Förderprogramm: | Horizon Europe |
Projekttitel: | SOS-WATER – Towards a Safe Operating Space for Water Resources in a Changing Climate and Society |
Förderlinie: | Cluster 6 Lebensmittel, Bioökonomie, natürliche Ressourcen, Landwirtschaft und Umwelt |
Projekttyp: | RIA |
Projektkosten: | € 4.099.406,25 |
davon EU-Förderung: | € 4.099.406,25 |
Projektstart: | 01.10.2022 |
Projektende: | 30.09.2026 |
Projektkoordinator: | Organisation: Internationales Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) Koordinator: Dr. Taher Kahil e-mail: contact@SOS-Water.eu |
Weitere österreichische Projektpartner: | EUTEMA Research Services GmbH |
Weitere internationale Projektpartner: | Universiteit Utrecht, Niederlande Universitat Politècnica de València, Spanien Politecnico di Milano, Italien Forschungsverbund Berlin EV, Deutschland Futurewater SL, Spanien Institutul National de Cercetare-Dezvoltare pentru Geologie si Geoecologie Marina, Rumänien Southern Institute of Water Resources Planning, Vietnam Norwegian Institute for Water Research, Norwegen Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz, Schweiz |
Projektwebsite: | https://www.www.sos-water.eu |
Social Media: | Linkedin: https://www.linkedin.com/company/sos-water/ X (Twitter): https://twitter.com/SOSwaterproject |
#SuccessStory: SOS-WATER - Monitoringsystem soll Wasserressourcen vor irreversiblen Schädigungen bewahren
Wasser ist Grundlage für alles Leben auf der Erde. Aber steigender Verbrauch, zunehmende Verschmutzung und die Folgen des Klimawandels gefährden den Bestand von Wasserressourcen.
Um irreversible Beschädigungen zu vermeiden, erarbeitet das europäische Forschungsprojekt SOS-WATER unter Koordination des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse ein umfassendes, alle Nutzer:innen einbindendes Monitoringsystem für Wassersysteme. Im Bewusstsein ökologischer Grenzen soll Wasser damit fairer verteilt und effizienter genutzt werden.
Foto: iStock
Wasser ist eine essenzielle Ressource für unsere Biosphäre und unsere Gesellschaft. Seine Verfügbarkeit aber wird rund um den Globus zunehmend prekärer. Steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Energie und verbesserte Lebensstandards haben im vergangenen Jahrhundert zu einer Zunahme der Wasserentnahmen um das Sechsfache geführt. Die industrielle Entwicklung ging mit einer zunehmenden Verschmutzung der Gewässer einher. Die Wechselfälle von Dürren und verheerenden Fluten zeigen, dass die Erderwärmung den Bestand unserer Wassersysteme gefährdet.
Denn auch Wassersysteme haben Kipppunkte, jenseits derer sie irreversiblen Schaden nehmen - mit schwerwiegenden Folgen für Natur und Gesellschaft. Um dies zu vermeiden, müssen sich alle Wasser nutzenden Stakeholder - Wasserwirtschaft, Energie, Landwirtschaft, Industrie – bewusstwerden, wie sich ihre jeweils individuellen Nutzungspläne auf das Ressourcensystem Wasser als Ganzes auswirken und wie sie kooperativ reagieren können und müssen, wenn Kipppunkte näherkommen. Dazu bedarf es Indikatoren, die den Zustand von Gewässern erkennen lassen, und der Etablierung eines umfassenden Monitoringsystems zu deren Messung. Die Grundlagen dafür zu erarbeiten ist das Ziel des EU-finanzierten Forschungsprojekts SOS-WATER, welches vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg koordiniert wird.
Das Projekt
Das Projekt überträgt das Konzept der „ökologischen Belastungsgrenzen der Erde“ aus der Nachhaltigkeitsforschung auf die Analyse von Wassersystemen. Es identifiziert Kipppunkte, die zur Erhaltung der Wasserressourcen nicht überschritten werden dürfen, und definiert damit die ökologischen Grenzen eines „Safe Operating Space“ (SOS) für das Wassermanagement. Innerhalb dieses „sicheren Aktionsraums“ können lokale und regionale Stakeholder ihre Nutzungspläne für die Ressource Wasser organisieren.
Dazu erarbeitet das Konsortium durch Weiterentwicklung eines IIASA Wassersystemmodells und dessen Verlinkung mit Modellen und Datenbanken aus anderen Sektoren wie Landwirtschaft, Energie oder Biodiversität ein gesamthaftes Systemmodell. Es soll abbilden, wie die jeweiligen Nutzungspläne verschiedener Stakeholder auf Ökologie, Artenvielfalt oder gesellschaftliche Kohäsion wirken, welche Trade-offs zwischen Nutzungsplänen auftreten und wie daraus resultierende Konflikte und Herausforderungen auf globaler, regionaler und lokaler Ebene adressiert werden können.
Im Rahmen des Projekts werden interdisziplinäre Teams von Forscher:innen in Fallstudien in fünf ausgewählten Modellregionen - am spanischen Jucar-Becken, am Rheindelta, an der oberen Donau und dem Donaudelta sowie dem Mekong-Becken – Daten zu Status und Entwicklung der Wasserressourcen erheben. Diese bilden die Basis für die Entwicklung eines multidimensionalen Safe Operating Space für Wassersysteme.
Parallel zur Systemmodellierung wird das Projekt einen umfassenden Indikatorensatz für das Monitoring der ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen von Wassersystemen entwickeln. Besonderes Gewicht wird dabei auf die Integration und Partizipation aller Stakeholder gelegt. Die teilnehmenden Forscher:innen werden mit regionalen und lokalen Behörden, Wassernutzer:innen verschiedener Professionen, NGO’s und Bürger:innen zusammenarbeiten, um gemeinsam künftige Szenarien für das Wassermanagement zu entwickeln. Dadurch soll sich eine konsistente Wasserplanung etablieren, die zu Allokationen von Wasserressourcen führt, die ökonomisch effizient, sozial fair und resilient gegenüber Schocks sind.
Die Rolle der österreichischen Partner
SOS-WATER ist ein Gemeinschaftsprojekt von elf Partnern aus neun Ländern in Europa und Asien. Koordiniert wird es vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg. Das Projekt wird durch Dr. Taher Kahil, Gruppenleiter der Water Security Research Group am Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) geleitet. Taher und sein Team - mit langer Erfolgsgeschichte bei der Durchführung zukunftsorientierter Bewertungen der Wassersicherheit - arbeiten an sämtlichen wissenschaftlichen Aspekten des SOS Water Projekts und leiten zwei der insgesamt acht Work Packages.
EUTEMA Research Services GmbH ist Partner im Bereich Projektmanagement und Kommunikation und unterstützt IIASA mit seiner langjährigen Erfahrung mit von der EU geförderten Projekten.
Der Mehrwert eines EU-Projekts
„EU-Projekte ermöglichen es uns, innovative wissenschaftliche Methoden und Instrumente zu entwickeln und die wissenschaftlichen Erkenntnisse voranzutreiben, während wir gleichzeitig in der Lage sind, mit Interessenvertreter:innen auf verschiedenen Ebenen zusammenzuarbeiten, um Wissenschaft in Politik und Praxis umzusetzen“, erklärt Projektkoordinator Taher Kahil. „Darüber hinaus kann man als Koordinator neue Fähigkeiten in Bezug auf Projektmanagement und Planung von Aktivitäten, Ressourcen und Ergebnissen erlernen und entwickeln. Und schließlich bietet es auch eine großartige Gelegenheit zur Vernetzung und zum Ausbau der Zusammenarbeit mit Forscher:innen und Entscheidungsträger:innen.“
Projektkoordinator Taher Kahil.
Foto: IIASA