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Research Studios Austria (RSA) >> Drei Erfolgsgeschichten

Das Programm Research Studios Austria (RSA) der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) gefördert und hat die Intensivierung der Kooperation zwischen der österreichischen Wissenschaft und Wirtschaft zum Ziel. Im Folgenden drei Erfolgsgeschichten.

"Permanent Beta"

Der Trend "Permanent Beta" beschreibt, wie sich heute Produkte, Unternehmen und Technologien in einem ständigen Wandel befinden, niemals ausgereift sind und sich laufend weiterentwickeln müssen. Drei ausgewählte Projekte der Technischen Universität Graz, der Universität Innsbruck und der Montanuniversität Leoben zeigen, wie Forschungseinrichtungen diesen Trend in ihre Forschungsarbeit aufnehmen, um verwertbare und für die Wirtschaft hochrelevante Lösungen zu entwickeln.

 

MATAHARI – Technische Universität Graz

Welche Rolle kann Augmented Reality spielen wenn es um die Optimierung von industriellen Arbeitsabläufen geht? MATAHARI ist ein Projekt der Technischen Universität Graz, das sich auf den Einsatz von Augmented Reality in industriellen Teleassistenz-Anwendungen konzentriert. Teleassistenz ermächtigt den lokaler Facharbeiter, einen räumlich entfernten Experten einzubinden, der bei der Lösung von Problemen der Wartung, Inspektion, Konstruktion etc. in industriellen Umgebungen behilflich ist. Im Rahmen dieser technisch herausfordernden Echtzeit-Anwendungen beschäftigt sich MATAHARI mit effizientem mobilen 3D-Tracking und -Scanning, dem interaktiven Annotieren der 3D-Scans mit virtuellen Informationen und der Netzwerkübertragung der 3D-Daten zwischen Facharbeitern und Experten, sodass virtuelle Informationen und Instruktionen aufgenommen, ausgetauscht und direkt im Sichtfeld der Benutzer auf der realen Infrastruktur dargestellt werden können. In Summe soll die in MATAHARI entwickelte Technologie eine radikal neue Form der Vor-Ort-Beratung ermöglichen. Im Idealfall verschwimmen die Grenzen zwischen Simulation und Realität, sodass sich die Benutzer, obwohl räumlich getrennt, wie am selben Ort anwesend fühlen.

  

BakoSens 4.0 – Universität Innsbruck

Für Unternehmen wird es zukünftig unabdingbar sein Objekte, Maschinen, Personen und Firmen in einer Wertschöpfungskette zu vernetzen und sich netzwerkartig zu organisieren. Wie das gelingen kann? Mit einer Vielzahl an Sensoren, die hinsichtlich Wartung, Flexibilität und Energieverbrauch so optimiert sind, dass Unternehmen vom Trend des permanenten Beta-Status der eigenen Organisation profitieren können. Das Forschungsvorhaben "BakoSens 4.0" der Universität Innsbruck befasst sich mit der Entwicklung einer ASIC (application specific integrated circuit) -Plattform für batterielose Funksensoren, um damit eine effiziente, drahtlose Energieübertragung zu ermöglichen. Sowohl für produzierende Unternehmen, als auch Lösungsanbieter für Industrie 4.0-Anwendungen birgt die Forschungsarbeit von BakoSens enormes Potential durch neue zuverlässige Funksysteme in Industrieumgebungen, einen vollständig wartungsfreien Betrieb sowie eine hohe Adaptierbarkeit durch neue Schaltungskonzepte. Mögliche Einsatzszenarien der Technologie reichen von Echtzeit-Prozessüberwachung, Fertigung mit Losgröße 1 bis hinzu vorausschauender Wartung (predictive maintenance).

 

ZincLec – Montanuniversität Leoben

Ganz anders gelagert ist ein weiteres Projekt der Montanuniversität Leoben namens "ZincLec". Betrachtet man das Recycling von Stahlwerksstaub kritisch, wird deutlich, dass die Recyclingrate heute trotz vorhandener Verfahren unter 50% liegt. Das etablierte Verfahren, der Wälzprozess dominiert den Markt und gilt als State-of-the-art – dennoch: niedrige Produktqualität, Rückgewinnung von nur einem Metall und erneut hohe Rückstandsmengen sind Nachteile, die im Sinne von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung hinterfragt werden müssen. Genau das tut ZincLec und entwickelt ein Verfahren zur Multimetallgewinnung für das Recycling von hochzinkhaltigen Stahlwerksstäuben. Diese Idee soll zum Gedanken der Circular Economy beitragen, werden damit immerhin sämtliche Komponenten inkl. der Schlacke verwertet und gleichzeitig der Einsatz von Energie effizienter. Man sieht also: auch etablierte Technologien befinden sich im Umbruch und werden zu einem Permanent Beta. 

 

Produkte, Unternehmen, Technologien: waren wir bisher mit dem schrittweisen technologischen Fortschritt konfrontiert, zeigen die drei vorgestellten Projekte, wie sehr wir in allen Bereichen auf neue Lösungen angewiesen sind, die mit den technischen Möglichkeiten und organisatorischen Anforderungen mitwachsen, sich laufend weiterentwickeln und dem Wandel der Zeit schnell und flexibel folgen.

 

Quelle: AUSTIN | BFP
https://www.austin-bfp.at/

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Mag. Markus PRÖLL-SCHOBEL
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