Österreich startet Forschungsoffensive „Quantum Austria“

Auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung investiert Österreich mit Mitteln des Aufbau- und Resilienzplans NextGenerationEU 107 Millionen Euro in den Ausbau der Quantenforschung und -technologien.

Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit und die europäische Zusammenarbeit in dieser strategischen Schlüsseltechnologie weiter zu stärken. Gefördert wird sowohl die Erforschung der Grundlagen als auch die Entwicklung praxisnaher Anwendungen. Die FFG und der Wissenschaftsfonds FWF arbeiten in der Fördervergabe eng zusammen. Einreichungen bei der FFG sind ab 15. Dezember möglich.

Quantum Austria

 

Quantencomputer, die bestimmte, höchst rechenintensive Aufgaben sehr viel schneller lösen als klassische Digitalcomputer; abhörsichere Kommunikationskanäle; Messinstrumente von bisher unerreichter Präzision – Quantentechnologien versprechen Antworten auf Herausforderungen, die derzeit mit keiner anderen Technologie gefunden werden können. Weitreichende Innovationssprünge zeichnen sich ab, und Forschende aus Österreich mischen vorne mit. Um aus der Coronakrise heraus nachhaltige konjunkturelle Impulse zu setzen, stellt die Bundesregierung unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung mit "Quantum Austria" 107 Millionen Euro aus Mitteln des EU-Aufbauplans NextGenerationEU für Quantenforschung und Quantentechnologien bereit.

Bessere Chancen im Wettlauf um Wissen, Technologien und neue Anwendungen

Strategisches Ziel ist es, die Grundlagenforschung für Quantentechnologien zu intensivieren und die Nutzbarmachung und Markteinführung hochinnovativer Produkte und Dienstleistungen voranzubringen. Quantum Austria ist in die österreichische FTI-Strategie eingebettet und unterstützt deren Zielsetzungen vom Bereich der exzellenten und kooperativen Forschung bis hin zum Ausbau digitaler Infrastrukturen.

„Durch die jahrelange Unterstützung des Bundes können Forschende an Universitäten und in Unternehmen die Möglichkeiten der Quantentechnologien gemeinsam mit den Besten der Welt erforschen. Auf diesem enormen Potenzial baut Quantum Austria auf. Wir investieren aus der Krise heraus ganz bewusst in einen besonders vielversprechenden Zukunftsbereich, um Österreichs Chancen im Wettlauf um Wissen, Technologien und vielversprechende Anwendungen weiter zu verbessern“, so Wissenschaftsminister Heinz Faßmann anlässlich des Starts von Quantum Austria.

„Für den Wirtschaftsstandort Österreich ist es wichtig, dass Unternehmen frühzeitig in Zukunftstechnologien investieren und mit innovativen Produkten ‚made in Austria‘ punkten. Dies gilt insbesondere auch für die Quantentechnologien, die ein riesiges Potenzial bergen. Die Förderinstrumente der FFG und des FWF bieten hier eine maßgeschneiderte Unterstützung für heimische Akteure entlang der gesamten Innovationsachse. Die FFG ermöglicht darüber hinaus mit ihrem europäischen Netzwerk die Stärkung von transnationalen Kooperationen für diese wichtige Schlüsseltechnologie“, so FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth.

„Die Quantenforschung eröffnet gänzlich neue Möglichkeiten, die bisher Dagewesenes in den Schatten stellen werden. Große Innovationssprünge zeichnen sich ab. Mit Quantum Austria verbessern wir gemeinsam mit der FFG die Chancen, dass Forschende aus Österreich sich auch in Zukunft auf internationalem Spitzenniveau etablieren können“, hebt FWF-Präsident Christof Gattringer den Mehrwert der engen Zusammenarbeit zwischen FWF und FFG hervor.

Quantum Austria läuft bis 2026

Ab 26. November können interessierte Forschende, Universitäten, außeruniversitäre Forschungsstätten sowie Unternehmen aus dem Bereich der Quantenforschung und -technologien aus bestehenden Angeboten von FFG und FWF auswählen. Insgesamt sind drei Ausschreibungsrunden bis 2026 geplant. Durch die Zusammenarbeit beider Förderorganisationen wird eine breite Palette an Förderbedürfnissen abgedeckt. Das Angebot erstreckt sich von Förderungen für Forschende an Universitäten bis hin zu F&E-Aktivitäten von Start-ups, Unternehmen und Industrie. So stehen Mittel zur Verfügung, um beispielsweise Basistechnologien für Quantensysteme zu erforschen oder um leistungsfähige Labore und technische Ausrüstung aufzubauen. Begleitend dazu sollen Österreichs Kapazitäten im Bereich High-Performance- und Quanten-Computing weiter ausgebaut werden.

Förderung über bestehendes Förderportfolio von FFG und FWF

Die Vergabe erfolgt innerhalb bestehender und bewährter Förderformate, um eine rasche und unkomplizierte Förderentscheidung zu ermöglichen. Bei der FFG stehen Förderinstrumente für u. a. kooperative F&E-Projekte, Einzelprojekte der industriellen Forschung, Leitprojekt, Bridge-Wissenstransfer oder F&E-Infrastruktur zur Verfügung. Beim FWF ist eine Einreichung bei den Einzelprojekten, dem 1000-Ideen-Programm sowie den beiden Karriereprogrammen ESPRIT und Schrödinger möglich.

Internationale Expert:innen begleiten Quantum Austria

Um bei der Umsetzung von Quantum Austria auch die europäische Dimension berücksichtigen und internationale Expertise einbinden zu können, sind führende Quanten-Expert:innen in die Umsetzung von Quantum Austria eingebunden. Den Vorsitz im wissenschaftlichen Beratungsgremium übernimmt die deutsche Spitzenforscherin und Leibniz-Preisträgerin Christine Silberhorn.
 

Rückfragen & Kontakt:

BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Mathias Klein
+43 1 53120 – 5025
Mathias.Klein@bmbwf.gv.at

FFG - Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft
Matthis Prabitz
+43 5 7755 – 6017
matthis.prabitz@ffg.at

Wissenschaftsfonds FWF
Marc Seumenicht
+43 1 50 67 40 – 8111
marc.seumenicht@fwf.ac.at