#SuccessStory: Das Optimum aus Rheuma-Medikamenten herausholen

Das EU-geförderte Forschungsprojekt SQUEEZE will mit evidenzbasierten Methoden für Patient:innen das Optimum aus Rheuma-Medikamenten herausholen. Das Forschungskonsortium mit 13 Partnern aus zehn europäischen Ländern wird von der Medizinischen Universität Wien geleitet. Die FFG hat die MedUni bei der Einreichung des EU-Projekts unterstützt, das 2022 startete und mit über 10 Mio. Euro dotiert ist.

#SuccessStory: Das Optimum aus Rheuma-Medikamenten herausholen

„In der Rheumatologie haben wir sehr viele Medikamente, die gut wirken. Das Problem ist nur: Wir wissen nicht, welche Medikamente für welchen Patienten am besten geeignet sind“, erklärt Forschungsgruppenleiterin Daniela Sieghart von der Medizinischen Universität Wien. Projektleiter Prof. Daniel Aletaha, der Leiter der Abteilung für Rheumatologie an der MedUni, ergänzt: „Wir haben genug Medikamente, aber die Auswahl erfolgt meist auf ein Bauchgefühl hin und ist nicht so sehr evidenzbasiert. Das wollen wir mit SQUEEZE verbessern.“ 

Das von der EU im Rahmen von Horizon Europe geförderte Projekt vereint die Forschungspower von insgesamt 13 Partner:innen aus zehn europäischen Ländern. Das SQUEEZE-Konsortium vereint führende akademische Zentren mit erstklassiger Erfahrung in translationaler und klinischer Forschung. Modelle aus der Datenwissenschaft, aus klinischen Studien, der Translationswissenschaft und Verhaltenswissenschaft werden im Rahmen des Projekts zusammengeführt, um die Auswahl des Medikaments mit der höchsten Erfolgswahrscheinlichkeit für jede:n Patient:in zu verbessern. 

 

Rund 80.000 Betroffene in Österreich

Rheumatoide Arthritis ist eine chronische Autoimmunerkrankung, bei der es zu Entzündungen in den Gelenken kommt. Schwellungen, Überwärmungen und Funktionseinschränkungen sind die Folge. Unbehandelt kommt es zu einer zunehmenden Zerstörung der Gelenke und gelenknahen Knochen. In Österreich leiden rund 80.000 Betroffene an dieser Krankheit, rund zwei Drittel davon sind Frauen. Am häufigsten wird die Erkrankung im Alter zwischen 40 und 70 Jahren diagnostiziert. 

David Aletaha: „Es gilt zu verbessern, wie gut wir die Patienten monitieren, damit wir rasch erkennen, wenn Medikamente nicht wirken oder ihre Wirkung verlieren, damit wir auch die Zeit von Patienten nicht verschwenden, sondern recht schnell zum richtigen Medikament kommen.“

Das Projekt SQUEEZE startete 2022 und hat eine Laufzeit von 60 Monaten. Die Stimmung im Konsortium ist gut, wie Daniela Sieghart berichtet: „Wir ziehen alle an einem Strang. Das sieht man auch an der großen Teilnahme, die wir im Juni 2024 bei unserem Jahresmeeting hatten. Das Projekt läuft sehr, sehr gut.“

„FFG war sehr hilfreich bei der Beratung“

In der Antragsphase wurde die MedUni Wien von der FFG als Nationale Kontaktstelle für das EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ unterstützt. „Wir haben das Projekt sehr impulsiv gestartet, und die FFG war dann sehr hilfreich bei der Beratung bei konkreten Fragen und auch beim Proposal Check“, blickt David Aletaha zurück. Und Thomas Vogl, Gruppenleiter Krebsforschung an der MedUni Wien ergänzt: „Die FFG war für uns sehr hilfreich, weil sie im Vorfeld Workshops organisiert hat, wo erklärt worden ist, wie man Anträge einreicht. Das erleichtert den ganzen Prozess, wenn man Feedback von außen hat.“

Kontakt zum Forschungsteam
Univ.-Prof. Dr. Daniel Aletaha
Abteilung für Rheumatologie
AKH, Währinger Gürtel 18-20 1090 Wien
contact@squeeze-project.eu
https://squeeze-project.eu/