Christina Hochleitner ist FEMtech-Expertin des Monats Juli
Expertin für Mensch-Maschine-Interaktion von Jury gewählt
Die gebürtige Kärntnerin beschäftigt sich mit Forschung im Bereich Mensch-Maschine-Interaktion. Mit ihrer Forschungsarbeit will Hochleitner Technologie nicht nur nutzbar machen, sondern auch verständlich, intuitiv und als positives Erlebnis für die NutzerInnen gestalten. Ihren Fokus legt die IKT-Expertin dabei auf die Erforschung von Informationstechnologie im Zusammenhang mit menschlichen Werten wie Datenschutz, digitale Sicherheit, Vertrauen, aber auch auf den Bereich der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes. Christina Hochleitner erforscht dabei, wie sich Interaktionsmöglichkeiten (z.B. Gesten, Berührungen, Bewegungen oder auch Kleidung) auf das Technologieerlebnis der NutzerInnen auswirken.
So untersucht Hochleitner beispielsweise die Forschungsfrage, ob es möglich ist, Feedback zum Thema Datensicherheit über Kleidung auszudrücken. Datenschutzinformationen sind oft kompliziert formuliert und voll von rechtlichen Begriffen. Das ist für die NutzerInnen nicht immer einfach zu erfassen. Ziel ist es daher, (sicherheits)kritische Informationen verständlich und intuitiv aufzubereiten und der Nutzerin/dem Nutzer bessere Kontrolle über ihre/seine Daten zu geben. Das könnte beispielsweise über die eigene Kleidung passieren, die sich je nach Login-Sicherheit auf einer Website farblich verändert oder plötzlich wärmer oder kälter wird.
Hochleitner hat an der FH Oberösterreich in Hagenberg die Zweige "Medientechnik und -design" sowie "Digitale Medien" abgeschlossen und ging im Anschluss nach Kopenhagen, um dort an der Aalborg University Copenhagen "Medialogy" zu studieren. Nach Abschluss ihres Masters in Kopenhagen absolviert sie seit 2011 ein Doktoratsstudium an der Universität Salzburg im Bereich "Technische Informatik". Während ihrer Tätigkeit als Forscherin in verschiedenen Unternehmen war und ist die Medientechnikerin als Lehrende an der FH Oberösterreich tätig. Seit kurzem arbeitet Hochleitner beim AIT Austrian Institute of Technology und vertieft dort ihre Forschung im Bereich Technology Experience mit dem Fokus auf menschliche Werte in Zusammenhang mit innovativen Interaktions- und Kommunikationssystemen.
Hochleitner hat sich, motiviert durch ihre Eltern, schon früh für ein technisches Studium entschieden. Dabei seien ihre Erfahrungen sowohl in diesem technischen Berufsfeld als auch in der internationalen Forschung durchaus positiv, sagt die Medientechnikerin. "Ich wurde lediglich in einigen sehr wenigen Fällen mit gender-bedingten Vorurteilen konfrontiert. Dennoch ist es auffällig, dass nach wie vor sehr wenige Kolleginnen in den eher technischen Projekten involviert sind. Nicht allzu selten bin ich das einzige oder eines der wenigen weiblichen Mitglieder in Projektmeetings und Konsortien. Ich finde es äußerst schade, dass sich dieses Verhältnis in den vergangenen Jahren nicht wesentlich verbessert hat, und bin daher stark für die Förderung des Interesses von Mädchen an technischen Berufen bzw. gegen die Verwendung von einseitigen geschlechtsspezifischen Klischees in der Erziehung." Den Ausgleich zu ihrer Forschungstätigkeit findet sie beim Lesen, kreativen Backen und bei der Beschäftigung mit ihren Haustieren.
Mit der monatlichen Expertinnenwahl stellt das BMVIT seit März 2005 Frauen aus der FEMtech-Expertinnendatenbank vor, die sich erfolgreich im Technologie- und Forschungsbereich etabliert haben.