Klimaschutzministerium: 14,5 Millionen Euro Förderung für Kreislaufwirtschaft
Dritte Ausschreibung zur Erforschung und Entwicklung von technologischen Innovationen im Bereich kreislauffähiges Wirtschaften gestartet – Einreichungen bis 28. Juni möglich
Das Klimaschutzministerium hat am 21. März 2023 die 3. Ausschreibung der FTI-Initiative (Forschung, Technologie und Innovation) Kreislaufwirtschaft veröffentlicht. Ziel der FTI-Initiative Kreislaufwirtschaft ist es, systemische Innovationen und Technologien als Basis für eine zirkulare Wirtschaftsweise bereitzustellen und so die Umsetzung der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie zu unterstützen. Einreichungen sind bis 28. Juni möglich.
„Die Kreislaufwirtschaft ermöglicht uns lokal verfügbare Rohstoffe stärker zu nutzen, erzeugt regionale Wertschöpfung und stärkt damit die Widerstandskraft und Unabhängigkeit der heimischen Wirtschaft. Forschung spielt hier eine zentrale Rolle und führt zu neuen technologischen Ansätzen und systemischen Lösungen. Aus diesem Grund investieren wir gezielt in nachhaltige FTI-Initiativen“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
Henrietta Egerth, FFG-Geschäftsführerin: „Kreislaufwirtschaft ist eines unserer Top-Themen und es gibt viele gute Ideen, die dank Förderung bereits umgesetzt werden. Im aktuellen dritten Call stehen 14,5 Millionen Euro zur Verfügung.“ „In den ersten beiden Calls haben wir mehr als 20 Projekte gefördert. Mit der dritten Ausschreibung Kreislaufwirtschaft unterstützen wir jetzt weitere innovative Forschungs- und Entwicklungsvorhaben und übernehmen bis zu 85 % der Projektkosten“, so FFG-Geschäftsführer Klaus Pseiner. Die vier Schwerpunkte in der Ausschreibung Kreislaufwirtschaft sind:
Innovation für kreislauffähiges Wirtschaften
Hier werden unter anderem F&E Vorhaben adressiert, die „Produkte neu denken“ und sich mit dem Thema „Refuse“ befassen. Dazu zählen etwa multifunktionelle Produkte, die mehrere Einzelprodukte ersetzen können oder Technologien, die Abläufe radikal vereinfachen und damit zur Ressourcenschonung führen. „Kreislauffähiges Produktdesign“ ist ein weiteres zentrales Thema. Der Einsatz neuartiger, umweltverträglicher Sekundärrohstoffe oder Modularität und Reparierbarkeit sind Beispiele dafür. Auch kooperative F&E Projekte, die an der „Substitution problematischer Stoffe“ arbeiten oder im Themenfeld „Biobasierte Industrie“ nicht erneuerbare oder knappe Rohstoffe durch biogene Rohstoffe ersetzen, sind gefragt.
Nutzungsintensivierung von Gütern
Zentrales Thema ist die „Wiederverwendung gebrauchter Güter oder einzelner Teile“ etwa durch innovative Lösungen, die Refabrikation und Umrüstung (Repurpose) von Produktkomponenten ermöglichen. Auch Projekte, die innovative Technologien zur Wartung und Reparatur von derzeit kaum reparierten Produkten entwickeln, sind unter „Instandhaltung, Reparatur und Modernisierung“ adressiert. Zur „Kaskadischen Nutzung“ zählen innovative Projekte, die neue Wertschöpfungswege für Neben- und Koppelprodukte entwickeln.
Reststoffe und Recycling
Hier wird auf das „Erkennen von Wertstoffen und Abtrennung von Störstoffen“ fokussiert. Gesucht sind kooperative F&E Projekte, die etwa zu einer signifikanten Effizienzsteigerung von Sortieranlagen beitragen. Des Weiteren werden im Themenfeld „Inwertsetzung von Rest- und Abfallstoffen“ Projekte adressiert, die sich mit der Gewinnung und Aufbereitung von neuen oder qualitativ hochwertigen Sekundärrohstoffen und Nebenprodukten befassen.
Bildungsinitiative Green Chemistry
In diesem Ausschreibungsschwerpunkt sind Doktoratsstellen ausgeschrieben, um der grünen Chemie, als wichtigem Fachgebiet in der Kreislaufwirtschaft, Vorschub zu leisten.
Weiter werden zwei F&E-Dienstleistungen gefördert: Der „Kreislaufwirtschaftskompass“ zur Entwicklung eines Bewertungstools für KMU und die Studie „Circular Design – Von der Theorie in die Praxis kommen“, eine Darstellung von Ist-Situation und Best Practices zur Identifikation von Umsetzungshemmnissen für Circular Design.
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FFG - Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft
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