#SuccessStory: Verborgene Talente wecken
Erfolgserlebnisse und Hands-on-Erfahrungen begeistern Kinder und Jugendliche in „Talente regional“-Projekten seit 2011. Das FFG-Programm fördert technische und naturwissenschaftliche Bildungsangebote für junge Teilnehmer:innen, die von Forschungsinstitutionen gemeinsam mit Unternehmen und Bildungseinrichtungen durchgeführt werden. Die aktuelle Ausschreibung ist noch bis 2.12.2024 geöffnet.
Als das mechanische Huhn tatsächlich seine Schwanzfedern hebt und aus dem Hinterteil ein kleines Plastikei rausrollt, stehen die Münder der Mädchen und Burschen, die das Huhn im Rahmen eines Workshops gebaut und programmiert haben, weit offen. Es hat tatsächlich geklappt! Ihr „Huhn“ hat ein Ei gelegt! – Es sind Erfolgserlebnisse und Hands-on-Erfahrungen wie diese, die Kinder und Jugendliche in „Talente regional“-Projekten begeistern.
Naturwissenschaft und Technik im Fokus
Bereits seit 2011 ermöglicht „Talente regional“, dass Forschungsinstitutionen, Unternehmen und Bildungseinrichtungen gemeinsam Bildungsangebote entwickeln und durchführen, bei denen naturwissenschaftliche und technische Aufgaben für Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt stehen. So etwa im Grazer CoSA – Center of Science Activities – am Universalmuseum Joanneum, wo das erwähnte Hühnermodell bei einem Workshop für Unterstufen-Schüler:innen entstand.
„Es ist gut, dass man so jung ansetzt und von klein auf sieht, dass Programmieren und Handwerk keine schwere Sache ist, sondern dass man das ganz harmonisch lernen kann“, sagt Martin Niggler vom CoSA-Team. Nicole Bizjak, Lehrerin für Physik, Coding und Robotik am BRG Keplerstraße Graz, ergänzt: „Es macht den Schülerinnen und Schülern wahnsinnig viel Spaß. Sie sind total motiviert und können Dinge, die sie in der Schule gelernt haben, hier ganz anders anwenden, und dabei entstehen neue Dinge.“
„Wenn ich mal groß bin, dann werde ich Programmierer – auf jeden Fall!“ Junger Teilnehmer am „Talente regional“-Workshop an der VS Murfeld Graz.
Workshops wecken verborgene Talente
Markus Fechter, Trainer bei bits4kids, weist auf einen weiteren positiven Aspekt der „Talente regional“-Workshops hin: „Es gibt sicher Kinder, die bei den Kursen erfahren, dass sie ein Talent für Programmieren haben, was sie sonst nie kennengelernt hätten.“ Die Grazer Initiative bits4kids vermittelt jungen Menschen seit vielen Jahren, dass Coden keine Hexerei ist. So konnten im Rahmen eines Workshops Schülerinnen und Schüler der Grazer Volksschule Murfeld erproben, wie man Formen mit dem Schneideplotter entwirft und ausschneidet.
Sich von der Holzforschung begeistern lassen
„Talente regional“ ist aber keineswegs auf IT-Kenntnisse beschränkt, wie ein weiteres Good-Practice-Beispiel zeigt, das in der Holzforschung angesiedelt ist: Im Rahmen einer „Talente regional“-Kooperation des Holzkompetenzzentrums Wood K plus mit dem Tullner Unternehmen AgroBiogel konnten Kinder der NMS Marc Aurel Tulln am Beispiel kleiner Erdbeerstecklinge erfahren, wie Wasserspeichergranulat aus Zellulose funktioniert und wie das innovative Material Pflanzen auch bei Trockenheit mit Wasser versorgt.
„Das ist jetzt schon mein zweites ‚Talente regional‘-Projekt“, erzählt Cornelia Rieder-Gradinger, Teamleiterin bei Wood K plus. „Der Mehrwert ist zum einen, dass es uns total Spaß macht, Kindern zu zeigen, was wir in der Forschung machen, und zum anderen, zu sehen, wie sie sich von der Begeisterung anstecken lassen.“ Und Christoph Ertl von AgroBiogel ergänzt: „Es ist wichtig, dass Kinder sich spielerisch mit diesen Themen auseinandersetzen, denn sie sind unsere zukünftigen Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen, die wir händeringend brauchen, damit wir unsere Unternehmen weiterentwickeln und unsere zukünftigen Ziele erreichen können.“
Aktuelle Ausschreibung von „Talente regional"
Die aktuelle Ausschreibung für neue „Talente regional“-Projekte ist noch bis 2. Dezember 2024 geöffnet. Bewerben können sich Konsortien, die aus mindestens einer wissenschaftlichen Einrichtung, zwei Unternehmen und fünf Bildungseinrichtungen bestehen. Gefördert werden Projekte mit einer Laufzeit von 24 bis 36 Monaten und einer maximalen Förderhöhe von 130.000 Euro.
Im Zentrum stehen die Entwicklung und Umsetzung vielfältiger attraktiver Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche rund um Forschung, Technologie und Innovation in Naturwissenschaft und Technik.
Weitere Informationen: www.ffg.at/talente-regional/2024