Geoinformatik: Nilüfer Cipa ist FEMtech-Expertin des Monats
Die FEMtech-Initiative des Klimaschutzministeriums fördert Frauen in Forschung und Technologie und setzt sich für Chancengleichheit ein.
Nilüfer Cipa ist erste FEMtech-Expertin des Monats im neuen Jahr. Die Geoinformationsspezialistin arbeitet bei ms.GIS an maßgeschneiderten Lösungen zur Verarbeitung räumlicher Daten, vom Hochwasserschutz bis hin zum Straßennetzwerkmanagement.
Nilüfer Cipa, FEMtech-Expertin des Monats Jänner
Geoinformationssysteme sind aus alltäglichen Anwendungen ob privat, in der Wirtschaft oder in der Verwaltung nicht mehr wegzudenken. Von der Navigation in Fahrzeugen, über die Erstellung von Landschafts- und Klimamodellen oder aktuellen COVID-Lagebildern bis hin zum Katastrophen- und Umweltschutz kommen Geoinformationen sehr vielfältig zum Einsatz. Nilüfer Cipa hat ihre Leidenschaft dafür schon früh entdeckt und ist vor knapp zehn Jahren für ein Masterstudium der Geodäsie und Geoinformation aus Istanbul an die Technische Universität Wien gekommen. Dort hat sie ihren Schwerpunkt auf Geoinformationssysteme und Fernerkundung gelegt und arbeitete schon während ihres Studiums in verschiedenen Bereichen als Geoinformationsspezialistin, seit 2019 bei der ms.GIS GmbH als Senior Geographic Information System Specialist im Geodatenmanagement.
Dort beschäftigt sie sich mit der Verarbeitung und Darstellung räumlicher Daten. „Hierbei gibt es grob zwei Kategorien“, erklärt Cipa: „1. Rasterdaten, im Allgemeinen Satelliten- und Luftbilder, woraus sich computerunterstützt digitale Höhenmodelle erzeugen lassen. Und 2. Vektordaten, zum Beispiel Straßenkarten.“ Man hat so zwei Optionen von Datenmodellen zur Abbildung räumlicher Objekte wie etwa Messpunkten, Straßen oder Verwaltungsgrenzen. „Zur Datenverarbeitung gehört auch, dass ich Erkenntnisse aus vorhandenen Daten generiere. Beispielsweise lässt sich aus Satellitenbildern das Gefälle von Berghängen berechnen – eine wichtige Aufgabe in einem gebirgigen Land wie Österreich. Unsere Aufgabe ist es nun, die bestehenden und generierten Daten, in eine für Menschen verständliche, räumliche Darstellungsform zu bringen. So lassen sich Steinschläge als Vektordatenobjekte auf einer Karte, die das zuvor berechnete Gefälle zeigt, eintragen und sich daraus Zusammenhänge ableiten.“
Eines ihrer aktuellen Kund:innenprojekte beschäftigt sich mit den Einzugsgebieten österreichischer Gewässer. Hierfür ist es nötig, eine ganze Palette unterschiedlicher Datenquellen zu verarbeiten. „Das Programm dazu wurde von mir entwickelt und berechnet beispielsweise Gewässerlänge, Oberflächenabfluss, maximale Hangneigung und die prozentuellen Anteile geologischer Schichten. Die so dargestellte Information dient dabei als Hilfsmittel im Umweltschutz und auch als Entscheidungsgrundlage für das Naturgefahrenmanagement.“ Gerade vor dem Hintergrund der Klimakrise kommt diesen Arbeiten eine größere Bedeutung zu, vor allem auch zur Wissensvermittlung in der Bevölkerung. „Ich hoffe, dass ich dadurch auch einen kleinen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderung leisten kann.
Mit der Initiative FEMtech fördert das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) Frauen in Forschung und Technologie und setzt sich für Chancengleichheit in der industriellen und außeruniversitären Forschung ein.
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BM für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Florian Berger, Pressesprecher der Bundesministerin
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