FFG: Mehr Dynamik für die Forschungsförderung in Österreich

• Mehr Geld für die Wirtschaft: 460 Mio. Euro Förderungen ausgezahlt • Rund 3.300 Projekte neu bewilligt • FFG wird Umsetzungspartner für Breitband Austria • FFG sorgt für Dynamik bei Unternehmensgründungen: Start-Up mit 71 Mio. Euro gefördert

Wien, 26. März 2015

„Jeder Euro, den wir in Forschungs- und Innovationsprojekte investieren, kommt mehrfach wieder zurück: Denn nur eine innovative Wirtschaft ist global konkurrenzfähig, schafft Arbeitsplätze, und generiert damit wieder Steuereinnahmen“, erklärten Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG am Donnerstag anlässlich der Präsentation der Bilanz 2014. Die Gesamtsumme an ausbezahlten Förderungen stieg im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 460 Millionen Euro, 3.284 Projekte wurden neu bewilligt (+ 9 %). „Die Beteiligungen, also die Anzahl der Antragsteller und Partner in den geförderten Projekten, sind mit einem Plus von 23 Prozent besonders stark gestiegen“, so die FFG-Geschäftsführer, „Nie zuvor hat es mehr forschende und innovative Organisationen in Österreich gegeben als heute.“

Klaus Pseiner und Henrietta Egerth, Geschäftsführung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG

So erfreulich diese Zahlen auch sind: Die Bilanz hat auch Schattenseiten. So wurden der FFG im Jahr 2014 nur mehr 492 Millionen Euro an „frischem Geld“ (Mittelbindung) zur Verfügung gestellt, im Jahr zuvor waren es noch 587 Millionen Euro. Den Höchstwert bildete das Jahr 2008 mit 652 Millionen Euro. „Rechnet man die programmbedingten Schwankungen heraus, so muss die FFG seit sieben Jahren mit nahezu gleichbleibenden Budgets immer neue Herausforderungen bewältigen. Noch zehren wir bei den Auszahlungen von früheren, budget-stärkeren Jahren“, so die FFG-Geschäftsführer. „Aber ob wir das hohe Niveau an Unterstützungsleistungen für die innovative österreichische Wirtschaft auch weiterhin halten und zusätzlich neue Maßnahmen umsetzen können, ist fraglich.“

Forschungsförderung ist effektive Standortpolitik

„Stabilität ist gut, aber der Wirtschaftsstandort Österreich verdient mehr Dynamik“, betont FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth. Wie laufende Evaluierungen zeigen, bewirkt ein Euro FFG-Förderung im Durchschnitt innerhalb von vier Jahren nach Projektende rund elf Euro zusätzlichen Umsatz. 86 Prozent der geförderten Projekte wären ohne FFG-Unterstützung nicht oder nur in deutlich geringerem Ausmaß durchgeführt worden. „Diese Hebelwirkung spricht für sich“, so FFG-Geschäftsführer Klaus Pseiner. „Forschungs- und Innovationsförderung ist effektive Standortpolitik.“

Besonders wichtig sei die rasche Umsetzung von neuen Ideen in wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen, so die FFG-Geschäftsführer: „Nur die FFG fördert über den gesamten Innovationszyklus hinweg, von der Grundlagenforschung bis zum Markteintritt. Denn: So differenziert wie unser Angebot sind auch die Bedürfnisse unserer Kunden.“ Von insgesamt 620 Millionen Euro, die 2014 an Förderungen neu bewilligt wurden (einschließlich Darlehen und Haftungen), fließen rund 60 Prozent an innovative Unternehmen (368 Mio. Euro), rund 17 % an Kompetenzzentren (104 Mio. Euro), 9,5 % an Forschungseinrichtungen (59 Mio. Euro) und 13 % an Hochschulen (81 Mio. Euro).

FFG: Erste Adresse für innovative Unternehmensgründer

Um jungen Unternehmen einen besonderen Wachstumsschub zu geben, hat die FFG ihr Angebot für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Start-Up in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. Knapp drei Viertel aller von der FFG geförderten Unternehmen sind KMU (72,3%), rund 71 Millionen Euro werden allein für Start-Up-Unternehmen aufgewendet. Im Jahr 2014 waren knapp 30 Prozent der Antragsteller bei der FFG Neukunden. „Immer mehr Organisationen erkennen, dass sie nur mit einem konsequenten Innovationskurs auch international erfolgreich sein können“, so Egerth.

Forschungsförderung ist mehr als „nur“ Geld

Für das Ziel, Österreich zu einem „Innovation Leader“ zu machen, sind auch die nicht-monetären Rahmenbedingungen ausschlaggebend, wie die wirtschaftliche Verwertung von Forschungsergebnissen, Kompetenz und Verfügbarkeit von Forschungspersonal, der Umgang mit geistigem Eigentum und die Vernetzung der Akteure. „Daher bietet die FFG über die finanziellen Förderungen hinaus ein breites Dienstleistungsangebot“, so FFG-Geschäftsführer Klaus Pseiner. Dazu zählen etwa die Jobbörse für Forschung und Technologie, die Gutachten für die Forschungsprämie, Unterstützungen für die Karriere junger Forscherinnen und Forscher oder Beratungs- und Vernetzungsdienstleistungen. „Die FFG ist der One-Stop-Shop im Bereich der Förderung von rot-weiß-roten Innovationen. Wir begleiten unsere Kunden als aktiver Partner“, so Pseiner.

Mit der FFG international erfolgreich

Erste Ergebnisse zeigen: Auch im neuen EU-Forschungsprogramm „Horizon 2020“ sind österreichische Organisationen sehr erfolgreich. Bereits in den ersten Ausschreibungen wurden 189 forschenden Organisationen aus Österreich für ihre Teilnahme an Projekten insgesamt 64 Millionen Euro bewilligt (Stand: November 2014). Die Erfolgsrate liegt mit 15,4 Prozent leicht über dem EU-Schnitt. Hochgerechnet auf das gesamte Jahr 2014 werden über 200 Millionen Euro an Förderzusagen für Österreich erwartet.

Um auch die Zusammenarbeit mit den außereuropäischen Ländern auf eine neue Qualitätsstufe zu heben, setzt die FFG einen Schwerpunkt in Regionen mit hohem Wachstumspotenzial. „Forschung und Innovation finden zunehmend im internationalen Kontext statt. Gerade im asiatischen Raum und in anderen Ländern wie Israel, Brasilien und den USA zeigt sich eine überdurchschnittliche Innovationsdynamik“, so FFG-Geschäftsführerin Egerth. „Internationale Vernetzung darf keine Frage der Unternehmensgröße sein, auch kleine Unternehmen brauchen neue Märkte und Kooperationspartner für Forschung und Innovation. Und dabei unterstützen wir sie aktiv.“

Breitbandausbau: Neue Herausforderung für die FFG

Zusätzlich zu ihrem bisherigen Portfolio soll die FFG die Mittel aus der sogenannten „Breitband-Milliarde“ vergeben. „Die FFG hat seit ihrer Gründung vor über zehn Jahren ein hochprofessionelles System für die Umsetzung verschiedener Programme und Ausschreibungen entwickelt“, so FFG-Geschäftsführer Pseiner. „Wir freuen uns, dass der Bund auf die Kompetenz und Erfahrung der FFG vertraut.“ Die Fördermittel sollen bis 2020 in drei Phasen vergeben werden: noch in diesem Jahr sollen 300 Millionen Euro ausgeschrieben werden, 400 Millionen in den Jahren 2016 und 2017, und weitere 300 Millionen in den Jahren 2018 und 2019. Die Gelder werden im Wettbewerbsverfahren vergeben, und zwar technologieneutral (also ohne Bevorzugung bestimmter Technologien), und auf Gebiete fokussiert, die ohne Förderung unterversorgt bleiben würden.

Neue Impulse notwendig

„Neue Initiativen für die sich ändernden Herausforderungen bedürfen auch verstärkter Anstrengungen“, so die FFG-Geschäftsführer abschließend. „Wir dürfen den Anschluss an die Spitze nicht verlieren.“

 

Foto-Credit: FFG/Klaus Morgenstern
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