#Success Story: SustainHub >> Nachhaltige Datenplattform!

Nachhaltigkeit hat viele Facetten – und benötigt auch entsprechendes Datenmanagement. Mit europäischen Forschungsmitteln wurde u.a. vom Wiener Unternehmen iPoint-Austria der SustainHub gegründet, auf den mittlerweile weltweit rund 55.000 Unternehmen zugreifen.

Der "Green Deal" der Europäischen Kommission nimmt u.a. die Forschung zu Nachhaltigkeits-Themen in den Fokus. Aber auch in den vergangenen Jahren spielte die Nachhaltigkeit in der europäischen Forschungsförderung eine wichtige Rolle, wie der SustainHub zeigt. Unter Ko-Koordination des in Wien angesiedelten Unternehmens iPoint-Austria und weiteren österreichischen Partnern sowie Unterstützung der FFG wurden die Sammlung und der Austausch von Nachhaltigkeitsdaten ermöglicht. Mit im besten Sinne des Wortes nachhaltigem Erfolg: Die Datenplattform hat den Sprung auf den Markt erfolgreich gemeistert und kommt weltweit zum Austausch von Nachhaltigkeitsinformationen zum Einsatz!


Quelle: https://www.ipoint-systems.com/solutions/sustainhub/

 

Zahlreiche Unternehmen haben zum Ziel, die Öko-Effizienz ihrer Produkte zu erhöhen. Das stellt in vielen Fällen eine enorme Herausforderung dar, weil Daten entlang der globalen Wertschöpfungskette fehlen. Der Prozess zum Austausch und der Übermittlung von Nachhaltigkeitsdaten entlang der gesamten Lieferkette ist sehr komplex aufgrund der Heterogenität der verteilten Datenquellen (z.B. Websites, Dokumente, Unternehmensdatenbanken) sowie der IT-Infrastrukturen der Unternehmen in der Lieferkette. Was also tun, wenn sich die benötigten Nachhaltigkeitsdaten auf mehrere Quellen verteilen, nicht vollständig verfügbar sind und nicht den Datenqualitätsstandards entsprechen? Damit beschäftigte sich das EU-Forschungsprojekt SustainHub und entwickelte eine nachhaltige Datenplattform, die in der Praxis den genannten Herausforderungen gerecht wird.

 

Sammlung und Austausch von Nachhaltigkeitsdaten
Der SustainHub wurde entwickelt, um die Sammlung und den Austausch von Nachhaltigkeitsdaten (zum Beispiel zum Energie- und Stoffverbrauch sowie zu gesetzlichen Verboten von gefährlichen Stoffen) entlang der Lieferkette wie auch zwischen verschiedenen Unternehmen zu ermöglichen. Zielgruppen sind insbesondere die Elektronik- und die Automobilindustrie. Wichtig ist dabei, dass die Daten unter der Kontrolle des Datenbesitzers bleiben, der sie gezielt bestimmten Partnern zugänglich machen kann. Ein Beispiel für die Funktionsweise des SustainHub-Datenbanksystems ist der Austausch von Analysedaten von elektronischen Bauelementen zwischen Unternehmen, die gleiche Bauelemente einsetzen. Elektronikhersteller können so zum Beispiel Daten zur Konformität bestimmter Bauelemente austauschen, sodass nicht jeder Hersteller die immer gleichen Bauelemente analysieren lassen muss. Außerdem wurden im Projekt Algorithmen entwickelt, die aus verschiedenen verfügbaren Quellen wertvolle Daten sammeln und auswerten. So kann zum Beispiel frühzeitig eingeschätzt werden, ob bei bestimmten Stoffen in absehbarer Zeit mit gesetzlichen Maßnahmen zu rechnen ist.

 

16 Partner aus sieben Ländern
Das Projekt SustainHub wurde von der Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung mit Sitz in München koordiniert. Insgesamt umfasste das Konsortium 16 Partner aus sieben Ländern. Aus Österreich sind neben der iPoint-Austria GmbH die Universität Graz und die Denkstatt GmbH aus Wien dabei.

 

Das SustainHub-Konsortium im Überblick:

  • Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung, Deutschland (Projektkoordinator)
  • Board of Innovation BVBA, Belgien
  • AGFA Healtcare, Belgien
  • Continental Teves AG & Co., Deutschland
  • Johnson Controls GmbH, Deutschland
  • Associazione internazionale della distribuzione, Schweiz
  • Consorzio di servizi ad associazioni ed imprese Hi-Tech, Italien
  • Universität Ulm, Deutschland
  • iPoint-systems GmbH, Deutschland
  • Intertek Semko AB, Schweden
  • Coresource AB, Schweden
  • Rapid-I GmbH, Deutschand
  • Kerp Competence Center (heute iPoint-Austria GmbH), Österreich
  • Denkstatt GmbH, Österreich
  • Universität Graz, Österreich
  • Microelectronica SA, Rumänien
     


Andreas Schiffleitner von iPoint-Austria leitete das Arbeitspaket zu den technischen Lösungen.
Fotocredit: iPoint-Austria
 

iPoint-Austria bei technischer Entwicklung federführend
Bei iPoint-Austria lag die Verantwortung jenes Arbeitspakets, das die Entwicklung der technischen Lösungen für das Sammeln und Verwalten von Nachhaltigkeitsdaten in einer Lieferkette umfasste. Des Weiteren war iPoint-Austria leitender Partner für Geschäftsmodelle und das technische Konzept sowie für die Entwicklung eines Nachhaltigkeitsdatenmodells und eines eco-Wizards. "Das Gesamtziel in unserem Arbeitspaket war die Entwicklung technischer Konzepte, Algorithmen und Dienstleistungen, um Nachhaltigkeitsdaten von Produkten und Herstellungsprozessen über die gesamte Lieferkette zu erfassen und zu verwalten", erläutert Andreas Schiffleitner von iPoint-Austria. Die EU-Förderung sieht er in mehrerlei Hinsicht positiv: "Natürlich ermöglicht die Förderung die Erforschung neuer Themen bei reduziertem finanziellem Risiko. Ein wesentlicher Punkt ist aber auch die deutlich höhere Bereitschaft der Industrie, Anforderungen in die Entwicklung einzubringen, sowie das Know-How der Projektpartner", so Schiffleitner. Nur so war es letztlich auch möglich, das Projekt in ein Produkt weiterzuentwickeln und den Sprung auf den Markt im Jahr 2016 erfolgreich zu schaffen.

 

EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation
Die Europäische Kommission ermöglicht mit den EU-Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation zahlreiche europäische Forschungsprojekte. Im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm (2007-2013) standen dafür rund 50 Milliarden Euro zur Verfügung, im aktuellen EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ (2014-2020) sind es rund 75 Milliarden Euro. Es ist damit das weltweit größte, transnationale Programm für Forschung und Innovation. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG stellt als Nationale Kontaktstelle (National Contact Point, NCP) ein umfassendes Beratungs- und Informationsangebot zur Verfügung. Diese Maßnahmen werden von mehreren Ministerien und der Wirtschaftskammer Österreich finanziert.

Kontakt

Dr. Michalis TZATZANIS
Dr. Michalis TZATZANIS
T 0043577554405

FACT BOX

Projekttitel: SustainHub – Sustainability Data Exchange Hub

Förderprogramm: 7. EU-Forschungsrahmenprogramm  

Projektstart: Februar 2012
Projektende: Jänner 2015

Projektkosten: 4,9 Millionen Euro, davon EU-Förderung: 3,6 Millionen Euro

 

Projekt-Ko-Koordinator: Andreas Schiffleitner, iPoint-Austria GmbH  

Kontakt:
Andreas Schiffleitner
iPoint-Austria Gmbh
Ignaz-Köck-Str. 10

1210 Wien
andreas.schiffleitner@ipoint-austria.at