"Die Digitalisierung ist ohne Frage eine große Chance für uns alle. Ihre Schattenseiten haben überwiegend mit Fragen der Sicherheit und der Integrität der Daten zu tun. Mein Forschungsgebiet ist es, Sicherheit - nun garantiert durch ein Naturgesetz - herzustellen und marktfähig zu machen. Über die vergangenen Jahre ist die Quantenoptik als Forschungsgebiet als Ganzes immer eine europäische Domäne gewesen, viel der international führenden Forschungsbeiträge sind auf europäischem Boden entstanden. Der Quantenkryptographie wird nun ein großer Markt vorhergesagt. Die Herausforderung wird sein, nun auch die Wertschöpfung in Europa stattfinden zu lassen. Ich selbst bin angetreten das möglichst hier in Österreich zu tun!"
Kurzbiografie
Dr. Rupert Ursin ist Gruppenleiter und Vize-Direktor am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichische Akademie der Wissenschaften. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Entwicklung von Quantenkommunikations- und Quanteninformationsverarbeitungstechnologien, vor allem für Freiramübertragung bis hin zu Satelliten, aber auch für faserbasierte Systeme. Ziele seiner Arbeit reichen von kurzfristigen Ingenieurlösungen für die sichere Schlüsselaufteilung (Quantenkryptographie) bis hin zu spekulativer Forschung (Entkohärenz verwickelter Zustände in Gravitationsfeldern). Experimente zur Quantenkommunikation und Teleportation mit verschränkten Photonenpaaren gehören zu seinen Interessen, mit dem langfristigen Ziel eines zukünftigen globalen Quantennetzes. Er ist experimentell in zahlreichen internationalen Kooperationen in Deutschland, Italien, Spanien, USA sowie in Japan tätig. Bisher wurden einige seiner Publikationen als jährliche Highlights des britischen PhysikWebs und anderer ausgewählt. Im Jahr 2008 erhielt er den Award für das Telecommunications Advancement Research Fellowship (Nationales Institut für Informations- und Kommunikationstechnologie NICT, Tokio, Japan) und 2010 den Christian-Doppler-Preis. Er hat mehr als 60 Beiträge in wissenschaftlichen Fachzeitschriften wie Science und Natur veröffentlicht. Er hat auf mehr als 100 renommierten internationalen Konferenzen eingeladene Vorträge über seine wissenschaftlichen Ergebnisse gehalten. Er ist auch Gastprofessor an der Universität für Wissenschaft und Technologie (USTC) in Shanghai, China.