#SuccessStory: Abhörsicher dank Photonenschlüssel

In Sachen Kryptographie gelingt mittels Quantentechnologie der sprichwörtliche Quantensprung. Die Datenverschlüsselung über verschränkte Photonenpaare ermöglicht eine zu 100 % sichere Kommunikation. Die Quantum Technology Laboratories GmbH (qtlabs) in Wien baut Empfangsmodule für verschränkte Photonen und überführt damit Spitzenforschung in marktfähige Anwendungen.

Die in Wien ansässige Quantum Technology Laboratories GmbH (qtlabs) wurde 2017 vom Quantenforscher Robert Ursin gegründet. Er war unter anderem an den ersten erfolgreichen Teleportationen von verschränkten Photonen außerhalb von Laboratorien beteiligt und fungierte von 2011 bis 2022 als Vizedirektor am von Anton Zeilinger gegründeten Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) in Wien, einer der weltweit führenden Forschungseinrichtungen auf diesem Gebiet.

Dass verschränkte Teilchen dieselben Charakteristika aufweisen und beibehalten, auch wenn sie weit voneinander entfernt sind, lässt sich für die Datenverschlüsselung einsetzen. „In unserer Firma nutzen wir diese fundamentalen Naturgesetze, um Datenleitungen zu 100 % abhörsicher zu machen“, sagt Ursin. „Ein Weg, diese Schlüssel auszutauschen, ist z. B über einen Satelliten.“ 
 

Einfaches Prinzip, komplexe Umsetzung

Das Prinzip klingt einfach: „Ein Satellit produziert verschränkte Photonenpaare, die zur Erde gesendet werden und hier empfangen werden müssen“, erklärt Entwicklungsleiter Johannes Handsteiner. Die Umsetzung ist allerdings sehr anspruchsvoll. „In meinem Team bauen wir optische Bodenstationen, das heißt wir rüsten astronomische Teleskope mit einem Empfangsmodul aus, das diese einzelnen Photonen detektieren kann. Wir bauen die Hardware und entwickeln die Software und machen dann ein kommerzielles Produkt daraus, das wir unseren Kunden verkaufen können.“

Zu den Kunden von qtlabs zählen Satelliten-Serviceprovider, Satellitenhersteller und Weltraumagenturen. Das Wiener Unternehmen ist außerdem in Design und Umsetzung der europäischen Sicherheitsinfrastruktur (Strategische Europäische Sicherheitsinitiative, SESI) eingebunden. 
 

Wissenschaftliche Erkenntnisse am Weg zur Marktreife

„Ich hätte mir vor fünf Jahren niemals träumen lassen, dass wir wissenschaftliche Erkenntnisse tatsächlich sehr schnell auf den Markt bringen können“, kommentiert Robert Ursin die große Nachfrage nach den Produkten und Leistungen von qtlabs. Das schnell wachsende Deeptech-Unternehmen beschäftigt derzeit 42 hochqualifizierte Mitarbeiter:innen am Standort Wien. 
 

Die FFG als echter Partner

Bei den Forschungsaktivitäten und der Umsetzung der Ergebnisse in marktfähige Produkte und Dienstleistungen konnte qtlabs stets auf die Unterstützung der FFG bauen. Robert Ursin: „Die FFG ist für uns über viele Jahre zum echten Partner geworden. Da geht's nicht nur um Geld oder um Tipps und Tricks, um das Knüpfen von Partnerschaften oder das Abklären von rechtlichen Bedingungen in den Verträgen – sondern all diese Kommunikation zusammengerechnet macht eine echte Agentur aus, wie es die FFG ist.“

 

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