Digitalstaatssekretärin Steßl präsentiert neues BKA-Innovationsförderprogramm "AT:net. Digitale Innovation fördern."
Jährlich 15 Mio. Euro für frische Start Up-Initiativen und Mittelstand 4.0
Am 2. Mai 2016 gab Staatssekretärin Sonja Steßl (l.) gemeinsam mit dem Parkbob-Gründer Christian Adelsberger (r.) eine Pressekonferenz zum Thema "Programm AT:net. Digitale Innovation fördern". Foto: BKA/Andy Wenzel
„Die Bedeutung der Digitalisierung für unsere Gesellschaft ist unumstritten. Was wir benötigen, sind intelligente, innovative Lösungen auf komplexe Fragen. Da sind wir auch seitens der Politik gefordert, gestaltend unsere Verantwortung wahrzunehmen und innovative, kreative Köpfe mit ihren Ideen und Geschäftsmodellen zu unterstützen“, so Digitalstaatssekretärin Steßl. Die neue Innovationsförderschiene des Bundeskanzleramts AT:net setze genau an jener sensiblen Phase an, wo die Forschungs- und Entwicklungsförderung aufhöre und es sich entscheide, ob ein Unternehmen in der ersten Expansionsphase gelinge. Es handle sich daher um eine Förderung zur Unterstützung des Mittelstandes 4.0 und zur Digitalisierung von Klein- und Mittelbetrieben, die ihre Geschäftsmodelle transformieren müssen, um weiterhin am Markt erfolgreich sein zu können oder aber um ihr Unternehmen mit digitalen Innovationen zu ergänzen und damit zusätzliche Chancen zu nützen, so Steßl.
Mit der neuen Innovationsförderschiene des Bundeskanzleramts stehen jährlich 15 Millionen Euro zur Verfügung. Das Programm AT:net ist grundsätzlich offen für alle Themen, die sich mit der Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen beschäftigt. eGovernment, eHealth, eLearning und eInclusion sind genauso gefragt wie Unterstützungsdienste für Klein- und Mittelbetriebe. Ausgehend von einem bestehenden Prototyp unterstützt das Programm die Markteinführungsphase bis hin zum kommerziellen Vollbetrieb anhand des eingereichten Markteinführungsplans. Zusätzlich sind Entwicklungstätigkeiten ohne technisches Risiko und Usertests in begrenztem Ausmaß förderbar. Dabei werden Vertriebskosten, Testungen von Usability und Werbung genauso finanziert, wie notwendige Adaptierungen der Prototypen.
Das Bundeskanzleramt hat die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH – FFG – mit der Abwicklung des Programmes beauftragt. Das Förderprogramm AT:net wird in drei gleichgroße Pakete geteilt und innerhalb eines Jahres drei Mal ausgeschrieben.
Die erste Ausschreibung für das Jahr 2016 ist mittlerweile abgeschlossen, das erste Förderpaket für das Jahr 2016 beträgt 4,725 Mio. Euro. Es wurden 50 Anträge eingereicht, wobei die Gesamtprojektsumme zur Förderung 18,9 Mio. Euro beträgt und die beantragte Fördersumme 6,4 Mio. Euro. Um die eingereichten Innovationsprojekte und Themen kompetent zu beurteilen, sind von der FFG elf Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft als Jury-Gremium bestellt worden. Die genehmigte Fördersumme nach Beurteilung der Fachjury beträgt 3,602 Mio. Euro. Es werden 31 Unternehmen gefördert, wobei 17 Unternehmen davon KMUs sind und damit die von 25 Prozent auf 35 Prozent der Gesamtprojektkosten erhöhte Förderung lukrieren, womit die Förderhöhe zwischen 10.000 und 200.000 Euro liegen kann.
„Das Unternehmen 'Parkbob – der Parkfinder' ist eines jener 31 Unternehmen, die bei der ersten Ausschreibung für das Jahr 2016 von der Jury zur Innovationsförderung empfohlen wurde und eine Fördersumme von 123.000 Euro erhält“, gibt Digitalstaatssekretärin Steßl bekannt. Das Start Up-Unternehmen von Christian Adelsberger habe die Jury wegen der technischen Umsetzung, des hohen gesellschaftlichen Nutzens und Marktpotenzials überzeugt. Positiv hervorgestrichen sei auch der hohe Frauenanteil im EntwicklerInnenteam worden.
„Viele Start Ups scheitern vor allem in der Zeit des Markeintritts. Das Programm At:net mindert dieses Risiko und ermöglicht Unternehmen eine strukturierte Planung und Umsetzung dieser kritischen Phase“, betont Christian Adelsberger, Fördernehmer von AT:net.
Parkbob ist ein Start Up-Unternehmen, das sich jetzt beim Markteintritt und in der ersten expansiven Phase befindet. Mit dem „Parkfinder“ hat es ein Modell entwickelt, das durch das Zusammenspielen von Daten aus unterschiedlichen Quellen und Sensoren eine Vorhersage über freie Parkplätze errechnen kann. Die Daten sind einerseits aus Open Government Data Daten der Städte und Gemeinden sowie aus der App der Userinnen und User generiert. Es werden keine personenbezogenen Daten gesammelt oder verwendet und löst somit auch datenschutzrechtliche Problemstellungen.
„AT:net ermöglicht Parkbob sein Smart Parking Service schneller in andere Märkte auszurollen und den Nutzerinnen und Nutzern Zeit, Geld und Nerven zu sparen. Zusätzlich unterstützt uns das Förderprogramm, dass wir Parkbob - eine Innovation aus Österreich - auch international platzieren und den Städten unnötigen Parkplatzverkehr ersparen“, so der Unternehmer Adelsberger.
„Ich bin überzeugt davon, dass wir das Potenzial der Digitalisierung bestens nützen müssen. Die Menschen sind offen für Neues und erkennen auch die Benefits der Digitalisierung. Genau darauf zielt unser neues Förderprogramm AT:net ab. Wir wollen Digitalisierungsstrategien etablierter Unternehmen und frische Start Ups mit ihren Geschäftsmodellen unterstützen, verstärkt regionale Wertschöpfung lukrieren und den Innovations- und Wirtschaftsstandort Österreich sichern“, unterstreicht Digitalstaatssekretärin Sonja Steßl.
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