Elisa Gramlich ist FEMtech-Expertin des Monats
Die FEMtech-Initiative des Klimaschutzministeriums fördert Frauen in Forschung und Technologie und setzt sich für Chancengleichheit ein.
Elisa Gramlich ist unsere FEMtech-Expertin des Monats Juli und Co-Founder der inoqo GmbH in Wien. Das von ihr mitgegründete Climate Tech Startup entwickelt eine Lifestyle-App, die Nutzer:innen dabei unterstützen möchte, jeden Tag besser informierte, bewusste Einkaufsentscheidungen zu treffen.
Fotocredit: Vincent Sufiyan / WWF
Wie man den Alltag nachhaltig und umweltbewusst gestalten kann, spielt für immer mehr Menschen eine große Rolle. Wo und vor allem wie man auch kleine Entscheidungen des täglichen Lebens darauf ausrichten kann zeigt das Wiener Startup inoqo mit einer App, die das eigene Einkaufsverhalten analysiert und Verbraucher:innen nützliche Anhaltspunkte in ökologischer und sozialer Hinsicht zu bestimmten Lebensmitteln liefert. Die inoqo-App möchte so helfen, das eigene Einkaufsverhalten langfristig zu verändern und dadurch den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern. Die Beta-Version der App ist schon jetzt in allen Google Play und Apple Stores verfügbar. Mit dem Zugangscode "FEMtech" kann man inoqo ausprobieren und auf den offiziellen Launch der App im Oktober hinfiebern.
Elisa Gramlich hat im vergangenen Jahr inoqo mitgegründet und ist dort für ein Team von fünf Mitarbeiter:innen verantwortlich. Ihr Ziel ist, die App auf wissenschaftlicher Basis weiter zu entwickeln und Nutzer:innen bestmöglich zu unterstützen, jeden Tag wohl-informierte und bewusste Einkaufsentscheidungen zu treffen. „Mein Team und ich sind inhaltlich für verschiedene Nachhaltigkeitsthemen verantwortlich und sorgen etwa für die wissenschaftliche Berechnung von CO2-Zielen und die Darstellung von Impact-Inhalten in der App, um beispielsweise mit personalisierten Artikeln und Produkt-Infoboxen unsere Nutzer:innen zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung zu bewegen.“ Eines ihrer wichtigsten Projekte ist momentan die Entwicklung eines (halb-)automatisierten Lebenszyklusanalysen-Tools bzw. eines Ökobilanz-Tools für die Abschätzung der Umweltauswirkungen von Lebensmittelprodukten, für die auch schon Forschungsförderung bewilligt wurde. „Wir stehen zudem für diese Tools mit verschiedenen Expert:innen im engen Austausch.“
In einer Welt der über-, fehl- oder unklaren Informationen möchte Gramlich mit inoqo den Verbraucher:innen wissenschaftlich fundierte Daten über die Auswirkungen von Lebensmittelprodukten auf die Umwelt, die Gesellschaft und die biologische Vielfalt zur Verfügung stellen. „Unsere Mission ist es, allen dabei zu helfen, ihre täglichen Kaufentscheidungen basierend auf persönlichen Werten treffen zu können. Auf diese Weise können alle aktiv zu einem nachhaltigen Produktions-Konsum-Kreislauf beitragen.“
Die App ist dabei kostenlos und sowohl für iOS, als auch für Android verfügbar. Nach Installation kann man im Profil der App ökologische und soziale Präferenzen angeben. Über die passive Tracking-Technologie können Nutzer:innen ihre Einkäufe erfassen und erhalten im Anschluss Hintergrundinfos zu den Einkäufen wie den CO2-Fußabdruck und Hinweise auf Produkte, welche mit den zuvor gesetzten Werten nicht übereinstimmen. Zusätzlich ist es möglich sich in Teams zusammenzuschließen und so gemeinsam nachhaltiger einzukaufen.
Gramlich, die aus Freiburg im Breisgau (Deutschland) stammt, kam über ein Studium des Nonprofit-, Social- & Health Care Managements des Management Center Innsbruck nach Tirol, wo sie sich auf das Thema Nachhaltigkeitsmanagement spezialisierte. Nach ihrem Studium in Environmental Sciences an der Universität Utrecht und weiteren internationalen Studienaufenthalten zog es sie nach Wien, wo sie zunächst beim Impact Hub Vienna arbeitete, bevor sie über den gemeinsam vom BMK, WWF und Impact Hub initiierten innovate4nature Innovationswettbewerb zum Schutz der Biodiversität beim WWF Österreich andockte. „Beim WWF konnte ich mit zahlreichen Unternehmen zu Umwelt- und Klimaschutz-Themen arbeiten und mich hier auf das Thema Kunststoffe und Kreislaufwirtschaft konzentrieren.“ So baute Gramlich den Kreislaufwirtschaftsbereich beim WWF Österreich auf und unterstützte unter anderem Unternehmen bei der Entwicklung zu umweltverträglicheren Verpackungen und trat als Sprecherin des WWF zur Förderung der Kreislaufwirtschaft auf. „Dem Kreislaufwirtschafts-Thema bleibe ich unter anderem durch meine Rolle als Advisor beim Circular Economy Forum Austria weiterhin treu, wo ich Unternehmen auf dem Weg in die Kreislaufwirtschaft begleite und den Wissensaustausch zwischen Unternehmen, Politik und Wissenschaft unterstütze.“
SERVICE: Ein Interview mit der FEMtech-Expertin finden Sie in der Infothek des Klimaschuztministeriums
Mit der Initiative FEMtech fördert das Klimaschutzministerium (BMK) Frauen in Forschung und Technologie und setzt sich für Chancengleichheit in der industriellen und außeruniversitären Forschung ein.