Herr Dr. Kowatsch, Was ist für Sie das Besondere und Faszinierende an Rosetta
Das Rendezvous mit einem Kometen und die Landung einer Sonde stellen eine Pionierleistung der europäischen Raumfahrt und ein prägendes Ereignis meiner eigenen beruflichen Laufbahn dar. Vom Beginn der Entwicklungsarbeiten 1993 über den Start im Frühjahr 2004 bis zum Zusammentreffen mit 67P/Tschurjumow-Gerassimenko in den letzten Monaten hat die Mission Rosetta meine Tätigkeit in der Weltraumtechnik begleitet.
Welche Bedeutung hat Rosetta für Sie?
Das von mir geleitete Unternehmen hat in einer Kooperation mit dem Weltraumforschungsinstitut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften die Elektronik für das Instrument MIDAS geliefert. Angesichts der extremen Anforderungen war diese Entwicklung eine Reise an die Grenzen des technisch Machbaren. Die dabei gewonnenen Erfahrungen konnten danach in zahlreichen Projekten genutzt werden.
Wir waren aber auch für die Entwicklung, Fertigung und Integration der Thermalisolation von Rosetta verantwortlich, für die wegen der großen Distanz zur Sonne ebenfalls spezielle Herausforderungen zu meistern waren. Die Beteiligung an Rosetta hat unsere führende Position in diesem Produktbereich bestätigt und weiter gefestigt.