Minister Faßmann: Enormer Mehrwert der europäischen Forschungsförderung – bereits rund 925 Millionen Euro nach Österreich
Informeller Wettbewerbsrat in Wien mit erster Bestandsaufnahme zu "Horizon Europe"-Verhandlungen – FFG unterstützt gezielt
In den kommenden beiden Tagen begrüßt Wissenschafts- und Forschungsminister Univ. Prof. Dr. Heinz Faßmann seine Amtskolleginnen und Amtskollegen sowie EU-Forschungskommissar Carlos Moedas zum informellen Wettbewerbsrat in Wien. Im Mittelpunkt der Gespräche werden dabei das 9. EU-Forschungsrahmenprogramm "Horizon Europe" (2021 – 2027) und der Europäische Forschungsraum (European Research Area) stehen. "Europa hat ein überzeugendes Angebot, das gilt insbesondere auch für die Bereiche Bildung, Wissenschaft und Forschung", betont der Minister. "Der enorme Mehrwert der europäischen Forschungsförderung ist unumstritten", so Faßmann. Ein Teil dieses Mehrwerts lasse sich auch messen, verwies der Minister auf neu vorliegende Daten zum aktuellen EU-Forschungsrahmenprogramm "Horizon 2020". Von den insgesamt zur Verfügung stehenden Mitteln von 77,2 Milliarden Euro gingen bisher rund 32 Milliarden Euro an Forscherinnen und Forscher in Europa und anderen teilnehmenden Ländern. "Nach Österreich sind bereits rund 925 Millionen Euro geflossen und wir sind unserem ambitionierten Ziel von 1,5 Milliarden Euro wieder ein gutes Stück näher gerückt", so der Minister.
Wissenschafts- und Forschungsminister Heinz Faßmann und FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth.
Credit: Martin Lusser
"Österreich gehört zu den TOP-3 Ländern in 'Horizon 2020'", verweisen die beiden FFG-Geschäftsführer Dr. Henrietta Egerth und Dr. Klaus Pseiner auf die Erfolgsquote für Beteiligungen, die bei 16,9 Prozent und damit auch deutlich über dem Durchschnitt aller Staaten (14,7 Prozent) liegt. Es zeige sich auch, dass der Anteil an Förderzusagen für Österreich (2,9 Prozent) über jenem aus dem vorigen EU-Forschungsrahmenprogramm (2,6 Prozent) liege. Die heimischen Hochschulen konnten seit 2014 336,5 Millionen Euro einwerben, die Unternehmen 321,2 Millionen Euro und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen 208,7 Millionen Euro. Nach Programmen betrachtet sind die Forschenden und Unternehmen in Österreich insbesondere erfolgreich in ERC (European Research Council; 193,7 Millionen Euro), ICT (Informations- und Kommunikationstechnologien; 128,6 Millionen Euro) und Transport (105,5 Millionen Euro). Die FFG unterstützt die Forschenden und Unternehmen als Nationale Kontaktstelle gezielt mit einem umfassenden Informations- und Beratungsangebot und stellt ihr Know-how auch während der Ratspräsidentschaft zur Verfügung.
Die Europäische Kommission hat Anfang Juni ihren Vorschlag für "Horizon Europe" vorgelegt und es wird insbesondere auch an Österreich liegen, diesen nun während der Ratspräsidentschaft gemeinsam mit den anderen EU-Mitgliedsstaaten und weiteren Akteuren mit Leben zu erfüllen. "Wir nutzen das informelle Treffen der Ministerinnen und Minister für eine erste Bestandsaufnahme", so Faßmann. Die Ausgangsbedingungen seien mit Blick auf die im nächsten EU-Mehrjahresbudget (2021 – 2027) vorgesehenen 100 Milliarden Euro für Forschung und Innovation sehr gut. "Zudem bietet 'Horizon 2020' eine solide Basis, auf der wir aufbauen und die Instrumente und Maßnahmen entsprechend nachschärfen können, um weiterhin den gesamten Forschungs- und Innovationskreislauf zu unterstützen und die wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Wirkung der europäischen Forschungsförderung weiter zu erhöhen", betont Faßmann. "Wir stehen guten Mutes am Beginn eines spannenden und ambitionierten Weges und möchten die Verhandlungen zu ‚Horizon Europe‘während unseres EU-Vorsitzes so weit wie möglich voranbringen."
Der Vorschlag der Europäischen Kommission für "Horizon Europe" sieht wie bereits "Horizon 2020" drei Säulen vor:
- Säule I ("Open Science") konzentriert sich auch künftig auf exzellente Wissenschaft, maßgeblich durch Förderungen des Europäischen Forschungsrates (ERC).
- Säule II legt den Fokus auf globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit und sieht u.a. "Missionen" vor, um Ziele mit hoher gesellschaftlicher Relevanz und eine verstärkte Sichtbarkeit zu erreichen.
- Neu ist die Säule III ("Open Innovation"), sie soll insbesondere mit dem Europäischen Innovationsrat (EIC) dazu beitragen, dass die EU bei bahnbrechenden marktschaffenden Innovationen führend wird.
Rückfragehinweis:
BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Mag. Annette Weber
Pressesprecherin
01 53120-5025
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FFG - Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft
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