Europäische Energiecluster knüpfen Netzwerke nach Übersee
Ein vom Oberösterreichischen Energiesparverband koordiniertes Projekt im KMU-Förderprogramm CoSME der EU erschloss europäischen Clusterorganisationen aus dem Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz und deren Unternehmen neue Kooperationspotenziale in Wachstumsmärkten Amerikas und Nordafrikas.
Projekt- und Netzwerkpartner*innen von ReinaPlus, Foto: OÖ Energiesparverband
Der Kontext
Klein- und Mittelbetriebe (KMU) sind das Rückgrat der Wirtschaft Europas und spielen auch eine essenzielle Rolle im Kampf gegen die Klimakrise und in der Umsetzung der Energiewende. Konsequente nationale und regionale Clusterpolitik potenziert ihre Stärken. Die Initiative "Cluster Internationalisation" aus dem EU-Förderprogramm zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU (COSME) geht darüber hinaus und forciert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Clustern, Unternehmen und Forschungseinrichtungen, um Netzwerke außerhalb der EU zu knüpfen und Kooperation über den eigenen Sektor hinaus zu fördern. Das Projekt "REINA Plus" setzte dies durch Bildung einer „European Strategic Cluster Partnership (ESCP) im Bereich erneuerbarer Energien und Energieeffizienz um. Es nutzte die Synergien aus der Zusammenarbeit mehrerer europäischer Cluster zur Entwicklung internationaler Technologie- und Innovationskooperationen sowie zur Erschließung neuer Märkte mit Fokus auf Nord- und Lateinamerika sowie Nordafrika.
Das Projekt
Bei REINA Plus handelt es sich um ein Pilotprojekt zur Zusammenarbeit europäischer Clusterorganisationen aus dem Energiebereich. Der Schwerpunkt der Kooperation in dieser "European Strategic Cluster Partnership" (ESCP) lag auf der Entwicklung und Umsetzung von gemeinsamen Internationalisierungsstrategien für Wachstumsmärkte im Bereich der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Das Projekt zielt auf eine Ausweitung der Internationalisierung der beteiligten Cluster und die Stärkung der internationalen Marktposition der Cluster-Unternehmen sowie den Aufbau internationaler Technologie-Kooperationen ab.
Hauptziele des Projektes:
- Unterstützung der Internationalisierung der Cluster-Unternehmen in ausgewählten Märkten für erneuerbare Energien und Energieeffizienz außerhalb Europas mit den Schwerpunkten Nordamerika (Kanada, Mexiko, USA), Lateinamerika (Brasilien, Chile) und Nordafrika (Algerien, Marokko, Tunesien)
- Integration der Unternehmen aus den beteiligten Clustern in globale Wertschöpfungsketten der Energiewende
- Verstärkte Kooperationen in den Zielländern und Etablierung neuer strategischer Kontakte mit dem Fokus auf Markt- und Technologieentwicklung
- Identifikation bestehender bzw. Unterstützung bei der Entwicklung neuer Initiativen in den Zielmärkten
- Vertiefung der Zusammenarbeit in der European Strategic Cluster Partnership
- Erfahrungsaustausch auf europäischer Ebene im Rahmen der European Cluster Collaboration Platform
Ergebnisse des Projekts:
- 322 am Projekt beteiligte KMUs aus den beteiligten Clustern
- 13 Internationalisierungsaktivitäten in 6 Zielländern, mit insgesamt 118 Unternehmen aus den beteiligten Clustern, Kooperation von 250 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus den Zielländern
- 94 identifizierte Projekte in den Zielmärkten (daraus 30 reale Kooperationen)
- 8 "Collaboration Agreements" zwischen den Projektpartnern und Organisationen aus den Zielländern
- Erfahrungsaustausch der Cluster mit 10 anderen "European Strategic Cluster Partnerships"
- 8 Cluster-Unternehmen aus diesem Projekt kooperierten in 4 weiteren EU-Projekten
Das Konsortium
Das Konsortium wurde vom Oberösterreichischen Energiesparverband koordiniert und band europäische Cluster aus dem Sektor erneuerbarer Energien und Energieeffizienz ein.
Die Projektteilnehmer
- OÖ Energiesparverband, Österreich
- Basque Energy Cluster, Spanien
- Oy Merinova Ab, Finnland
- EnergyIN, Portugal
Die Rolle des Österreichischen Partners
Der OÖ Energiesparverband ist eine Einrichtung des Landes Oberösterreich, die die Energiewende vorantreibt und u.a. für den Energietechnologie-Bereich im Cleantech-Cluster verantwortlich ist. Der OÖ Energiesparverband hat langjährige Erfahrung bei Internationalisierungs- und Kooperationsaktivitäten rund um Markt- und Technologieentwicklung. Er unterstützte die Unternehmen im Projekt u.a. bei der Markterkundung, Kooperationsanbahnung und Abwicklung von Internationalisierungs‑ und Innovationsaktivitäten.
Projektkoordinatorin Christiane Egger
Foto: OÖ Energiesparverband
Der europäische Mehrwert
Projektkoordinatorin Christiane Egger: „Als Partner in einem EU-Projekt profitiert man mehrfach: vom Erfahrungsaustausch mit den Projektpartnern, durch das gemeinsames Vorantreiben von Innovationsaktivitäten und nicht zuletzt von der finanziellen Unterstützung. Konkret war es im Reina Plus Projekt möglich, durch die Bündelung des Know-Hows der beteiligten Cluster-Organisationen die Cluster-Partner (KMUs, Forschungseinrichtungen) besser zu unterstützen. Durch den gemeinsamen Auftritt in den Zielländern konnte eine kritische Masse erreicht werden.“
COSME – Europas Programm für KMU
COSME ist das EU-Programm zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU. In der Programmperiode 2014 bis 2020 war es mit einem Budget von 2,3 Mrd. Euro ausgestattet. Mit COSME werden KMU im Zugang zu Finanzmittel, in der Internationalisierung und Markterschließung, in der Verbesserung des Umfelds für die Wettbewerbsfähigkeit sowie in der Förderung unternehmerischer Kultur unterstützt.