Förderinitiative „Quantum Austria“: An der Schwelle zum nächsten Technologie-Sprung

Neue Förderinitiative "Quantum Austria" kommt Ende 2021 via Wissenschaftsfonds FWF und Forschungsförderungsgesellschaft FFG. Die Quantenforschung eröffnet Perspektiven und Möglichkeiten für neue Erkenntnisse und Technologien von kaum abschätzbarer Tragweite.

Weitreichende Innovationssprünge zeichnen sich ab, und Forschende aus Österreich mischen vorne mit. Um aus der Coronakrise heraus nachhaltige konjunkturelle Impulse zu setzen, stellt die Bundesregierung unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung jetzt 107 Millionen Euro für Quantenforschung und Quantentechnologien bereit.

Foto: BMBWF/Martin Lusser

Quantencomputer, die bestimmte, höchst rechenintensive Aufgaben sehr viel schneller lösen als klassische Digitalcomputer; abhörsichere Kommunikationskanäle; Messinstrumente von bisher unerreichter Präzision – Quantentechnologien versprechen Antworten auf Herausforderungen, die derzeit mit keiner anderen Technologie gefunden werden können. Weltweit versuchen Forschende mit viel Einsatz und Energie, mögliche Quantentechnologien zu erforschen, die fundamentalen Möglichkeiten der Quantenforschung für die Zukunft zu verstehen und ihre Nutzungsmöglichkeiten für Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft zu erschließen. Der Wettlauf um das begehrte Know-how und daraus resultierende Anwendungen hat, nicht zuletzt durch beachtliche öffentliche Investitionen, neuen Aufschwung erhalten. So zeichnen sich weitreichende Wachstumsperspektiven ab.

Global gesehen führen China und die USA derzeit die Entwicklung der Quantentechnologien mit Investitionen in Höhe von mehreren Milliarden Euro an. Europa nimmt diese Herausforderung an und investiert nun ebenfalls bedeutende Summen. Eingebettet in das weltweit größte Forschungsförderungsprogramm „Horizon Europe“ oder in nationale Programme wie beispielsweise das deutsche Förderungsprogramm mit insgesamt zwei Milliarden Euro werden Quantenforschung und Quantentechnologien in Zukunft massiv unterstützt und ausgebaut.

Bessere Chancen im Wettlauf um Wissen, Technologien und neue Anwendungen

Gerade in einer Krise kommt es auf öffentliche Investitionen in Forschung und Entwicklung an, um einen Rückfall der Innovationsleistung Österreichs im globalen Kontext zu verhindern. Besonders vielversprechende Zukunftsfelder sind die Quantenforschung und die Entwicklung von Quantentechnologien – zahlreiche Forschende und Unternehmen in Österreich sind hier in einer hervorragenden Ausgangsposition und treiben schon jetzt Forschung sowie neue Anwendungen gemeinsam mit den Besten der Welt voran. Diese Dynamik möchte Quantum Austria weiter beschleunigen. Strategisches Ziel der Förderinitiative ist es, die Grundlagenforschung für Quantentechnologien zu intensivieren und die Nutzbarmachung und Markteinführung von hochinnovativen Produkten und Dienstleistungen voranzubringen.

Grandiose Ideen und Experimente in der Grundlagenforschung und jahrelange forschungspolitische Unterstützung durch das BMBWF haben Forschende aus Österreich in eine weltweit anerkannte Position gebracht – an dieses Potenzial knüpft Quantum Austria nun an.

Österreich beantragt finanzielle Mittel aus dem Aufbau- und Resilienzfonds

Quantum Austria ist in die österreichische FTI-Strategie eingebettet und unterstützt deren Zielsetzungen vom Bereich der exzellenten und kooperativen Forschung bis hin zum Ausbau digitaler Infrastrukturen. Das Wissen und die Kompetenzen zur Erforschung, zum Aufbau und zur Nutzung neuer Quantentechnologien und deren Anwendung tragen dazu bei, die Technologiesouveränität Österreichs und Europas zu sichern und die Produktivität langfristig zu steigern. Die Förderoffensive wird durch Zuwendungen der European Resilience and Recovery Facility ermöglicht und vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung durchgeführt. In der nationalen Umsetzung arbeiten die Forschungsförderungsgesellschaft FFG und der Wissenschaftsfonds FWF eng zusammen, um Forschende und Unternehmen aus allen Bereichen des Wissenschafts- und Innovationssektors bestmöglich unterstützen zu können.

Quantum Austria läuft bis 2026, Einreichungen bereits 2021 möglich

Erste Projekteinreichungen werden noch 2021 bei FFG und FWF möglich sein. Die Vergabe erfolgt innerhalb bestehender und bewährter Förderformate, um eine rasche und unkomplizierte Förderentscheidung zu ermöglichen. Insgesamt sind drei Ausschreibungsintervalle bis 2026 geplant. Die Zusammenarbeit zwischen FFG und FWF ermöglicht es, die unterschiedlichen Förderbedürfnisse bestmöglich abzudecken – das Angebot erstreckt sich von Förderungen für exzellente Forschende und ihre Teams an Universitäten bis hin zu F&E-Aktivitäten von innovativen Start-ups, Unternehmen und Industrie. So stehen Mittel zur Verfügung, um beispielsweise Basistechnologien für Quantensysteme zu erforschen oder um leistungsfähige Labore und technische Ausrüstung aufzubauen. Begleitend dazu sollen Österreichs Kapazitäten im Bereich High-Performance-Computing weiter massiv ausgebaut werden. Einreichungen sind bei der Forschungsförderungsgesellschaft FFG und beim Wissenschaftsfonds FWF in mehreren Programmen/Instrumenten möglich.

 

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