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ESA startet mit „SmallGEO“ neuen Typ von Telekom-Satellit

Europäische Weltraumagentur will am Telekommunikationsmarkt verstärkt auftreten

Illustration: ESA

 

Die Firma OHB AG hat in Zusammenarbeit mit der ESA einen neuen Typ einer kleineren Satellitenplattform für Telekommunikationsanwendung entwickelt, „SmallGEO“, mit dem Europa gegenüber den amerikanischen und asiatischen Konkurrenten konkurrenzfähiger werden will. Der erste derartige kommerziell beauftragte Satellit, Hispasat 36W-1, soll am Freitag um 22.03 Uhr Ortszeit (Samstag, 28.1., um 02:03 MEZ) von Europas Raumflughafen in Kourou (Französisch-Guayana) an Bord einer Sojus-Rakete in seinen geostationären Orbit starten. Hispasat 36W1 besitzt 23 innovative Transponder im Ku- und Ka-Band und kann Dutzende Fernsehkanäle hocheffizient übertragen.

Auch Technologie aus Österreich ist mit an Bord: Ruag Space Austria liefert – wie schon bei anderen ESA-Satelliten – die Schnittstellenelektronik für den Zentralcomputer, Module für das Elektronik-Management der Nutzlast, sowie die Thermalisolation. Siemens Convergence Creators lieferte Testgeräte.

Der globale Markt für Satelliten basierte Kommunikation beläuft sich auf ca. 125 Mrd. Dollar, jedoch mit zuletzt abnehmender Tendenz aufgrund von abnehmender Nachfrage von Fernsehen, langsamer Zunahme alternativer Dienstleistungen, zunehmender Zahl von Anbietern und damit fallenden Preisen. Der Umsatz mit dem Bau von Kommunikationssatelliten beträgt ca 12. Mrd Dollar, der europäische Marktanteil davon 35%. Deshalb soll der Markt mit hoch-innovativen Produkten – sogenannten Hochdurchsatz-Satelliten und flexiblen On-Board-Computern zur Mehrfachnutzung von Frequenzen sowie Breitband-Internet aus dem All, belebt werden. Diese technischen Neuerungen sollen eine laufende Anpassung der Kommunikations-Dienstleistungen mittels Software über die Satellitenlebensdauer von 15 Jahren ermöglichen.