Im von der in Villach angesiedelten TECHNIKON Forschungsgesellschaft koordinierten "Horizon 2020"-Projekt wird eine neuartige Radar-Sensortechnologie für Fahrzeuge entwickelt.
Sicheres Fahren ist das oberste Ziel des im Jänner gestarteten Projekts Car2TERA. Mit europäischer Forschungsförderung im EU-Rahmenprogramm "Horizon 2020" entwickeln Forscherinnen und Forscher eine Radar-Sensortechnologie für Fahrzeuge, basierend auf dem Sub-THz Frequenzspektrums. Die smarte Fahrzeugkommunikation soll in selbstfahrenden Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Ganz nach dem Motto "Eyes and Ears for the Car of the Future". Koordiniert wird das Projekt von der TECHNIKON Forschungs- und Planungsgesellschaft in Villach. Insgesamt sind neun Partner aus fünf europäischen Ländern an Bord, darunter auch Infineon.
Selbstfahrende Autos sorgen für Schlagzeilen – und rauchende Köpfe. Denn die aktuelle Radar-Sensortechnologie in Fahrzeugen kann die komplexen Herausforderungen des autonomen Fahrens hinsichtlich der Signalverarbeitung (noch) nicht bewältigen. Die Auto-Sensorik soll daher aufgerüstet werden: Auf das Sub-Terahertz Frequenzspektrum (150 bis 330 Gigahertz), welches für das unterstützte und autonome Fahren erforderlich ist. Dieses ambitionierte Ziel wird in Car2TERA verfolgt: Die Entwicklung einer neuartigen Radar-Sensortechnologie in Fahrzeugen basierend auf dem Sub-THz Frequenzspektrum.
Die Projektpartner möchten zudem den europäischen Markt im Bereich der Autoradare und dessen Fahrzeugmodulhersteller, welche momentan mit einem Marktanteil von knapp 80 Prozent vertreten sind, weiterhin an der Spitze der Fahrzeug-Sensorik halten. Die im Rahmen dieses Projekts erreichten Resultate werden die Entwicklung und Herstellung von komplexem Equipment erleichtern, um so Fahrern und Passagieren ein sicheres Fahren auf den Straßen in- und außerhalb Europas zu ermöglichen.
Neun Partner aus fünf Ländern
TECHNIKON verantwortet als Projektkoordinator das Management des Projektes über die gesamte Laufzeit von 39 Monaten, übernimmt die Kommunikationsagenden und arbeitet an verschiedenen Marktstudien, die zur Verbesserung der Verwertbarkeit der Projektergebnisse führen sollen. Als österreichischer Partner konnte Infineon Technologies Austria gewonnen werden. Das ebenfalls in Kärnten angesiedelte Unternehmen bringt in Car2TERA Expertise im Bereich der Halbleiter- und Wafertechnologie ein und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der auf dem Sub-Terahertz-Spektrums basierenden neuartigen Sensortechnologie.
Alle Car2TERA-Projektpartner im Überblick:
- TECHNIKON Forschungs- und Planungsgesellschaft mbH, Österreich (Projektkoordinator)
- KTH Royal Institute of Technology, Schweden
- Infineon Technologies Austria AG, Österreich
- Chalmers AB, Schweden
- Ericsson AB, Schweden
- Ericsson Telecomunicazioni Spa, Italien
- ENT SA, Polen
- Anteral SL, Spanien
- Veoneer, Schweden
Projektkoordinatorin Martina Truskaller, TECHNIKON
Fotocredit: TECHNIKON
"Die Teilnahme an einem internationalen Konsortium mit führenden Industriepartnern erlaubt es Kompetenzen zu erweitern, wertvolle Kontakte und Kooperationen zu schließen und Österreich als professionelles Partnerland zu positionieren", so Projektkoordinatorin Martina Truskaller von TECHNIKON. Das Dienstleistungsspektrum von TECHNIKON werde durch die Erfahrungen im Projekt laufend erweitert. "EU-Förderungen von Forschungsaktivitäten tragen zur Schaffung neuer und der Sicherung bestehender Arbeitsplätze bei. Kooperative Forschung hebt Industriestandards und legt den Grundstein für zukünftige Projekte und Innovationen", so Truskaller zum Mehrwert der europäischen Forschungsförderung.
ICT: Noch mehr als 1 Milliarde Euro stehen zur Verfügung
Im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien gibt es in "Horizon 2020" noch eine Ausschreibungsrunde mit einem Gesamtbudget von über 1 Milliarde Euro. Die Einreichfristen enden am 13. November 2019, 16. Jänner und 22. April 2020. Die FFG informiert kompakt in einer Informationsveranstaltung am 10. Oktober 2019 im Haus der Forschung.
Alle Informationen und Anmeldung >> https://www.ffg.at/europa/veranstaltungen/H2020-ICTcalls2019ff_2019-10-10
"Horizon 2020": Rund 75 Milliarden Euro für Forschung und Innovation
Das EU-Forschungsrahmenprogramm "Horizon 2020" ist das weltweit größte, transnationale Programm für Forschung und Innovation. Rund 75 Milliarden Euro stehen im Zeitraum 2014 bis 2020 zur Verfügung. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG stellt als Nationale Kontaktstelle (National Contact Point, NCP) ein umfassendes Beratungs- und Informationsangebot zur Verfügung. Diese Maßnahmen werden von mehreren Ministerien (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung/BMBWF, Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort/BMDW, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie/BMVIT und weiteren) und der Wirtschaftskammer Österreich finanziert.