Batterieforscherin Christiane Essl ist FEMtech-Expertin des Monats
Christiane Essl, Expertin zur Optimierung automotiver Li-Ionen-Batterien, ist von der FEMtech-Jury zur Expertin des Monats April gewählt worden.
„Wir müssen gewährleisten, dass ein Elektrofahrzeug ebenso sicher ist wie ein herkömmliches“, erläutert Christiane Essl ihre Arbeit. Im ständigen Wettkampf der Automobilhersteller um die Erhöhung der Reichweiten von E-Autos spielt die Batterie eine ganz wesentliche Rolle. Um bei dieser Entwicklung die Sicherheit der Akkuzellen gleichermaßen voranzubringen, entwickelt Essl am VIRTUAL VEHICLE Verfahren und Konzepte, die mögliche Probleme in der Batterie frühzeitig erkennen lassen. Dafür gibt es am Forschungszentrum einen eigens entwickelten Batterieprüfstand, an dem neue Batterietechnologien umfassend vermessen werden. Neben thermischen, elektrischen und mechanischen Informationen richtet Essl ihr Hauptaugenmerk auf die Gasanalytik, bei der sie mit modernster Technik untersucht, welche und wie viele potentiell gefährliche Gaskomponenten im Fehlerfall des Batteriebetriebs entstehen.
Ihr vorrangiges Projekt der Gasanalytik bei Li-Ionen-Batterien ist auch die Basis ihrer laufenden Dissertation am Kompetenzzentrum, für die sie in Kooperation mit dem Institut für Elektrotechnik der TU Graz forscht, nachdem sie dort 2016 ihr Studium der Technischen Physik abgeschlossen hat. Trotz großer Affinität zu Naturwissenschaft und Technik bereits im Kindesalter zählt Christiane Essl ausgerechnet ein Event des Programms FIT – Frauen in die Technik als Initialzündung für ihre Entscheidung, Technische Physik zu studieren. Eine Entscheidung, über die sie bis heute sehr froh ist, nicht zuletzt, weil dieses Studium ihr diesen spannenden Job ermöglicht hat.
„Alternative Fahrzeugantriebe sind die Zukunft“, so Christiane Essl. Das ginge aber nur in Kombination mit einer nachhaltigen und regenerativen Energiegewinnung. Gelassen sieht sie die Diskussion um die Reichweite von E-Autos. Zum einen werden in einer sehr dynamischen Entwicklung die Technologien im Bereich Batterie und Ladeinfrastruktur immer leistungsfähiger, zum anderen ist ein Demografie- und Bewusstseinswandel im Gange, der das Mobilitäsverhalten nachhaltig verändern wird. So sind jetzt bereits die meisten Autofahrten deutlich unter der Reichweite von E-Autos, 94% aller Autofahrten der Österreicher sind kürzer als 50 km. Christiane Essl sieht in ihrem Arbeitsfeld weiterhin sehr viel Potential, auch in der Erhöhung der Reichweite von E-Autos durch beständige Optimierung der Batterien, aber auch eine gleichzeitige Reduktion der Anschaffungskosten. „Größere Reichweite werden nicht jeden Tag benötigt und können bei Bedarf bereits jetzt per Schnellladung des E-Fahrzeugs gesichert werden".
Um die Leistungen von Frauen im Forschungs- und Technologiebereich sichtbar zu machen, zeichnet das bmvit seit 2005 Frauen aus der FEMtech-Expertinnendatenbank aus. Monatlich werden drei Fachfrauen aus der FEMtech-Expertinnendatenbank nominiert. Eine interdisziplinär besetzte, unabhängige Jury aus hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, der Wissenschaft und des Personalmanagements wählt die FEMtech-Expertin des Monats aus. Das ausführliche Porträt der "FEMtech-Expertin des Monats" finden Sie auf www.femtech.at.
Mit FEMtech unterstützt das bmvit Frauen in Forschung und Technologie und schafft Chancengleichheit in der industriellen und außeruniversitären Forschung. FEMtech setzt Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung, zur Sensibilisierung, zur Sichtbarmachung sowie zur Förderung der Karrieren von Frauen in Forschung und Technologie.
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