19 Millionen Euro zusätzlich für die Niederösterreichische Forschungslandschaft
Alle COMET-Anträge mit NÖ Beteiligung wurden vom Bund genehmigt
Einen großartigen Erfolg für die niederösterreichische Forschungs- und Technologielandschaft brachte die jüngste Vergabe der COMET-Mittel durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG: “Es wurden alle Anträge mit Niederösterreichischer Beteiligung genehmigt“, freute sich Wirtschafts- und Technologielandesrätin Dr.in Petra Bohuslav, die heute gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG Dr.in Henrietta Egerth und Univ. Prof. Dr. Martin Wagner, dem Leiter des Austrian Competence Centre for Feed and Food Quality, die Auswirkungen der gemeinsamen Forschungsaktivitäten von Wirtschaft und Wissenschaft für Niederösterreich beleuchteten.
(23. August 2016) – „Insgesamt fließen in den kommenden Jahren zusätzlich rund 14 Millionen Euro Bundesmittel und fünf Millionen Euro aus Landesmitteln in Wissenschaft und Forschung von niederösterreichischen Institutionen und Unternehmen. Ich gratuliere den vier Einrichtungen, die sich diesen Forschungsetat sichern konnten und wünsche ihnen alles Gute für ihre wissenschaftliche Arbeit“, erläuterte Wirtschafts- und Technologielandesrätin Dr.in Petra Bohuslav.
Von den vier Forschungsprojekten mit niederösterreichischer Beteiligung, die künftig als K1-Zentren geführt werden, sind zwei auch direkt in Niederösterreich angesiedelt: ACMIT, das “Austrian Center for Medical Innovation and Technology” am ecoplus Technopol Wiener Neustadt und das „Austrian Competence Centre for Feed and Food Quality, Safety & Innovation” – kurz FFoQSI – am ecoplus Technopol Tulln. Die beiden Projekte PCCL (K1-Center in Polymer Engineering and Science) und CDP (Austrian Center for Digital Production) sind in der Steiermark und in Wien verortet. Hier sind jeweils niederösterreichische Unternehmen maßgeblich beteiligt.
Damit gibt es aktuell sieben K1- und zwei K2-Kompetenzzentren mit blau-gelber Beteiligung. Diese Zentren zeichnen sich durch die Kooperation von Unternehmen mit Forschungseinrichtungen aus. Durch die enge Anbindung der Zentren an Universitäten wird es möglich, die wissenschaftlichen Ergebnisse rasch und effektiv mit den Partnerunternehmen zu kommerzialisieren.
„Die Stärke des COMET-Programmes liegt darin, Know-how zu bündeln, neue Impulse zu setzen und Forschungsergebnisse rasch in die Wirtschaft zu bringen. Zentrale Motive sind der Aufbau neuer Kompetenzen sowie die verstärkte Internationalisierung als Qualitätsmerkmal exzellenter kooperativer Forschung. Das COMET-Programm gilt zu Recht als Best-Practice-Beispiel in Europa und zeigt, wie gemeinsame Projekte von Forschung und Unternehmen, Ländern und Bund erfolgreich umgesetzt werden“, erläutert Dr. Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG.
Der Kooperation von unterschiedlichen Partnern misst auch der designierte wissenschaftliche Leiter des K1-Zentrums FFoQSI, Univ. Prof. Dr. Martin Wagner von der Veterinärmedizinischen Universität Wien, große Bedeutung zu: “Innovationen entlang der Lebensmittelkette sind dann zu erwarten, wenn Partner zusammenarbeiten, die nicht nur an benachbarten Positionen der Kette positioniert sind.“ Im K1-Zentrum FFoQSI wird ab Jänner 2017 transdisziplinäre Grundlagenforschung entlang der Wertschöpfungskette Futtermittel und Lebensmittel betrieben. Damit wird die Lebensmittel- und Futtermittelproduktion sicherer und nachhaltiger. „Lebensmittelforschung ist aber auch ein topaktuelles Thema, das jede Konsumentin und jeden Konsumenten betrifft. Wir gewinnen einen Teil unserer Identität durch die hohe Qualität der nationalen Lebensmittelproduktion. Daher ist FFoQSI das K1-Zentrum in Österreich, das am deutlichsten einen Mehrwert für den Konsumenten schafft“, so Prof. Dr. Wagner weiter.
„Forschung & Entwicklung sowie Innovation sind die treibenden Kräfte für die erfolgreiche Entwicklung der niederösterreichischen Wirtschaft. Bei der Hebung des Forschungs- und Innovationspotenzials in den Unternehmen kommt einerseits den Leitbetrieben eine besondere Rolle zu, da sie vielfach Impulsgeber für ihre regionalen Zuliefernetzwerke sind und tendenziell größere Forschungsvolumina bewegen können. Andererseits gilt es auch kleine- und mittlere Unternehmen hinsichtlich Forschung, Technologie und Innovation anzuregen. Es gilt Fördermaßnahmen einzusetzen, die die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft sowie den Einsatz neuer Technologien intensivieren wie das COMET-Programm. Mit unserer Förderlandschaft und vor allem durch das Technopolprogramm, das von ecoplus umgesetzt wird, bieten wir hier optimale infrastrukturelle Voraussetzungen“; hält Landesrätin Dr.in Bohuslav fest.
Die neuen K1-Zentren im Detail:
ACMIT, Austrian Center for Medical Innovation and Technology
Standort: Niederösterreich, Technopol Wiener Neustadt
Beteiligte Länder: Niederösterreich, Tirol
Das Kompetenzzentrum ACMIT, Austrian Center for Medical Innovation and Technology, startete im Technologie- und Forschungszentrum Wiener Neustadt vor über 11 Jahren Forschungsarbeiten im Bereich miniaturisierter mechanischer Systeme und hat sich dann kontinuierlich in Richtung Medizintechnik weiter entwickelt. Seit dem Jahr 2010 ist ACMIT ausschließlich im Bereich chirurgischer Technologien für die minimal invasive Medizin tätig und arbeitet an multifunktionellen Instrumenten, Medizinrobotiksystemen, Sensorik und angewandter Optik. Übergeordnetes Ziel ist es, die medizinische Versorgung zu verbessern, operationsbedingte Traumata zu reduzieren, die Sicherheit der Patienten zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten der Behandlung zu verringern.
FFoQSI – Austrian Competence Centre for Feed and Food Quality, Safety & Innovation
Standort: Niederösterreich, Technopol Tulln
Beteiligte Länder: Niederösterreich, Oberösterreich, Wien
Das Austrian Competence Centre for Feed and Food Quality, Safety & Innovation (FFoQSI) ist das erste COMET K1-Zentrum für transdisziplinäre Forschung entlang lokaler pflanzlicher und tierischer Lebens- und Futtermittelketten zur nachhaltigen Sicherung der Futter –und Lebensmittelproduktion. Das Konsortium hat seine Wurzeln in der BIOS Science-Austria Koordinationsplattform zur Förderung der Life Sciences (www.bios-science.at) und vereint die Kompetenz renommierter österreichischer Forschungseinrichtungen und über 30 innovativer Unternehmen aus dem in- und Ausland, davon fast 45 % KMU.
Das Projekt wird von Beginn an durch den ecoplus Lebensmittel Cluster Niederösterreich begleitet.
PCCL-K1 – K1-Center in Polymer Engineering and Science
Standort: Steiermark
Beteiligte Länder: Steiermark, Niederösterreich, Oberösterreich
PCCL-K1 folgt dem Leitsatz „Vom Molekül zum Bauteil“. Die Mission des K1-Zentrums liegt in der Durchführung von F&E-Aktivitäten nach hohen internationalen Standards mit dem Ziel, die Innovationsfähigkeit der beteiligten Partnerunternehmen im Bereich Kunststoff zu erhöhen sowie Akteure auf dem Gebiet der Kunststofftechnik und der Polymerwissenschaften zu entwickeln.
CDP – Austrian Center for Digital Production
Standort: Wien
Beteiligte Länder: Wien, Burgenland, Niederösterreich, Vorarlberg
Das K1-Zentrum CDP – Österreichisches Kompetenzzentrum für digitale Produktion – verfolgt das Ziel als “one-stop-shop” Kompetenzzentrum für digital vernetzte Produktion in Österreich zu sein. Das Zentrum umfasst den gesamten digitalen Produktentstehungsprozess für die diskrete Fertigung (vielfach auch Industrie 4.0 bezeichnet) und umfasst die Stufen von der Konstruktion und -entwicklung, der Produktion inkl. Planung und Steuerung bis zum finalen Assembling. CDP wird die Transformationsschritte der heutzutage teilweise offline-Produktionssysteme von Produktionenunternehmen in Österreich hin zu voll integrierten, digitalen Netzwerken, die in Echtzeit und online durch „Produktions-Plattformen“ höchst effiziente und wirtschaftliche Fertigungssysteme bilden werden.
Weitere Informationen
Mag. Lukas Reutterer, Büro Landesrätin Dr.in Petra Bohuslav
Telefon: 02742/9005-12026, lukas.reutterer@noel.gv.at
Andreas Csar, ecoplus
Telefon: 02742/9000-19616, a.csar@ecoplus.at