FFG: „Innovation Works“ – Investitionen in Forschung und Innovation für ganz Österreich

Bilanz 2022 für den Forschungsstandort Österreich: Historischer Höchststand beim Ausschreibungsvolumen von 1,9 Mrd. Euro

Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG präsentiert in der Bilanz für das Jahr 2022 beeindruckende Zahlen: Insgesamt konnten mit Unterstützung der FFG im abgelaufenen Jahr 3,1 Milliarden Euro in wirtschaftsnahe Forschung und Breitbandinfrastruktur in Österreich investiert werden, davon 1 Mrd. Euro an Forschungsprämie, über 1,6 Mrd. Euro Projektvolumen von FFG-Förderungen und weitere knapp 300 Mio. Euro aus EU- und ESA-Mitteln. Mit diesen starken Förderimpulsen für innovative Projekte trägt die FFG nachhaltig zur Stabilisierung und Stärkung der heimischen Wirtschaft bei.

Warum es gerade jetzt wichtig ist, durch Forschungsförderung Impulse zu setzen, um damit eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft voranzutreiben, erläuterten die beiden Geschäftsführer der FFG, Henrietta Egerth und Klaus Pseiner: „Gerade im Lichte der außerordentlichen und multiplen Herausforderungen für die Wirtschaft war es wichtig, verstärkt Impulse zu setzen, innovative Projekte zu ermöglichen und damit die Modernisierung wichtiger Unternehmen und Branchen voranzubringen. Förderungen sind Investitionen in die Zukunft. Für die Zeit des Aufschwungs schaffen sie genau jenes Momentum, das es braucht, um bei neuem Wachstum und steigender Profitabilität ganz vorne dabei zu sein.“

 

Innovative Unternehmen als Sieger im „War for Talents“

Aus diesem Grund hat die FFG das Jahr 2023 auch unter das Leitmotiv „Innovation Works“ gestellt. Es setzt auf den Erkenntnissen und Weichenstellungen des Vorjahres auf, in dem sich mehr als deutlich gezeigt hat, wie wichtig es im „War for Talents“ ist, als Arbeitgeber Innovationskraft zu zeigen und damit auch Perspektive zur Weiterentwicklung zu geben.

Dass hier der FFG eine ganz zentrale Rolle als Impulsgeber zukommt, bestätigt auch Jürgen Janger, WIFO Senior Economist, der beim Pressegespräch die Ergebnisse der WIFO-Studie „Innovationen und Investitionen österreichischer Unternehmen in der Krise“ vorstellte: „Österreichische Unternehmen befinden sich nach wie vor im Krisenmodus. Die tiefgreifenden Veränderungen der letzten Jahre, die Planungsunsicherheit und die oft wechselnden Rahmenbedingungen haben für Zurückhaltung im Bereich F&E gesorgt. Es hat sich aber deutlich gezeigt, dass innovative Unternehmen, die weiterhin in Forschung investieren und verstärkt neue Impulse setzen, besser durch die Krise kommen.“

 

Mehr Optimismus bei innovativen Unternehmen

Insgesamt waren die Innovationsaktivitäten des Unternehmenssektors im vergangenen Jahr rückläufig. Es bestätigt sich wieder: Investitionen in Innovation – konkret Produktinnovationen – sind stark zyklisch. Bei den FFG-geförderten Unternehmen fielen die Rückgänge aber deutlich schwächer aus. Der Anteil an Produktinnovationen geht bei von der FFG geförderten Unternehmen nicht signifikant zurück, die Wahrscheinlichkeit einer neuen Produkteinführung ist bei FFG-geförderten Unternehmen doppelt so hoch wie bei nicht geförderten. Wenig überraschend sind diese Unternehmen auch optimistischer, was ihre Einschätzung für die Zukunft anbelangt. Während bei nicht geförderten Unternehmen Investitionen für Produktinnovationen zudem stark größenabhängig sind – vor allem große Unternehmen bleiben weiterhin aktiv, kleinere stellen ihre Investitionen in Krisenzeiten ein – sorgt die FFG für eine Kompensation der Größennachteile: FFG-geförderte Unternehmen forschen auch in der Krise weiter – unabhängig von ihrer Größe.

Hohe Nachfrage nach Förderungen

Grundsätzlich ist bei Österreichs Unternehmen eine hohe Innovationskraft vorhanden: Trotz riesigen Fördervolumens mussten im vergangenen Jahr 45% aller Anträge auf Förderungen abgelehnt werden – 20% wegen fehlender Mittel. „Es gibt mehr gute Ideen, als wir fördern können“, so die FFG Geschäftsführung. Die FFG vergibt die Mittel dabei nach folgenden Kriterien: 25% gehen an unternehmensgetriebene Innovationsprojekte. 33% der Fördergelder werden anhand von Themenschwerpunkten mittels Ausschreibungen vergeben. Hier lag der Fokus im vergangenen Jahr insbesondere auf den Bereichen Energiewende, Mobilitätswende und Life Science. Für den Bereich Strukturen und Humanpotenzial wurde 12% des Fördervolumens verwendet und in Kompetenzzentren, Qualifizierungen und Talente-Förderungen investiert. Mit 30% floss ein großer Anteil der FFG-Förderungen im vergangenen Jahr in den Infrastrukturbereich – hier insbesondere in den Breitbandausbau und in Projekte zur emissionsfreien Mobilität.

 

Voller Fokus auf die Twin Transition

Die FFG adressiert die großen Themen für die Twin-Transition aus Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Das Fördervolumen für Nachhaltigkeitsprojekte konnte 2022 weiter gesteigert werden: 64% der Förderungen wurden in klimarelevante Projekte investiert, das entspricht 586 Mio. EUR – ein Anstieg um 18 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2021. „Das ist ein riesiger Förderimpuls für die Energie- und Mobilitätswende in Richtung Klimaneutralität“, so Klaus Pseiner.  Auch bei den Projektbeurteilungen sind Nachhaltigkeit und Umweltrelevanz seit Jahren wichtige Kriterien.

In Digitalisierungsprojekte wurden insgesamt 455 Mio. Euro investiert – das entspricht 50% des Fördervolumens, wie Henrietta Egerth ausführt: „Die digitale Transformation braucht innovative Projekte, vor allem auch Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur. Hier kommt der Breitbandförderung wesentliche Bedeutung zu, damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und vor allem ländliche Gebiete in die Hochleistungsnetzwerke eingebunden werden können.“ Dem folgend, wurden die Mittel für den Breitbandausbau massiv erhöht. Waren es in den Jahren 2015 bis 2021 in Summe 1,1 Mrd. Euro, die investiert wurden, so wurde das Budget im Vorjahr massiv erhöht: 875 Mio. Euro wurden für neue Ausschreibungen bereitgestellt.

 

Internationale Allianzen für die großen Herausforderungen

Die FFG betreut auch nahezu alle FTI-bezogenen EU-Programme wie das Digital Europe Programm oder Eureka, und allem voran als das größte und kompetitivste Programm Horizon Europe mit 95 Mrd. Euro. Durch die aktive und erfolgreiche Beteiligung werden Österreichs Forschungsakteur:innen als attraktive Partner wahrgenommen und die Qualität der österreichischen Forschungs- und Innovationsleistungen hervorgehoben. Auch hier zeigt sich, dass die Horizon-Projekte mit FFG-Beteiligung erfolgreicher sind als jene ohne deren Support.

Die Zusammenarbeit Österreichs mit der European Space Agency feierte im abgelaufenen Jahr ihr 35jähriges Bestehen, und das mit einer beachtlichen Bilanz: Insgesamt wurden 16,9 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt, allein aus Österreich kamen 231 Mio. Euro; mit Carmen Possnig stellt Österreich zudem eine Reserveastronautin. Für 2023 steht neben einem weiteren Jubiläum – 20 Jahre European Space Policy Institute in Wien – der Start der Mission zum Jupiter auf dem Programm.

Weiterentwicklung statt Stillstand – in allen Bereichen

Kontinuierliche Weiterentwicklung ist auch das Erfolgsrezept für die FFG selbst: Mit neuen Programmen und Schwerpunktsetzungen hat die FFG die Entwicklung von einer reinen F&E-Förderagentur hin zur Innovationsförderagentur maßgeblich vorangetrieben und fungiert als Innovations-Drehscheibe und unverzichtbarer Knotenpunkt zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Mittlerweile setzt die FFG auf eine komplett digitale Abwicklung aller Förderanträge und verfügt über ein exzellentes – vor allem auch internationales – Netzwerk. In einer Befragung zur Kundenzufriedenheit stellen die Fördernehmer der FFG ein sehr gutes Zeugnis aus: 93% assoziieren ausschließlich Positives oder Neutrales mit der FFG. Darüber hinaus gaben 80% der Befragten an, dass sie ihr Projekt ohne die FFG nicht umgesetzt hätten. „Die FFG fordert und fördert Innovation – und das leben wir auch selbst vor. Wir haben den Anspruch, unser Angebot stetig auszuweiten und zu verbessern, eine rasche und effiziente Abwicklung zu gewährleisten und somit auch mehr Unternehmen zu motivieren, Anträge auf Förderungen zu stellen. Es macht uns daher sehr stolz, dass unsere Leistungen derart positiv wahrgenommen werden. Wir wollen auch weiterhin dazu beitragen, den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Österreich nach allen Kräften zu stärken“, so Henrietta Egerth.  

FFG-Jahresergebnis 2022 im Überblick

Im letzten Jahr gingen 912 Mio. Euro als Zusagen in die Forschungscommunity. Die größte Kundengruppe der FFG sind Unternehmen, viele Förderungen wurden aber auch im Zuge von Kooperationen, insbesondere mit Hochschulen und Instituten, vergeben. Ein wesentlicher Teil der Förderungen floss in innovative Start-ups – die Gesamtförderung an Start-ups und Scale-ups belief sich 2022 auf über 82 Mio. Euro im Rahmen von 850 Projekten. Insgesamt wurden im Jahr 2022 5.628 Projekte bewilligt, mit denen Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekte von 4.838 Organisationen unterstützt wurden.

Über die FFG

Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG ist die nationale Förderagentur für angewandte Forschung und Entwicklung in Österreich und unterstützt österreichische Unternehmen, Forschungsinstitutionen und Forschende mit einem umfassenden Angebot an Förderungen und Services. Die FFG steht im Eigentum der Republik Österreich. Eigentümervertreter des Bundes sind das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW).

 

Kontakt

Mag. Matthis PRABITZ
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