Archiv - Informationen nicht mehr aktuell

"Horizon 2020": Erfolgreiche österreichische Performance in Klima- und Gesundheitsforschung

FFG präsentiert Themendossiers zu "Climate Action" und "Health" beim "Europa Forum Forschung" im BMBWF

"Als Nationale Kontaktstelle für 'Horizon 2020' unterstützen wir Forscherinnen und Forscher an heimischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und in Unternehmen gezielt, um im EU-Forschungsrahmenprogramm entsprechend Mittel lukrieren zu können – mit Erfolg, wie nun auch die jüngst erschienenen Themendossiers zu den Bereichen 'Climate Action' und 'Health' zeigen", so die beiden Geschäftsführer der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, Henrietta Egerth und Klaus Pseiner. Die ExpertInnen im Bereich "Europäische und Internationale Programme" in der FFG werfen mit den Themendossiers regelmäßig einen vertiefenden analytischen Blick auf Entwicklungen in "Horizon 2020", um damit auch Grundlagen für politische Entscheidungsprozesse aufzubereiten. In den beiden heute beim "Europa Forum Forschung" im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) präsentierten Themendossiers steht die österreichische Performance in den Bereichen "Climate Action" und "Health" im Fokus.

 

Themendossier "Climate Action": Rund 243 Millionen Euro nach Österreich, 120 KoordinatorInnen
Das Themendossier zur klimarelevanten Forschung in "Horizon 2020" zeigt ein überdurchschnittlich erfolgreiches Abschneiden und damit die starke Position Österreichs in diesem zentralen Bereich: Österreichische Einrichtungen sind an 552 Forschungsprojekten im Klimabereich beteiligt und haben in 120 Projekten die Koordination inne. Gesamt sind seit 2014 rund 243 Millionen Euro an klimarelevanter Förderung nach Österreich geflossen. Erhebliche Anteile daran haben Mittel aus den Programmlinien Energie, Transport und Umwelt sowie aus dem Europäischen Forschungsrat (ERC) und den Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen.

Generell zeigt das Themendossier, dass das ambitionierte Ziel des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates, wonach die Ausgaben für klimarelevante Themen in "Horizon 2020" bei 35 Prozent des Gesamtbudgets liegen sollen, bisher nicht erreicht wurde: Aktuell liegt der Anteil bei rund 30 Prozent. Der Großteil der klimarelevanten Förderung kommt dabei aus der dritten "Horizon 2020"-Säule (Gesellschaftliche Herausforderungen), thematisch gesehen liegen die Schwerpunkte auf Vermeidung und Anpassung von Klimawandel. Im Hinblick auf die derzeitige Diskussion über die Gestaltung und Orientierung des nächsten EU-Forschungsrahmenprogramms (FP9) wird im Themendossier eine wirkungsbasierte Zielsetzung empfohlen, die alle Aspekte des Klimawandels beleuchtet und neben der Förderung technologischer Lösungen auch soziale Innovationen und die nötige gesellschaftliche Transformation antreibt.

 

Themendossier "Health": Rund 154 Millionen Euro nach Österreich geholt, veränderte Struktur
Das Themendossier "Health" widmet sich dem Abschneiden heimischer Forschungsakteure im Bereich der budgetär größten "Societal Challenge" im EU-Forschungsrahmenprogramm: "Health" bildet die Klammer für Forschung zu Gesundheit, demografischem Wandel und Wohlergehen. Ebenso analysiert wurde die gesamte Säule 1 in "Horizon 2020", in der gesundheitsrelevante Projekte einen hohen Anteil haben, Projekte aus der Säule 2 (KMU Instrument, Fast Track to Innovation) und diverse Partnership-Programme. Die Analyse zeigt: In den vergangenen vier Jahren konnten Forscherinnen und Forscher in Österreich rund 154 Millionen Euro einwerben. Der Löwenanteil von 61 Millionen Euro entfällt dabei auf den Europäischen Forschungsrat (ERC), "Health" folgt mit 45 Millionen Euro auf Platz 2.

Grundsätzlich zeigt die Analyse der FFG-ExpertInnen, dass sich der Bereich "Health" stark verändert hat, er wurde bspw. anwendungsnäher und die Ausschreibungen sind thematisch offener gestaltet. Die Veränderungen haben sich aus österreichischer Sicht u.a. auf die Koordinatoren-Tätigkeit ausgewirkt. Die Anzahl der österreichischen KoordinatorInnen ist gesunken, die Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) zeigen verstärktes Interesse an Förderungen im Gesundheitsbereich via KMU Instrument. Die ForscherInnen in der in Österreich auf dem Gesundheitsgebiet stark verankerten Grundlagenforschung wenden sich vermehrt und erfolgreich den Fördermöglichkeiten des ERC zu. Generell sind die Anforderungen bei der Antragsstellung sehr hoch, die FFG bietet entsprechende Unterstützung.

 

"Horizon 2020": Rund 75 Milliarden Euro für Forschung und Innovation
Das EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ ist das weltweit größte, transnationale Programm für Forschung und Innovation. Rund 75 Milliarden Euro stehen im Zeitraum 2014 bis 2020 zur Verfügung, derzeit läuft die letzte und mit 30 Milliarden Euro zugleich größte Ausschreibungsrunde. „Horizon 2020“ bildet einen gemeinsamen Rahmen für zentrale Ziele, die sich in den drei Säulen (1) Wissenschaftliche Exzellenz, (2) Wettbewerbsfähigkeit und Marktführerschaft sowie (3) große, gesellschaftliche Herausforderungen widerspiegeln. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG stellt als Nationale Kontaktstelle (National Contact Point, NCP) ein umfassendes Beratungs- und Informationsangebot zur Verfügung. Diese Maßnahmen werden von mehreren Ministerien (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung/BMBWF, Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort/BMDW, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie/BMVIT und weiteren) und der Wirtschaftskammer Österreich finanziert.

Kontakt

Dr. Astrid HOEBERTZ
Dr. Astrid HOEBERTZ
T 0043577554104
Dr. Michalis TZATZANIS
Dr. Michalis TZATZANIS
T 0043577554405