#SuccessStory: iFLOWS - Paketströme effizienter vor kriminellem Missbrauch schützen, ohne sie zu unterbrechen

Rasche und zuverlässige Ströme von Paketen sind Lebensadern unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Sie werden aber auch von Menschen missbraucht, die Illegales damit vorhaben: von Schmugglern bis Terroristen.

Die Behörden setzen dagegen vielfältige Screeningmethoden ein. Deren Effizienz wesentlich zu steigern, ohne dabei die Warenströme zu unterbrechen, strebt das europäische Forschungsprojekt iFLOWS unter Leitung des Zentrums RECENDT aus Linz an - mit einem integrativen Konzept, das alle Akteur:innen entlang der Transportkette einbindet, und der Entwicklung innovativer Detektionstechnologien.

Der Kontext

Jährlich werden knapp fünf Milliarden Pakete in der EU versandt und zugestellt. Nicht alle transportieren einen unbedenklichen Inhalt. Terroristen, Kriminelle oder Schmuggler nutzen Post- und Lieferdienste, um gefährliche und illegale Waren an ihre Zielpersonen zu bringen. Die Zoll-, Polizei- und Kurierbehörden haben vielfältige Screeningsysteme im Einsatz, um Sendungen zu kontrollieren und Missbrauch aufzudecken. In Bezug auf Effizienz, Schnelligkeit und Kontinuität gibt es dabei aber noch Verbesserungspotenziale. Diese zu realisieren, ist das Ziel des europäischen Forschungsprojekts iFLOWS. Es arbeitet an einem innovativen, integrativen Konzept für ein effizientes Screening der Paketströme, das diese nicht unterbricht und alle an der Transportkette involvierten Akteur:innen einbindet.

Das Projekt

Ziel des Forschungsprojekts iFLOWS ist es, ein neuartiges, mehrstufiges, synergetisches Toolkit zu konzipieren, entwickeln und validieren, das an mehreren Zielen ansetzt:

  • Optimierung des Screenings und der Aufdeckung illegaler Materialien und gefährlicher Stoffe in Kurier- und Postströmen,
  • Vertiefung der Kooperation über alle involvierten Organisationen entlang der Transportkette hinweg und damit Verbesserung der Einsatzbereitschaft, Verkürzung der Aufdeckungszeit und Steigerung der betrieblichen Effizienz. 
  • Stärkung der Kompetenz in der Identifizierung von Bedrohungen und Risiken und dazu Entwicklung effizienter Instrumente.

Das Toolkit baut daher auf drei Bausteinen auf:

  • ein Programm, das die aus dem militärischen Bereich entlehnten C4I-Prinzipien der Operationsführung - Command, Control, Communication, Computer und Intelligenz – unterstützt und damit Einsatzbereitschaft und Zusammenarbeit zwischen Polizei, Zoll und Kurier-/Postdiensten optimiert
  • ein innovatives Bewertungsinstrument für Risiken und Bedrohungen, das die Risikoevaluierung und die Risikovorsorge verbessert
  • neuartige Detektionstechnologien, die in Verbindung fortschrittlicher bildbasierter Merkmalsextraktion mit bestehenden Systemen (z. B. Röntgen und Raman) ermöglichen, eine große Bandbreite an illegalen Materialien und Stoffen ohne Unterbrechung der Post-/Kurierströme zu identifizieren. 
     

Die Rolle der österreichischen Partner

Im iFLOWS-Konsortium arbeiten 16 Partner aus 10 Ländern unter der Koordination des Research Center for Non-Destructive Testing (RECENDT) aus Linz. Als international anerkanntes Forschungszentrum für Materialcharakterisierung und zerstörungsfreie Werkstoffprüfung agiert die RECENDT GmbH – Teil des UAR Innovation Networks – höchst erfolgreich auf dem österreichischen und internationalen Markt. 

RECENDT realisiert kundenspezifische, maßgeschneiderte Hightech-Lösungen im Bereich der Materialcharakterisierung und zerstörungsfreien Werkstoffprüfung. Im Rahmen des Projekts bringt RECENDT dabei die sogenannte Teraherz Technologie (THz) ein. Gewisse Substanzen zeigen charakteristische „Fingerprints“ im THz-Frequenzbereich, die auf kollektive molekulare Anregungen zurückzuführen sind. Dies ermöglicht die Identifizierung und Charakterisierung von Substanzen wie Medikamenten, Sprengstoffen oder Drogen mittels THz-Spektroskopie.       
 

Der Mehrwert eines EU-Projekts

„Forschungsprojekte sind nicht nur für die beteiligten Wissenschafter:innen, Unternehmen und Kooperationspartner interessant, sondern führen auch zu Erkenntnissen, die auch für eine breitere Öffentlichkeit hilfreich sein können“, erklärt Projektleiter Thomas Staffenberger: „Im Projekt werden neue Netzwerke zu zukünftigen potenziellen Projekt- und Kooperationspartnern einerseits und zu Entscheidungsträgern des öffentlichen und politischen Bereichs anderseits geschaffen.“

Projektleiter Thomas Staffenberger

Projektkoordinator: Thomas Staffenberger  
 

Fact Box

Förderprogramm:Horizon Europe
Projekttitel:Advanced technologies for scanning and detection of illicit material for postal services and express courier flows (iFLOWS toolkit)
Förderlinie: Cluster 3
Projekttyp:Innovation Action
Projektkosten:3,998.125 €
davon EU-Förderung:100 %
Projektstart: 01.11.2022
Projektende:31.10.2025
Projektkoordinator:  Organisation: RECENDT Research Center for Non Destructive Testing GmbH     
Koordinator: Thomas Staffenberger
e-mail: thomas.staffenberger@recendt.at 
Weitere internationale Projektpartner: Recendt - Research Center for Non-Destructive Testing GmbH, Österreich 
Engineering - Ingegneria Informatica S.p.A., Italien 
INOV - Instituto de Engenharia de Sistemas e Computadores Inovação, Portugal
ASTRIAL Gmbh, Deutschland 
RISE - Research Institutes of Sweden AB, Schweden 
Katholieke Universiteit Leuven, Belgien 
Innovation Dis.co, Griechenland 
ALTUS LSA Commercial & Manufacturing S.A., Griechenland
Ministero dell'Economia e delle Finanze, Italien
IAPR - Independent Authority for Public Revenue, Griechenland 
EDPMA - European & Development Programmes Management Agency, Ministry of Citizen Protection, Griechenland
Ministère de l'Intérieur, Frankreich 
Polismyndigheten - Swedish Police Authority, Schweden
Milšped d.o.o., Serbien
Alpes Lasers, Schweiz 
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Schweiz 
Projektwebsite: https://www.iflows-project.eu
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