Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland e.V.

Das Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland e.V. (TITV Greiz) wurde im Februar 1992 in Greiz gegründet. Als gemeinnützige industrienahe Forschungseinrichtung wurden in der Anfangsphase vorwiegend Forschungs-, Entwicklungs- und Beratungsleistungen für Unternehmen der Textil-, Bekleidungsindustrie und des Textilmaschinenbaus erbracht. In den letzten Jahren hat sich das Institut auf Zukunftsfelder konzentriert, die sich in den Forschungsschwerpunkten • Textile Mikrosystemtechnik/ Smart Textiles, • Oberflächenfunktionalisierung und • Flexible Materialien widerspiegeln. Es wird an High-Tech-Lösungen gearbeitet, bei denen neue funktionsintegrierte Werkstoffe mittels klassischer Textiltechnologie in Kombination mit speziellen Oberflächenmodifizierungen und zum Teil textilunüblichen Technologien erzeugt werden. Dies erfolgt vorrangig in interdisziplinär arbeitenden Projektgruppen und Netzwerken, in denen neben Unter-nehmen z. B. aus den Bereichen Elektronik, Mikrosystemtechnik, Medizin und Automobilbau eine Reihe von Universitäten und Instituten eingebunden sind. Gemeinsam werden auf der Grundlage textiler Strukturen gezielt innovative Materialien entwickelt, die sich u. a. durch ihre Flexibilität und ihr geringes Gewicht auszeichnen. Zu den wichtigsten Entwicklungen gehören hochleitfähige ELITEX®-Fäden, selbstleuchtende Textilien sowie sensorische textile Strukturen. Als ein führendes Institut auf dem Gebiet der Textilen Mikrosystemtechnik arbeitet das TITV Greiz an Projekten, die von der Energiegewinnung über die Positionierung und Kontaktierung von Bauelementen auf flexiblen Substraten bis hin zu textilen Aktuatoren und Sensoren reichen. Die Erzielung neuer Eigenschaften durch intelligente Mikro- und Nanoschichten und funktionelle Trägermaterialien haben für die Oberflächenfunktionalisierung Priorität. Das Know-how auf den Gebieten der Gewebe- und 3D-Gewirketechnologie ist die Basis für die Entwicklung und Herstellung funktionalisierter flexibler Materialien und Strukturen. Die Produkte finden Einsatz in der Medizin, dem Fahrzeugbau, der Schutz- und Sicherheitstechnik, der Mikrosystemtechnik, bei Sport und Wellness sowie im großen Bereich der Industrietextilien. Um Produzenten und Verbrauchern mehr Sicherheit im Umgang mit Smart Textiles zu geben, werden spezielle Prüfkonzepte für diese neuen Textilien angeboten und auch neu entwickelt, z. B. durch Kombination von Textil- und Funktionsprüfungen oder durch Qualitätsbeurteilung bzgl. Zuverlässigkeit, Funktion und Gebrauchsfähigkeit. Ziele der Arbeiten des TITV Greiz sind die Entwicklung und Einführung von innovativen Produkten und Technologien für klein- und mittelständische Unternehmen. Für die zunehmend komplexeren Fragestellungen ist das TITV Greiz erfolgreich in einer Vielzahl von Kooperationen eingebunden und arbeitet in zahlreichen nationalen und internationalen Netzwerken. In den letzten Jahren baute das TITV Greiz seinen nationalen und internationalen Ruf weiter aus. Entsprechend der komplexen Aufgabenstellungen in den Forschungsschwerpunkten ist auch das Personal des TITV Greiz multidisziplinär zusammengesetzt. Die 33 Hoch- und Fachschulingenieure sowie Naturwissenschaftler auf den Gebieten der Physik, Chemie, Textilherstellung, Elektronik, Materialwissenschaft, Medizintechnik und Elektrochemie werden von 19 gut ausgebildeten Facharbeitern, Laboranten und Technikern unterstützt. Das Institut ist in einem Industriebau untergebracht, der im 19. Jahrhundert errichtet wurde und mit der Gründung des Institutes 1992 in seinen Besitz übergegangen ist. Die Altbausubstanz wurde 1996 großflächig modernisiert. Bei einer Gesamtfläche von 9300 m2 sind auf 3000 m2 sechs Technika und zwei Prüflabore untergebracht. 2900 m2 stehen für die Büros und Konferenzräume zur Verfügung. Das TITV Greiz verfügt über eine gute gerätetechnische Grundausstattung. Die Prüfstelle im TITV Greiz ist akkreditiert und führt Prüfungen auf den Gebieten der Fasern, Fäden, Flächengebilde, Farbechtheiten, Schadstoffanalytik, Materialprüfung und Textile Schadensfallanalyse sowie Smart Textiles durch.