Kocher: Österreichische Halbleiterindustrie sichern und weiter stärken
Chips-Gipfel mit Wirtschaftsminister Martin Kocher - Neues Förderprogramm der FFG/aws „Lab2Fab“
Wien (OTS/BMAW) - „Österreich ist im Bereich Mikroelektronik auf EU-Ebene einer der wichtigsten Standorte. Chips sind als Wegbereiter für Zukunftstechnologien von strategischer Bedeutung. Jede Investition in diesem Sektor sichert langfristig hochqualifizierte Arbeitsplätze und generiert Wohlstand“, so Wirtschaftsminister Martin Kocher anlässlich eines Chips-Gipfels mit den Förderagenturen FFG und aws sowie Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen aus dem Halbleiterbereich sowie von Interessenvertretungen. Ziel dieser Expertenrunde ist es den Halbleiterschwerpunkt des BMAW fortzusetzen und die aktive Förderpolitik in diesem Bereich zu optimieren. „Unsere breite Förderlandschaft ist sehr aktiv in der Unterstützung des Halbleiterbereichs“, so Kocher.
Halbleiter-Komponenten stehen am Anfang der meisten wichtigen strategischen Wertschöpfungsketten und gelten somit als Eckpfeiler für Innovation und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Österreich und Europa. Die geopolitische Realität deutet auf eine Re-Fokussierung der regionalen/lokalen Halbleiter-Ökosysteme zur Reduzierung starker Abhängigkeiten hin. Insbesondere gegenüber Asien zeigt sich eine starke Abhängigkeit. So sind etwa zwei Drittel der globalen Kapazitäten für die Auftragsfertigung von Chips und Prozessoren in Taiwan verankert. Auf EU-Ebene will die Europäische Kommission durch den europäischen Chips Act den Marktanteil der Europäischen Union an der weltweiten Chip-Produktion bis 2030 auf 20 Prozent von aktuell zehn Prozent verdoppeln.
Die österreichische Bundesregierung bekennt sich zu diesem Ziel und hat bereits mehrere Initiativen in die Wege geleitet. So beteiligt sich ein österreichisches Unternehmenskonsortium seit März 2021 an einem pan-europäischen Projekt (IPCEI Mikroelektronik) mit einem nationalen Fördervolumen von insgesamt ca. 150 Millionen Euro. Auch bei einem zweiten wichtigen Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse im Bereich Mikroelektronik laufen die Vorbereitungen für eine österreichische Teilnahme.
Neues Förderprogramm der FFG/aws „Lab2Fab“
Neu aufgesetzt wird nun das Programm ‚Lab2Fab‘, das aus Mitteln des Fonds Zukunft Österreich finanziert wird. Insgesamt stehen hier zwölf Millionen Euro zur Verfügung. Zielsetzung des neuen Förderungsprogramms ist die Unterstützung der österreichischen Halbleiterindustrie und verwandter Branchen bei der Durchführung mehrjähriger Projekte der Forschung und Entwicklung, Erprobung, des Upscalings bis hin zum Aufbau der industriellen Fertigung von Halbleitererzeugnissen. „Bei unserem heutigen Chips-Gipfel haben wir die Initiativen auf nationaler Ebene diskutiert und treffen hier den Bedarf der Industrie“ zeigt sich Kocher erfreut. Auf EU-Ebene müssen die Anstrengungen jedoch noch intensiviert werden.
„Mit dem Programm ‚Lab2Fab‘ unterstützen wir in enger Kooperation mit der aws und im Einklang mit der europäischen Halbleiter-Industriepolitik innovative F&E-Projekte österreichischer Technologieführer. Als FFG fördern wir damit entlang der gesamten Wertschöpfungskette einen hohen Innovationsgehalt und minimieren das technische und wirtschaftliche Risiko der heimischen Chipentwicklung“, ergänzt FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth. „Die Halbleiterindustrie steht zunehmend unter Druck. Unsichere Marktentwicklungen, hohe Produktionskosten und eine wachsende Technologie-Kluft zwischen den führenden Herstellern und kleineren Industriebetrieben erschweren die Marktteilnahme. Die aws als Förderbank des Bundes unterstützt daher österreichische Betriebe dabei, das Zukunftsfeld der Chip-Produktion weiter auszubauen. Gemeinsam mit der FFG wickelt die aws dazu IPCEI-Förderprojekte mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro ab. Für kleinere Projekte bietet das neue aws Förderungsprogramm Lab2Fab gezielt Unterstützung. Der heimische Industriestandort wird dadurch autarker, und Wertschöpfungsketten können geschlossen werden“, sagt die aws Geschäftsführung, Edeltraud Stiftinger und Bernhard Sagmeister.
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