"Unser Unternehmen wertet Satellitendaten aus und erstellt daraus Landkarten, Statistiken und Prognosen für die Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft oder Städteplanung. GeoVille setzt Geoinformation ein, um besser zu verstehen, wie sich die Erde verändert. Die Dienstleistungen von GeoVille sind ein Paradebeispiel dafür, wie Weltraumtechnologie zur Erdbeobachtung sinnvoll und nutzenbringend eingesetzt werden kann. Das Unternehmen hat Kunden in 120 Ländern. Seit der Gründung 1998 hat GeoVille mehr als 390 Projekte auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene erfolgreich abgewickelt und beschäftigt am Standort Innsbruck mehr als 100 Expertinnen und Experten.
Das Beispiel GeoVille zeigt, wie ein kleines österreichisches Unternehmen in einem globalen Markt mitmischen kann. Von Anfang an war klar: Der österreichische Markt für Erdbeobachtung wäre zu klein, um überleben zu können. Der Markt für die Dienstleistungen von GeoVille ist über die ganze Welt verteilt. Die Kleinheit des Landes stellte für Gründer Christian Hoffmann aber eine Chance dar, sein Unternehmen von Anfang an global auszurichten.
Forschungsförderungs-Programme der FFG, der ESA und der EU haben GeoVille auf diesem Weg begleitet und waren essentielle Standbeine im Wachstum des Unternehmens. Durch den kooperativen Ansatz der Programme werden entscheidende Synergien geschaffen und so erhält auch ein kleines Unternehmen rasch Zugang zu Ergebnissen der Spitzenforschung.
Satelliten in der Erdumlaufbahn und ihre Bilddaten sind eine wichtige Informationsquelle. Aber erst durch die qualifizierte Auswertung dieser Bilder entsteht der Mehrwert am Boden: Ein Paradebeispiel für die Förderung der sinnvollen Anwendung von Weltraumtechnologie ist das ESA-VAE Programm gemeinsam mit internationalen Finanzinstitutionen. Aus Grundlagenforschung und angewandter Forschung im Unternehmen wird am Ende ein solides Informationsprodukt, das über ein Ampelsystem Dürre und Wasserknappheit für die Krisenregionen Afrikas vorhersagen kann. Die FFG und ESA Technologieförderbudgets für vergleichbare Projekte müssen unbedingt auch für zukünftige Kooperationen bereitstehen.
Den Weg zu solchen Produkten stemmt kein österreichischer Player alleine, weder Unternehmen noch Institutionen. Daher ist es logisch, dass sich die Weltraumbranche des Landes untereinander und international vernetzt: Zum Beispiel mit dem „Earth Observation Data Centre for Water Resources Monitoring“, einem gemeinsamen PPP von TU Wien, ZAMG, GeoVille und Catalyst. Zusammen mit internationalen Partnern werden die Petabytes an Beobachtungsdaten des Umweltsatelliten „Sentinel“ aufbereitet. Die gezielte Förderung solcher Vernetzungen durch die Forschungsförderungsprogramme ist ein wichtiger Baustein, um österreichische Dienstleistungen exportfähig zu machen und dabei auch kleinen, agilen Unternehmen den Zugang zu Infrastruktur, Ergebnissen der Spitzenforschung und neuen Märkten zu ermöglichen."
Kurzbiografie
Dr. Christian Hoffmann hält einen Doktortitel der Universität Wien in Kartographie und ist Gründer und Geschäftsführer der GeoVille Informationssysteme und Datenverarbeitung GmbH, die sich auf Produkte und Dienstleistungen basierend auf Anwendungen der Erdbeobachtung und Geographischer Informationssysteme (GIS) spezialisiert. Dr. Hoffmann verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung und Fachwissen in der Fernerkundung und in GIS-Anwendungen. Er war tätig für die Vereinten Nationen in New York, die Europäische Kommission in Ispra sowie Intergraph in Hoofddorp. GeoVille ist ein Privatunternehmen mit Sitz in Innsbruck sowie einer Repräsentation in Washington DC und beschäftigt mehr als 100 Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Naturwissenschaften und der Informatik.