewende zu ermöglichen. Nach Möglichkeit sollen auch Praktika im Kontext der Leitinitiative „100 % Erneuerbare Energie-Reallabore“ (siehe dazu auch „Fachdialog ‚Die Energiewende proben – wie geht das?‘“ des BMK) entstehen.
Beispiele für Praktika im Thema Energiewende:
- Optimierung von Fernwärmenetzen durch Digitalisierung, Analyse und Änderung von Betriebsparametern
- Mitwirkung an der Verbesserung der Lebensdauer von Redox-Flow-Batterien
- (Mit-)Entwicklung elektronischer Leistungsbauteile für die Energiewende
Mobilitätswende
Es sollen Praktikumsplätze in FTI gefördert werden, um Praxiserfahrungen im Bereich technologischer und systemischer Initiativen für die Mobilitätswende zu ermöglichen.
Die Ziele des FTI-Schwerpunkts Mobilitätswende orientieren sich am Mobilitätsmasterplan und der Kreislaufwirtschaftsstrategie Österreichs:
- Verkehr vermeiden
- Verkehr verlagern
- Verkehr verbessern
- Kreislaufwirtschaft im Mobilitätssystem vorantreiben
Geförderte Praktika sollten jedenfalls mindestens eines dieser Ziele adressieren.
Mögliche Themen für Praktika umfassen beispielsweise:
- Entwicklung klimaneutraler Antriebssysteme und erneuerbarer Energieversorgung (wie zum Beispiel die Verwendung von grünem Wasserstoff für die Mobilität)
- Weiterentwicklung umweltschonender, ressourceneffizienter, wiederverwendbarer, modularer und recyclingfähiger Materialien, Komponenten und Gesamtsysteme für Fahrzeuge oder Verkehrsinfrastrukturen (zum Beispiel im Rahmen der nationalen Leichtbauinitiative)
- Entwicklung innovativer und zielgruppenspezifischer Konzepte und Mechanismen für klimafittes Mobilitätsverhalten
- Entwicklung barrierefreier, sicherer und nutzer:innengerechter Mobilitätsangebote
- Integration sowie Entwicklung innovativer und nachhaltigerer Mobilitäts- und Logistikdienste
- Entwicklung innovativer und klimafreundlicher Lösungen zur Digitalisierung und Automatisierung im Verkehrssystem und der Verkehrsinfrastruktur
Kreislaufwirtschaft und Produktionstechnologien
Der aktuelle globale Ressourcenverbrauch übersteigt die Regenerationsfähigkeit der Erde bei Weitem. Würden alle Menschen so leben und wirtschaften wie wir in Österreich, bräuchten wir 3,7 Planeten um diesen Ressourcenverbrauch zu decken. Durch das noch immer dominierende lineare Wirtschaftssystem gehen wertvolle Ressourcen als vermeintlicher "Abfall" verloren.
Eine der größten Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist daher die Transformation zu einer effizienten, kreislauforientieren und klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft. Diesen Anspruch mit der Stärkung der österreichischen Sachgüterindustrie zu verbinden, stärkt den Wirtschaftsstandort und sichert regionale Arbeitsplätze. Durch klare Beiträge zur Transformation des linearen Wirtschaftens in Richtung Kreislaufwirtschaft wird ein nachhaltiges Fundament für die Zukunft gelegt.
Gefördert werden Praktika für Studentinnen zum Thema „Kreislaufwirtschaft und Produktionstechnologien“, die zumindest eines der folgenden Ziele adressieren:
- Ressourceneinsatz optimieren
Projekte im Bereich des intelligenten Produktdesigns oder der Verfahrenstechnik tragen dazu bei, dass Primärrohstoffe eingespart und/oder durch Sekundärrohstoffe oder biogene Rohstoffe substituiert und Abfälle minimiert werden. Damit soll der Energie- und Rohstoffeinsatz im Herstellungsprozess unter Beibehaltung sämtlicher relevanter Eigenschaften signifikant reduziert werden. - Produktnutzung intensivieren
Projekte leisten einen Beitrag zu einer signifikanten Lebensverlängerung und funktionalen Aufwertung von Produkten. Dabei werden Reparatur-, Wiederaufbereitungs- und Wiederherstellungsoptionen erforscht, um den Produktlebenszyklus soweit wie möglich auszudehnen. - Stoffkreisläufe schließen
Projekte erforschen, entwickeln und erproben systemische Innovationen, die den Werterhalt von Gütern während des gesamten Lebenszyklus ganzheitlich berücksichtigen. Bei der Entwicklung innovativer Wertschöpfungskreisläufe sind die Akteur:innen entlang der Wertschöpfungskette (Material-/ Produktherstellung, Logistik, Endverbrauch, Sammel-/Sortier-/Recyclingbetriebe, usw.) zu berücksichtigen.
Beispiele für Praktika im Thema Kreislaufwirtschaft und Produktionstechnologien:
- Entwicklung neuartiger, umweltverträglicher und nachhaltiger Verpackungsmaterialien, die einen hohen Wiederverwendungsgrad aufweisen oder selbst (gemeinsam mit dem Inhalt) einen Bestandteil des im Prozess eingesetzten Materials bilden.
- Aufbereitung von Neben- bzw. Abfallprodukten der Stahlproduktion (z. B. durch Bioleaching), damit diese wieder in die Prozesskette rückgeführt werden können.
- Einsatz von Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen in Abfall- und Reststoffsortieranlagen.
- (Weiter-) Entwicklung innovativer und biobasierter Produkte und Werkstoffe, sowie von Herstellungsprozessen in der biobasierten Industrie, welche auf die Verarbeitung und Nutzung biogener Materialien fokussieren und den weitgehenden Ersatz von nicht erneuerbaren Rohstoffen adressieren.
- Forschung und Entwicklungen im Bereich der additiven Fertigung (beispielsweise bei 4D Druck, Medizintechnik oder Elektronik, bei Prozessinnovationen oder Design- und Materialinnovationen). Additive Fertigung trägt hierbei maßgeblich zur Nachhaltigkeit bei, indem sie die präzise Produktion komplexer Bauteile ermöglicht, den Materialverbrauch reduziert und Produktionsprozesse optimiert.
Weltraum- und Luftfahrttechnologien
Weltraum
Mit der österreichischen Weltraumstrategie 2030+ „Mensch, Klima, Wirtschaft: Weltraum ist für ALLE da“ werden strategische Ziele im Weltraumsektor verfolgt, die es ermöglichen die
- Nachhaltigkeit auf der Erde und im Weltraum tiefer zu verankern,
- weltraumbasierte Daten und Dienstleistungen für innovative Lösungen in den Bereichen Klimaschutz und Umweltüberwachung, Landnutzung, erneuerbare Energien und Mobilität sowie Katastrophenmanagement zu nutzen,
- den österreichischen Weltraumsektor zu stärken und ihn dabei zu unterstützen, dass seine internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter ausgebaut und Wertschöpfung in Österreich geschaffen wird,
- und schließlich, dass für einen florierenden und innovativen Weltraumsektor ausreichend Talente vorhanden sind.
Für die Förderung von Nachwuchskräften im Bereich Weltraum werden daher folgende Schwerpunkte für Praktikumsplätze adressiert:
- Technologien für die Raumfahrt:
Entwicklung von innovativen Technologien, Produkten und Verfahren mit hohem kommerziellen Potential sowie der Transfer von Weltraumtechnologie in andere Sektoren. - Weltraumforschung und Wissenschaft:
Steigerung der wissenschaftlichen Exzellenz durch Beiträge zu internationalen Weltraummissionen. - Anwendung von satellitengestützten Technologien:
Entwicklung von satellitenbasierten Anwendungen mit hohem Verwertungspotential insbesondere für den Klima- und Umweltschutz.
Luftfahrttechnologien
Der österreichische Luftfahrtsektor ist breit und vielfältig, mit Stärken in verschiedenen Marktsegmenten wie Antriebe, Luftverkehrsinfrastruktur und Flugsicherung, Cockpitausrüstung und Flugzeugelektronik, Flugzeugstrukturen und Bauteile, Werkstoffe und Fertigungstechnologien, Luftfahrzeuge, Kabinenausstattung und Einrichtungen, Basissysteme, Flughafeninfrastruktur, Bodentest- und Prüfgeräte, Trainingsgeräte und mehr. Er hat sich als zuverlässiger und innovativer Partner im internationalen Umfeld bewiesen. Um die Ziele einer nachhaltigen, wettbewerbsfähigen und sicheren Luftfahrt mit Fokus auf Klimaneutralität gemäß der FTI-Strategie für Luftfahrt 2040+ zu erreichen und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es entscheidend, die Stärken in allen Marktsegmenten weiter auszubauen und neue Nischen zu erschließen.
Die Förderung von Nachwuchskräften im österreichischen Luftfahrtsektor sowie die Bindung von Fachkräften im Inland sind von entscheidender Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung der Branche. Durch die Förderung dieser kann eine dynamische und innovative Arbeitsumgebung geschaffen werden, die sowohl für Fachkräfte als auch für Unternehmen attraktiv ist. Die Förderung von Praktika im Kontext der österreichischen Marktsegmente des Luftfahrtsektors ist ein wichtiger Bestandteil dieser Bemühungen.
Beispiele im Thema Weltraum- und Luftfahrttechnologien:
Globale Satellitennavigationssysteme (GNSS): Praktika können sich mit der Auswertung und Analyse von GNSS Messdaten befassen (z. B. statistische Analysen der Koordinatenlösungen und zusätzlichen Informationen wie Genauigkeits-information, Anzahl der Satelliten, Signalstärke etc. auf Basis von Crowd-Sourcing GNSS Datensätzen). Diese erlauben z. B. Rückschlüsse auf bewusste und unbewusste Interferenzerscheinungen (Störungen im Frequenzband), welche eine Bedrohung für Betreiber:innen kritischer Infrastruktur (z. B. Stromnetze, Telekommunikationsnetze, Luftfahrt), aber auch Anwendungen wie das hochautomatisierte Fahren darstellen.
Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte der Luftfahrt: Praktika können sich mit Themen wie Treibstoffeffizienz, Emissionsreduzierung, Lärmminderung und umweltfreundlichen Technologien befassen.
Luftverkehr und Flugplanung: Praktika können sich mit der Flugplanung, Flugzeugauslastung, Routenoptimierung, Abfertigung von Reisenden und Flugzeugabfertigung befassen.
Luftfahrttechnik: Praktika können sich mit der Konstruktion, Entwicklung und Testung von Flugzeugen, Triebwerken, Avioniksystemen oder anderen luftfahrttechnischen Produkten befassen.
Flugzeugdesign: Praktika können sich mit der Gestaltung und Entwicklung von Flugzeugen, einschließlich Aerodynamik, Strukturdesign, Materialauswahl und Integration von Systemen, befassen.
Luftfahrtforschung und -entwicklung: Praktika können sich mit innovativen Technologien, Materialien, Sicherheitsmaßnahmen oder anderen fortschrittlichen Aspekten der Luftfahrt befassen.
Tipp: Wenn Sie nicht sicher sind, wo Sie Ihr geplantes Projekt zuordnen sollen bzw. ob es den Förderungskriterien entspricht, kontaktieren Sie bitte das Ausschreibungsteam unter studentinnenpraktika@ffg.at oder per Hotline 057755-2222.