#SuccessStory: Erkältung adé - Rhinoviren werden ausgehungert

Dem Wiener Life-Sciences-Unternehmen G.ST Antivirals steht ein aufregendes Jahr bevor: Neben spannenden präklinischen Projekten wird die Wirksamkeit eines von G.ST entwickelten antiviralen Nasensprays gegen Erkältungen erstmals am Menschen ausgetestet.

Das 2019 als Spin-off der MedUni Wien gegründete Start-up G.ST ist spezialisiert auf die Entwicklung von Therapien gegen virale Atemwegserkrankungen – das Spektrum reicht vom herkömmlichen Schnupfen über schwerwiegendere Erkrankungen wie COPD oder Asthma.

Das Team von G.ST hat dabei die Schwachstelle der Rhinoviren, die für diese Erkrankungen verantwortlich sind, im Visier. Sie besitzen keinen eigenen Stoffwechsel und sind daher vollständig von der Wirtszelle abhängig, die sie mit Nährstoffen, z. B. Zucker, versorgt. „Unsere Strategie beruht darauf, dass wir den Viren die Zuckerverwertung vorenthalten und sie damit innerhalb der Zelle aushungern“, sagt Guido Gualdoni, Co-Gründer und CEO von G.ST Antivirals. 

Medizinische Forschung als Grundlage

Der Mediziner hat gemeinsam mit dem Forscher Johannes Stöckl die Interaktion eines Atemwegsvirus mit der infizierten Zelle erkannt und erforscht. Die wissenschaftliche Publikation der beiden sorgte in der Fachwelt für Aufsehen und führte zur Entwicklung eines hochinnovativen, patentierten Medikaments gegen Rhinoviren, welche oftmals die Ursache von Erkältungen und schwereren Atemwegserkrankungen bei vulnerablen Personen sind.

Gualdoni und Stöckl gründeten in der Folge G.ST Antivirals und begannen mit der Entwicklung mehrerer Medikamente. Am weitesten fortgeschritten ist ein Nasenspray, das auf Infektionen der oberen Atemwege (Erkältung) abzielt. Das Produkt startete 2022 die klinische Prüfung und wird seit Frühjahr 2024 in einer Phase-II-Studie am AKH Wien untersucht. 

Hochdynamische Entwicklung

Das Team von G.ST Antivirals besteht derzeit aus 13 Mitarbeiter:innen, die die gesamte Bandbreite der Laborforschung abdecken und die laufende klinische Studie abwickeln. „Ich bin sehr stolz darauf, dass unser Team in weniger als fünf Jahren unser Hauptprogramm von einem frühen Forschungsprojekt in eine fortgeschrittene klinische Entwicklung führen konnte“, erklärt CEO Guido Gualdoni. Eine eigene Managerin für die Projekt- und Förderabwicklung, Lena Hell, hat den Forscher:innen den Rücken für die Entwicklungsarbeit freigehalten. „Die größten Herausforderungen waren der Umgang mit den hochdynamischen Entwicklungen sowie den begrenzten Mitteln“, sagt Lena Hell. „Die FFG hat durch ihre große Expertise im Life-Sciences-Bereich maßgeblich zur effizienten Durchführung unserer Projekte beigetragen.“

Private Investments dank FFG-Förderung

Die Förderungen hätten es wesentlich erleichtert, private Geldgeber mit an Bord zu holen, bestärkt Gualdoni. „An der FFG schätze ich besonders die Breite des Angebots. Sie reicht von der Unterstützung bei Patent-Einreichungen über die Förderung frühphasiger Projekte bis hin zur Unterstützung klinischer Studien“, so der Life-Sciences-Unternehmer.

Neben dem Nasenspray gegen Erkältungen entwickelt das Team von G.ST Antivirals derzeit zwei weitere Präparate zur Prävention und Behandlung von virusbedingten Symptom-Verschlechterungen (Exerzebationen) bei COPD-Patient:innen und anderen stark gefährdeten Patientengruppen. „Bei Erfolg unserer laufenden klinischen Studie werden wir mit zusätzlichen Produkten möglichst viele Patientinnen und Patienten vor schwerwiegenden Erkrankungen schützen können“, sagt Guido Gualdoni.

 

 

Kontakt:
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