Stöger: Für die Erde ins All - Rotweißrote Weltraumtechnologien nutzen uns täglich
ESA Satellitenmodell GAIA bereichert ab sofort Weltraumausstellung im Technischen Museum
Vor 50 Jahren hat die Welt erste Brücken ins All gebaut. Satellit Sputnik sendete sein erstes Signal, Yuri Gagarin flog in den Weltraum, begleitet vom permanenten Kräftemessen zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion. Vor 50 Jahren hat auch die Erfolgsgeschichte der friedlichen europäischen Kooperation und Innovation im Weltraum begonnen. Der Space Day 2014 stand ganz im Zeichen dieses Jubiläums.
"Österreich ist heute als international anerkannter und sichtbarer Partner in Europa positioniert. Wir verfolgen die friedliche Nutzung des Weltraums für die Menschen als oberstes Ziel in der gemeinsamen politischen Agenda Europas", erklärte Weltraum- und Technologieminister Alois Stöger anlässlich des Space Days 2014 im Technischen Museum in Wien. Weltraumbasierte Systeme werden mehr und mehr zur Infrastruktur des 21. Jahrhunderts und wesentliche Voraussetzung einer modernen wissensbasierten Industriegesellschaft. "Weltraumtechnologien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und österreichische Unternehmen und Institute leisten dafür wichtige Beiträge", betonte Weltraum- und Technologieminister Alois Stöger und überzeugte sich von den Leistungen Made in Austria.
Tatsächlich sind Österreichs Frontrunner-Unternehmen Weltmarktführer in diesem Nischenbereich. "Österreich kann auf seinen wettbewerbsfähigen Raumfahrtsektor stolz sein, denn Weltraumaktivitäten stärken Österreichs Wirtschaftsstandort und öffnen das Tor zum Verständnis des Universums und der Erde von der Grundlagenforschung zur Anwendung", führte Klaus Pseiner, Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG aus und nannte als Beispiele die Frequentis AG, die Kontrollräume der NASA ausstattet, oder die RUAG, die sich höchst erfolgreich in der Satellitenkonstruktion zeigt. 1999 waren 10 heimische Unternehmen in der Raumfahrt tätig, heute sind es mehr als 50 mit rund 1.000 Beschäftigten, die direkt oder indirekt in der österreichischen Raumfahrtbranche beschäftigt sind. Insbesondere aber genießen Forscherinnen und Forscher der heimischen wissenschaftlichen Einrichtungen international größtes Renommee.
Neues Exponat für Weltraumausstellung
Als Geste anlässlich dieses 50 jährigen Jubiläums übergab Technologieminister Alois Stöger dem Technischen Museum ein Modell des ESA Satelliten GAIA. "Das GAIA-Modell der ESA ist eine Bereicherung für unsere Weltraumausstellung SPACE", freut sich Gabriele Zuna-Kratky, die Direktorin des Technischen Museums Wien. "Mit GAIA können wir unseren Besucherinnen und Besuchern aktuelle europäische Weltraumforschung zeigen. Zudem besitzt das Weltraumteleskop GAIA auch eine starke österreichische Komponente: Der auffällige Sonnenschild besteht aus Thermalisolationsfolie, die vom österreichischen Weltraumunternehmen RUAG Space geliefert wurde", so die Direktorin weiter.
Der ESA Satellit GAIA wurde Ende Dezember 2013 vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou mit einer Sojus-Trägerrakete gestartet und vermisst seit Anfang 2014 über eine Milliarde Sterne der Milchstraße mit bisher unerreichter Präzision und erstellt die bis dato detaillierteste Karte unserer Galaxis. Aus den Daten erhoffen sich die Forscher Antworten auf das "Woher" und "Wohin" unserer kosmischen Heimat. Die Sonde erfasst jeden beobachteten Stern und zeichnet dessen Bewegung und Helligkeitsveränderung genau auf. Die sehr hohe Messgenauigkeit ermöglicht zudem experimentelle Tests der allgemeinen Relativitätstheorie. GAIA ist die größte Entdeckungsmaschine der Astronomie und Vorreiter in Sachen Präzisionsastronomie.
GAIA - Österreich inside
Österreich ist an der GAIA Mission mit Astrophysiker Joao Alves von der Universität Wien und seinem Team vertreten. Die Universität Wien beteiligt sich an mehreren Aspekten dieses europäischen Forschungsprojekts, u.a. an einer neuartigen Visualisierung der gewonnenen Daten (Katalog, der eine Milliarde Sterne sinnvoll darstellen kann). Das 1,5m-Teleskop des Leopold-Figl-Observatoriums für Astrophysik der Universität Wien im Wienerwald wird - als Teil eines weltweiten Teleskop-Netzwerks - die Position des GAIA-Satelliten am Himmel selbst vermessen. Für einen ausgewogenen Temperaturhaushalt im Inneren des Satelliten sorgt Thermalisolation von RUAG Space Österreich. Diese den Satelliten umhüllende Schutzschicht besteht aus mehreren Lagen metallbedampfter Kunststofffolie made in Austria. Das Engagement des Instituts für Astrophysik der Universität Wien im Rahmen der Gaia-Mission ist durch die Mitgliedschaft Österreichs bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA möglich.
Finanziert werden die österreichischen Weltraumaktivitäten und insbesondere die Teilnahme Österreichs an ESA-Programmen von den Unternehmen sowie aus Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT). Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG wickelt das Weltraumprogramm des BMVIT ab und vertritt Österreich in internationalen Gremien der Luft- und Raumfahrt. Von strategischer Bedeutung ist dabei die Vertretung Österreichs in der Europäischen Weltraumorganisation ESA.
Eckdaten zur GAIA-Mission unter: http://www.esa.int/ger/ESA_in_your_country/Germany/Die_Mission_Gaia_im_Ueberblick
Pressefoto
ESA Satellitenmodell GAIA bereichert ab sofort Weltraumausstellung im Technischen Museum
BU: Klaus Pseiner (FFG), Harald Posch (ESA, FFG), Weltraumminister Alois Stöger (bmvit) und Gabriele Zuna-Kratky (Technisches Museum Wien)
Foto-Credit: FFG
Rückfragenhinweis:
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Christoph Ertl, BA, Pressesprecher
Telefon: +43 (0) 1 711 6265-8818
christoph.ertl@bmvit.gv.at
Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)
Linde Tuscher
Pressesprecherin, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +43 (0)5 7755-6010
gerlinde.tuscher@ffg.at