v. l. n. r.: Bernhard Lehofer, Geschäftsführer der Pioniergarage Salzburg, Nicola Hüsing, Universität Salzburg, Henrietta Egerth-Stadlhuber, FFG, Daniela Gutschi, Landesrätin, Manfred Rosenstatter, WKS, Walter Haas, Innovation Salzburg, Foto: Innovation Salzburg/Benedikt Schemmer
„Hier bleiben keine Wünsche offen“, sagt Bernhard Lehofer, Geschäftsführer der Pioniergarage Salzburg. „Wir haben Maschinen zur Bearbeitung von Stoff, Holz, Metall und Kunststoff, wie eine CNC-Fräsmaschine, einen industriellen 3D-Drucker oder einen Faserlaser für 14mm Baustahl. Die Pioniergarage Salzburg ist also sowohl für Hobbybastlerinnen und -bastler als auch für Firmen geeignet, die ihre Prototypen hier erstellen.“
Die Pioniergarage Salzburg ist im Techno 5 im Techno Z, Science City Itzling beheimatet – und damit mittendrin im Innovationsökosystem mit Universitäts- und Forschungseinrichtungen, Coworking Salzburg, Startups und Unternehmen als Nachbarn. Mehr als 25 State-of-the-Art-Maschinen stehen Nutzer:innen auf 200 Quadratmetern zur Verfügung, darunter Lasercutter, Schweißgeräte, Nähmaschinen, Sägen, Schneideplotter, CNC-Fräse und viele mehr. Mitglieder können zu jeder Tages- und Nachtzeit, an sieben Tagen die Woche, an ihren Projekten in der Pioniergarage arbeiten.
Von Kunst bis Laserschablonen: Die Möglichkeiten für Makerinnen und Maker
Ein kleines, aber feines und sehr individuelles Geschäft betreibt Caroline van der Wielen. Sie schafft Kunstwerke aus altem Holz, veredelt mit Bildmotiven, individuelle Hochzeitseinladungen aus handgeschöpftem Papier oder Stempel aus dem Lasercutter. Sie ist Pioniergarage-Nutzerin der ersten Stunde: „Durch die Pioniergarage bekomme ich Zugang zu allen Maschinen, die ich für meine Werke brauche – Plotter, Stickmaschine, Lasercutter und Thermopresse. Es ist auch für Menschen ohne technisches Know-how möglich, hier zu arbeiten, da die Pioniergaragen-Mitarbeiter:innen in die Geräte einschulen und helfend zur Seite stehen. Wenn neue Geräte dazukommen, inspiriert mich das, was Neues auszuprobieren.“
Gabriel Hula von der Dental Manufacturing Unit ist begeistert von den Möglichkeiten, die die Pioniergarage Salzburg bietet: „Als Konstrukteur und gelernter Maschinenbautechniker kann ich in der Pioniergarage meine Ideen vom digitalen Reißbrett in die Wirklichkeit umsetzen – mit der umfassenden Ausstattung von Geräten zur Metall- und Holzbearbeitung, 3D-Drucker bis hin zu Nähmaschinen. Und all das an einem Ort.“ Er nutzt die Geräte sowohl für private Zwecke als auch für den Betrieb Dental Manufacturing Unit. Eine Zahnriemenabdeckung und diverse induktive Sensorhalterungen für eine neue Drechsel-Maschine wurden bereits in der Pioniergarage gedruckt, außerdem schnitt Gabriel Hula mit dem CO2-Laserplotter Schablonen als Positionierungshilfe für die Lasereinheiten der Anlage der Dental Manufacturing Unit.
Zugang zu Technologien für Unternehmen, Forschung, Private und Schulen
Gefördert wird der Makerspace auf fünf Jahre von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), vom Land Salzburg und von der Wirtschaftskammer Salzburg. FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth-Stadlhuber ist von der regionalen Wirkung solcher Innovationsstätten überzeugt: „Mit der Innovationswerkstätte vernetzen wir Menschen, die gemeinsam die Zukunft gestalten wollen. Wir fördern den Wissens- und Technologietransfer zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, Start-ups, Hochschulen – bieten Raum und Infrastruktur für Neues. Als FFG setzen wir damit auf eine gezielte Standortentwicklung. Darüber hinaus geben wir einen Anstoß für weitere Investitionen und verbessern die Innovationsumgebung in Salzburg.“
Daniela Gutschi, Landesrätin für Bildung, sieht in der Pioniergarage Salzburg Möglichkeiten, mehr Menschen für Technik zu begeistern: „Wir wollen, dass Salzburg das MINT-Bundesland Nummer eins wird und sind hier bereits auf einem sehr guten Weg. Von den Spürnasenecken im Kindergarten und der Volksschule über die MINT-Mittelschulen bis hin zur Schwerpunktsetzung in verschiedenen höheren Schulen werden schon sehr viele Initiativen umgesetzt. Ein Makerspace wie die Pioniergarage ist hier natürlich eine großartige Ergänzung: Schulklassen können hier zum Beispiel Projekte realisieren, es kann aber auch jede und jeder in der Freizeit kommen und vieles ausprobieren und tüfteln. So kann es uns gelingen, dass wir noch mehr Kinder und Jugendliche aber auch Erwachsene für die Technik begeistern können und es wird bestimmt das ein oder andere versteckte Talent entdeckt werden.“
Studierende und Forschende können Theorie in die Praxis umsetzen
Manfred Rosenstatter, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Salzburg, betont die Innovationspotentiale, die in so einem Makerspace stecken: „Die Pioniergarage ist ein wichtiger Part unserer „Open Innovation Strategie“ um die vorhandenen Potentiale an Universitäten, Fachhochschulen, Industrie, KMUs und in der aufblühenden Startup-Szene zu vernetzen und zu nutzen. Sie ist eine Brutstätte für Innovationen, wo im Austausch weiterentwickelt, geforscht und verbessert wird. Damit erhöhen sie nicht nur die Erfolgschancen, von der Projektidee über die Investor:innensuche bis hin zur Marktreife des Produkts zu kommen, sondern leistet auch einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft und zur Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes Salzburg.“
Die Universität Salzburg hat mit der Pioniergarage ein Pilotprojekt gestartet und 200 Mitgliedschaften auf ihre Kosten vereinbart. „Die Einbindung der Pioniergarage in den universitären Betrieb hat ein sehr großes Potential sowohl für die Lehre als auch für die Forschung. Durch die direkte Einbindung in Lehrveranstaltungen können problemorientierte Lehr- und Lernszenarien disziplinenübergreifend mit neuen didaktischen Konzepten eingesetzt werden und handwerkliche beziehungsweise praktische Fertigkeiten die theoretische Grundlage ergänzen und (be)greifbarer machen. Dies gilt, um nur einige wenige Bereiche zu nennen, für den biomedizinischen, den ingenieurwissenschaftlichen als auch für unseren HCI-Bereich“, so Nicola Hüsing, Vizerektorin der Universität Salzburg.
Gemeinnütziges Innovationsangebot für Maker:innen
Im Rahmen einer Förderausschreibung des Bundes für die Einrichtung von Innovationswerkstätten hat sich Salzburg gemeinsam mit drei weiteren Projekten im harten Wettbewerb durchgesetzt: Die Pioniergarage Salzburg wird in der Aufbauphase durch eine Anschubförderung im Zeitraum von fünf Jahren von der FFG (500.000 Euro Bundesmittel) und Land Salzburg, Wirtschaftsressort (250.000 Euro) unterstützt. Die weitere Finanzierung stammt aus Eigenmitteln der Innovation Salzburg GmbH, der Wirtschaftskammer Salzburg und Kooperationen mit Unternehmen und Institutionen sowie Nutzungsentgelten. Ziel ist es, dass die Pioniergarage dann kostendeckend als gemeinnütziges Innovationsangebot betrieben werden kann. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 1,5 Mio. Euro.
Zur Pioniergarage Salzburg
„Make it happen“ ist das Motto der Pioniergarage von Innovation Salzburg. Hier stehen mehr als 25 Maschinen zur Bearbeitung von Stoff, Holz, Metall und Kunststoff zur Verfügung. Ob private Bastelei oder Ersatzteilherstellung, Prototypenbau oder die Nutzung für das für Startups und/oder Kreativunternehmen zum Aufbau ihres Business: hier wird alles möglich. Die Pioniergarage Salzburg soll dadurch auch der Ausgangspunkt von neuen Ideen und Kollaborationen im Bundesland und im Einzugsgebiet werden. Die Pioniergarage Salzburg ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Innovation Salzburg GmbH. Sie versteht sich als offene Innovationswerkstätte für alle.
www.pioniergarage-salzburg.at
Den Pressetext und Fotos in Web- und Printauflösung zum Download finden Sie außerdem hier:
www.innovation-salzburg.at/pioniergarage-eroeffnung/
Für Medienrückfragen wenden Sie sich bitte an:
Maria Kellner
|