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Die Quanten kommen >> Österreich rüstet sich für Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts

Veranstaltung zu "Quantenforschung und -technologien: Potenziale für Wirtschaft und Wissenschaft" im "Haus der Forschung" – Boost durch Mittel der Nationalstiftung – Basis für Beteiligung an europäischem Quantentechnologie-Flagship

 

Die beiden FFG-Geschäftsführer Henrietta Egerth und Klaus Pseiner sowie FWF-Präsident Klement Tockner konnten eine hochkarätige Runde im "Haus der Forschung" begrüßen.

Quantentechnologien zählen zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts und haben wachsendes Potenzial für Anwendungen in Wirtschaft und Gesellschaft, bspw. im Bereich der (abhör)sicheren Informationsübermittlung, der verbesserten medizinischen Diagnostik oder der präziseren Wettervorhersagen. Die AkteurInnen am Forschungs- und Wirtschaftsstandort Österreich rüsten sich mit entsprechenden Maßnahmen, um die etablierte Forschungsrichtung der Quantentechnologie weiter zu forcieren und nutzbar zu machen, an europäischen Initiativen mitzuwirken und international die österreichische Spitzenposition auf dem Gebiet der Quantenforschung kontinuierlich zu stärken.

Bei einer Veranstaltung im "Haus der Forschung", zu der die Forschungsförderungsgesellschaft FFG, der Wissenschaftsfonds FWF, die Austria Wirtschaftsservice aws und die Industriellenvereinigung IV im Auftrag der beiden zuständigen Ministerien Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) geladen hatte, wurde das interdisziplinäre Forschungsfeld aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Unter dem Titel "Quantenforschung und -technologien: Potenziale für Wirtschaft und Wissenschaft" boten ExpertInnen den zahlreichen VertreterInnen von Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Förderagenturen, Unternehmen, Interessensvertretungen und Ministerien Einblicke in aktuelle und geplante nationale sowie europäische Maßnahmen.

Quantenforschung im Regierungsprogramm verankert

"Die neue Bundesregierung hat die Quantenforschung explizit als thematischen Schwerpunkt im Regierungsprogramm verankert und setzt mit diesem Fokus einen weiteren Schritt in Richtung europäischer Innovationsspitze", betont Barbara Weitgruber, Sektionschefin im BMWFW. "Die Bedeutung dieses seit Jahren vom für Wissenschaft und Forschung zuständigen Ministerium unterstützten Themenfelds ist für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Österreichs herausragend, nicht zuletzt da österreichische Forschende mit ihrem international hervorragenden Know-How zum Spitzenfeld der Quantenforschung in Europa gehören", verweist Weitgruber auf Forschende etwa an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), der Universität Innsbruck, der Universität Wien und der Technischen Universität Wien.

Neue Märkte und Chancen für Wirtschafts- und Forschungsstandort Österreich

"Mit den ambitionierten Vorhaben auf dem Gebiet der Quantentechnologie ergreift Österreich die Chance, im Zuge der 'zweiten Quantenrevolution' gänzlich neue Märkte zu erschließen und als Wirtschafts- und Forschungsstandort zu glänzen", so Sektionschef Ulrich Schuh (BMWFW). Österreich baue dabei auf fundiertes Know-How, verweist er etwa auf die an der Universität Innsbruck sehr stark verankerte Quantenforschung. "Wir positionieren uns bewusst mit einer disruptiven Technologie, der heimische Standort wird dadurch für forschungsaktive Unternehmen erheblich attraktiver", unterstreicht Schuh den zu erwartenden nachhaltigen und positiven Impact für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Österreichs.

FET-Flagship zur Quantentechnologie ist mutiger Schritt Europas

"Mit dem FET-Flagship zur Quantentechnologie hat Europa den mutigen Schritt gesetzt, in einer disruptiven Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts das Feld nicht – wie leider oft in der Vergangenheit – den globalen Mitbewerbern zu überlassen, sondern diesmal die Nase vorne zu haben", so Michael Wiesmüller, Abteilungsleiter im BMVIT. "Österreich hat bei diesem Vorhaben dank geballter akademischer Kompetenz von Weltrang, exzellente Voraussetzungen, seine Stärkefelder in führender Position einzubringen. Das BMVIT, als langjähriger Fürsprecher der Quantentechnologie auf europäischer Ebene, sieht im Schwerpunkt Quantentechnologie daher viele neue Chancen für den Standort und wird vor allem konkrete industriellen Bedarfslagen sowie die Überführung dieser Technologien in industrielle Anwendungen in den Fokus stellen."

FFG und FWF sehen Boost durch Mittel der Nationalstiftung

Einen "Boost für die Quantentechnologien am Standort Österreich" sehen die beiden FFG-Geschäftsführer Henrietta Egerth und Klaus Pseiner durch die von der Nationalstiftung bewilligten Mittel für den Quantencomputer (5 Millionen Euro) sowie den gemeinsam mit dem FWF gestellten Antrag zu "Quantenforschung und -technologie" (QFTE; 6 Millionen Euro), der das Zusammenspiel von Grundlagenforschung und angewandter Forschung unterstreicht und u.a. die Stärkung der Forschungsinfrastruktur beinhaltet. "Diese ambitionierten Vorhaben im Bereich der Quantenforschung und -technologie sind auch zentrale Basis für die österreichische Beteiligung an der europäischen Initiative", verweisen die beiden Geschäftsführer auf das Quantentechnologie-Flagship (EU-Mittel von bis zu 500 Millionen Euro), für das im kommenden Jahr die Aufbauphase beginnt und das auf den vier Säulen Quantenkommunikation, Quantensensorik, Quantencomputer und Quantensimulationsrechner beruht. "Die österreichischen Quantenphysik-Grundlagenforscherinnen und -forscher haben sich in den letzten Jahren einen internationalen Spitzenplatz erarbeitet. Wir freuen uns, dass mit der QFTE-Ausschreibung die Möglichkeit geschaffen werden kann, diese Spitzenforschung näher an konkrete Anwendungen zu bringen", so Klement Tockner, Präsident des FWF.

aws bietet unternehmerischen Brückenschlag zum EU-Programm "QuantERA"

"Die aws bündelt Markt- und Technologie Know-how, um innovative Ausgründungen im Bereich der Quantenforschung zu begleiten und einen unternehmerischen Brückenschlag zum EU-Programm 'QuantERA' anzubieten. Insbesondere Verwertungsaktivitäten inklusive der Marktüberleitung sowie sämtliche Services rund um das geistige Eigentum werden von der aws gestärkt", sagt Bernhard Sagmeister, Geschäftsführer der Austria Wirtschaftsservice GmbH. "Österreich verfügt im Bereich Quantenforschung über exzellente Forschung und fundierte Expertise. Auf solchen Stärken lässt sich aufbauen und damit der Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft unterstützen – gerade, wenn es um einen interdisziplinären Technologiebereich geht. Ziel muss es sein, Forschungsergebnisse gemeinsam weiter zu entwickeln, sie über unsere Unternehmen in den Markt zu bringen und damit einen Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen", unterstrich Isabella Meran-Waldstein, Leiterin des Bereichs Forschung, Technologie und Innovation in der Industriellenvereinigung.

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Dr. Fabienne NIKOWITZ
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