Iris Filzwieser ist FEMtech-Expertin des Monats Februar
Die Spezialistin für metallurgische Prozesse und Recycling ist in zwei Unternehmen tätig
Iris Filzwieser ist die FEMtech-Expertin des Monats Februar 2021. Die aus Wolfsberg stammende Kärntnerin ist sowohl als Geschäftsführerin in der von ihr gegründeten Mettop GmbH, einem unabhängigen österreichischen Ingenieurbüro, das sich auf das Design, die Optimierung und das Engineering von Technologien für metallurgische Prozesse spezialisiert hat, als auch in der UrbanGold GmbH tätig, die sich wiederum mit dem effizienten und ressourcenschonenden Recycling von Elektronikschrott beschäftigt.
Die Optimierung und Weiterentwicklung von Recyclingprozessen in Österreich, aber auch international, ist zentraler Bestandteil der Forschungstätigkeit von Iris Filzwieser. Dadurch möchte die Forscherin aber auch einen „Braingain“ von Spitzenforschern in diesem Gebiet nach Österreich forcieren, ebenso wie Berührungsängste der Klein und Mittelunternehmen zur wissenschaftlichen Forschung minimieren, um so ihr ganzes Innovationspotenzial auszuschöpfen.
Iris Filzwieser
Foto: Mettop GmbH / brainsworld
Nachdem Iris Filzwieser als eines der ersten Mädchen an der HTL für Maschinenbau und Betriebswirtschaft in Wolfsberg maturierte, graduierte sie im Jahr 2005 an der Montanuniversität Leoben zur Doktorin der Montanwissenschaften. Als Assistentin an der Montanuniversität konnte sie mehrere Jahre Erfahrung in der angewandten Forschung sammeln. Neben etlichen Publikationen war auch das technologische Wissen mitentscheidend, als sie sich mit ihrem Mann entschied, eine Firma zu gründen. „In den ersten drei Jahren, von 2005 bis 2008, konzentrierten wir uns auf die Prozessberatung. Danach war unser Schwerpunkt neben der Prozessoptimierung auch die Forschung, was dazu führte, dass wir uns zu einer Technologie orientierten Engineeringsfirma entwickelten. Damit konnten wir die maximale Flexibilität erzielen und unsere Lust zu arbeiten kam nicht zu kurz.“
Aktuell beschäftigt sich Iris Filzwieser mich mit der Konzepterarbeitung eines internationalen Recyclingzentrums in Leoben. Ziel ist es Know-How und Forschungs- und Entwicklungskompetenz zu bündeln und über die Landesgrenzen hinaus sichtbar zu machen. Im Recyclingzentrum werden neue Gesamtprozesse des Materialrecyclings entwickelt und Nachhaltigkeitsstudien durchgeführt. „Wussten Sie, dass in einem Smartphone (als Beispiel für Elektronikschrott) mehr als 60 verschiedene Materialien verbaut sind und dass 1 Gramm Gold in 60 Smartphones enthalten ist. Somit sitzen wir auf einer richtigen Goldquelle, obwohl wir keinen Golderzbergbau in Österreich haben.“ Geplant ist auch der Aufbau mehrerer Pilotanlagen zum Thema Recycling. Mittels industrienaher Versuchsanlagen können dann gesamte Prozesse im Pilotversuch nachgestellt werden und die immer schwierigeren Materialeigenschaften bearbeitet werden.
„Aktuell sind wir in der Konzeptphase. Ziel ist gemeinsam mit der Montanuniversität Leoben hier vor Ort eine Fokus Area zum Thema Recycling zu schaffen. Damit sollen sowohl ForscherInnen als auch Firmen im Bereich des Recyclings nach Leoben gebracht werden. Sowohl Industrie als auch die Gesellschaft sollen hier die erste Ansprech-Adresse für alle Fragen zum Thema Ressourcen effizient, effektiv und nachhaltig nutzen zu können, finden.“
Als Präsidentin der Austrian Cooperative Research (ACR) ist es der FEMtech-Expertin zudem wichtig, die wertvolle Arbeit der ACR für die Innovations- und Zukunftsfähigkeit der österreichischen KMUs sichtbarer und das Netzwerk noch stärker und durchschlagskräftiger zu machen. Mit einem Umsatz von 65 Millionen Euro und rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die ACR eine der größten Forschungsorganisationen Österreichs, die für KMUs forscht, entwickelt, misst sowie Schulungen und digitale Lösungen für diese anbietet.
Mit der Initiative FEMtech fördert das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) Frauen in Forschung und Technologie und setzt sich für Chancengleichheit in der industriellen und außeruniversitären Forschung ein.
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Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)
Florian Berger, Pressesprecher der Bundesministerin
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