Staatspreis Mobilität 2017: Verkehrsminister Leichtfried prämiert Sieger
.
Die Preisträger des Staatspreises Mobilität 2017. Foto: bmvit/Johannes Zinner
Mit dem Staatspreis Mobilität 2017 werden herausragende Projekte in den Kategorien "Forschen. Entwickeln. Neue Wege weisen.", "Wertschöpfung steigern. Märkte erschließen.“, "Betreiben. Nutzen. Lernen." und "Zukunftspotenzial entfalten." prämiert. Die Jury bestand aus elf internationalen Expertinnen und Experten. Sie wählten aus den 78 eingereichten Projekten die besten in der jeweiligen Kategorie aus.
"Mein Ziel ist es, den Verkehr umweltfreundlicher, bequemer und sicherer zu machen. Innovative Konzepte und Ideen sind ein wesentlicher Motor dafür. Mit dem Staatspreis Mobilität rücken wir jene Projekte ins Rampenlicht, die dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Unsere heimischen Unternehmen haben mit ihrem Einfallsreichtum und ihrem Know-how weltweit die Nase vorn und schaffen gleichzeitig gut bezahlte Arbeitsplätze in Österreich", sagt Verkehrsminister Jörg Leichtfried, der den siegreichen Projekten die Trophäen im Rahmen eines Festakts im Museum für angewandte Kunst (MAK) überreichte.
Die Einreichungen, die von international erfolgreichen Produkten bis hin zu Speziallösungen für Nischenprodukte reichen, geben einen Einblick in die vielfältigen Kompetenzen und die Vernetzungsbereitschaft österreichischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
Ausgezeichnet wurden mit dem Staatspreis Mobilität 2017:
Staatspreisträger in der Kategorie "Forschen. Entwickeln. Neue Wege weisen." ist das Projekt H2-Mobility, eingereicht von der TU Graz. H2-Mobility ist das Ergebnis einer Reihe von wissenschaftlichen Forschungsprojekten. Grundlage ist ein Verfahrensprinzip zur dezentralen Wasserstoffproduktion, das bereits 2003 publiziert wurde. Ausgezeichnet wurde ein Proof of Concept (Durchführbarkeit bzw. Machbarkeit bewiesen) zur bedarfsorientierten Herstellung von Hochdruckwasserstoff aus lokal verfügbaren, erneuerbaren Rohstoffen für Mobilitätsanwendungen (etwa alternative Kraftstoffe).
In der Kategorie "Wertschöpfung steigern. Märkte erschließen.“ wurde der Kreisel Akku des Mühlviertler Unternehmens Kreisel Electric ausgezeichnet. Mit der Kreisel-Technologie werden E-Fahrzeuge noch alltagstauglicher, da Reichweite und Lebensdauer der Batterien erhöht werden konnten. Dies geschieht durch die Temperierung der Batteriezellen mittels einer zirkulierenden, nicht brennbaren, umweltfreundlichen Flüssigkeit unter Verwendung eines innovativen Laser- und Schweißverfahrens. Die Technologie bietet Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Elektromobilität - vom Roller bis zum Flugzeug, aber auch in der stationären Speicherung und bei Ladeinfrastrukturen.
„tim – täglich. intelligent. mobil.“ heißt das siegreiche Projekt in der Kategorie "Betreiben. Nutzen. Lernen.", eingereicht von der Holding Graz. Die Web-Plattform tim der steirischen Landeshauptstadt verbindet den öffentlichen Verkehr mit Zu-Fuß-Gehen, Radfahren, E-Carsharing, Leihwagenangeboten, E-Taxidienstleistungen und öffentlichen Ladestationen. tim hat viele Standorte in Graz. Alle angebotenen Mobilitätsservices können über die sogenannte tim-Karte an allen Standorten in Anspruch genommen werden. tim ist auf andere Städte und Regionen übertragbar.
Der erstmals ausgeschriebene Zukunftspreis in der Kategorie „Zukunftspotenzial entfalten.“ geht an die vom AIT Austrian Institute of Technology eingereichte Dissertation „SI-Anode für E-KfZ“. Junior Scientist Arlavinda Rezqita befasst sich mit der Verwendung von Silizium als Anodenmaterial für Hochleistungsbatterien, wie sie besonders für E-Fahrzeuge benötigt werden. Durch Bearbeitung des Materials selbst und Optimierung des Batteriesystems, in dem es als Anode fungiert, wurden in der vorgelegten Arbeit wesentliche Verbesserungen in Bezug auf Stabilität und Energiedichte erreicht. Je höher die Energiedichte, umso leichter die Batterie, und umso länger kann gefahren werden, bevor wieder aufgeladen werden muss.
Bei der diesjährigen neunten Ausgabe des Staatspreises Mobilität gibt es für die Siegerinnen und Sieger neben dem Preis selbst noch einen speziellen Bonus: Sie bekommen die Gelegenheit, sich im Rahmen der Transport Research Arena (TRA), Europas größter Verkehrsforschungskonferenz, einem internationalen Publikum zu präsentieren. Die TRA findet von 16. bis 19. April 2018 in Wien statt.
Mit dem Staatspreis Mobilität werden sowohl Akteurinnen und Akteure aus Forschung, Industrie und Wirtschaft, Infrastrukturbetreiber und Mobilitätsdienstleister als auch Gebietskörperschaften, Kommunen, Interessensvertretungen und Initiativen angesprochen. Heuer wurde erstmals ein Zukunftspreis, der sich an Hochschul-Absolventinnen und Hochschul-Absolventen sowie Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer richtet, ausgelobt.
Die weiteren nominierten Projekte, die mit einer Urkunde ausgezeichnet wurden
Kategorie: Forschen. Entwickeln. Neue Wege weisen.
- DEWI - "Dependable Embedded Wireless Infrastructure", eingereicht vom Forschungszentrum VIRTUAL VEHICLE: Entwicklung von Standards für Drahtlosverbindungen von Straßenverkehr, Eisenbahn, Luftfahrt und Gebäude
- CONEXUS, eingereicht von KTM-Technologies: Entwicklung von neuen Leichtbaumethoden für den Bau von Verkehrsmitteln
Kategorie: Wertschöpfung steigern. Märkte erschließen.
- AD-Mega-Validation, eingereicht von AVL List: eine virtuelle Testplattform für selbstfahrende Autos, in der innerhalb einer Woche eine Distanz weiter als von der Erde zum Mond und zurück simuliert werden kann
- Cargometer, eingereicht von Cargometer GmbH: vollautomatische Vermessung der Fracht am fahrenden Gabelstapler
Kategorie: Betreiben. Nutzen. Lernen.
- WAMS, eingereicht von viadonau: Managementsystem für die Wasserstraßeninfrastruktur auf der Donau
- SAXFRA, eingereicht von Austro Control: In Kooperation mit Slowenien schuf die Austro Control einen "Free Route"-Luftraum, der kürzere Flugstrecken als die bisherigen Luftstraßen ermöglicht
Kategorie: Zukunftspotenzial entfalten.
- Aircraft-Icing 4.0, eingereicht vom Österreichischen Institut für Vereisungswissenschaften in der Luftfahrt: neues Verfahren, um die Vereisung von Flugzeugteilen zu untersuchen
Rückfragen & Kontakt:
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Andreas Strobl, Pressesprecher
+43 (0) 1 711 6265-8818
andreas.strobl@bmvit.gv.at