“Mission Meere und Binnengewässer: Renaturieren wir unsere Meere und Binnengewässer” nennt die EU ihre Gewässerschutz-Mission innerhalb von Horizon Europe. Die Biodiversität der europäischen Meere und Binnengewässer soll bis 2030 wiederhergestellt und nachhaltig geschützt werden. Analog zu den fünf Armen eines Seesterns hat die Mission fünf übergeordnete Ziele. Sie will:
- Wissenslücken und emotionale Lücken im Umgang mit Wasser schließen,
- Meeres- und Süßwasserökosysteme sanieren,
- die Verschmutzung reduzieren,
- die wirtschaftliche Nutzung der Meere und Gewässer CO₂-neutral machen
- und die europäischen Regularien im Sinne einer „Blue Economy“ nachhaltig neu gestalten.
Dazu werden unter anderem vier Leuchtturm-Projekte umgesetzt, zu denen neben der Verbesserung des Zustandes der Meere (u. a. des Mittelmeers) auch der Schutz und die Regeneration der Donau gehören. Dabei werden sich österreichische Akteur:innen mit ihrer reichen Expertise einbringen. Denn die in Österreich geltenden wasser- und naturschutzrechtlichen Verpflichtungen decken die Leitgedanken der EU-Mission bereits weitgehend ab. Auch die Wasserforschung in Österreich ist inter- und transdisziplinär aufgestellt und verbindet Fragestellungen der Gewässer-, Wassertechnologie- und Wasser-Ressourcenforschung.
Vor diesem Hintergrund hat die österreichische Mission Action Group drei Empfehlungen für die nationale Umsetzung der Mission „Gewässer sanieren und schützen“ abgegeben.
Österreichs Ziele für die Mission „Gewässer sanieren und schützen“
- Wir fördern die Bildung und Bewusstseinsbildung
Maßnahmen zum Schutz von Gewässern bzw. zu ihrer Sanierung sowie zur nachhaltigen Nutzung der Ressource Wasser müssen von der Bevölkerung mitgetragen werden – vor allem, wenn es darum geht, die Herausforderungen des Klimawandels und der Biodiversitätskrise zu meistern. In Zeiten einer ausgeprägten Wissenschaftsskepsis ist die Vermittlung und angemessene Präsentation von gewässerökologischen Forschungsergebnissen und wasserwirtschaftlichen Notwendigkeiten immens wichtig. Hier gilt es, durch Bildung und Bewusstseinsbildung in Schulen bzw. durch die Ausbildung im Hochschul-Studium sowie durch abgestimmte Kommunikation bei politischen Entscheidungen die Bevölkerung entsprechend zu sensibilisieren.
- Wir fördern den Wissenstransfer
Damit das Wissen im Fluss bleibt und für unsere Zukunft die bestmöglichen wasserwirtschaftlichen Entscheidungen getroffen werden können, ist der Austausch der wissenschaftlichen Disziplinen untereinander, aber auch der Austausch zwischen Wissenschaft und Politik grundlegend. Für das Sammeln, Zusammenfassen, Aufbereiten und Verteilen von Wissen auf die Ebenen der Politik, der Stakeholder und der Ausführenden braucht es institutionell verankerte Ressourcen. Neue Austauschformate, in denen die Wissenschaft vertreten ist, können diese Aufgabe erfüllen.
- Neue fachliche Schwerpunkte berücksichtigen den Klimawandel
Zu den größten wasserwirtschaftlichen Herausforderungen in den kommenden Jahren zählen:- die Restrukturierung bzw. Renaturierung beeinträchtigter und der Schutz naturnaher aquatischer Ökosysteme,
- das Hochwasserrisiko- und Dürremanagement unter Klima- und Landnutzungsänderungen,
- die Sanierung von Fließgewässern in hydrologisch-morphologischer und stofflicher Hinsicht,
- der Konflikt zwischen Gewässerschutz und dem Ausbau erneuerbarer Energien,
- die nachhaltige Bewirtschaftung und Nutzung von Oberflächengewässern und Grundwasser.
Für die wasserwirtschaftliche Planung, insbesondere im Bereich landwirtschaftliche Bewässerung, sind aktuelle Daten und zuverlässige Prognosetools notwendig, um entsprechende Maßnahmen im Hinblick auf den verantwortungsbewussten Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser setzen zu können und so die Nahrungsmittelproduktion sicherzustellen. Die große Herausforderung ist aber, bei der Verfolgung eines Zieles die Erreichung anderer Ziele nicht in weite Ferne rücken zu lassen oder gar unmöglich zu machen. Vor allem sind Maßnahmen zu ergreifen, um den dramatischen Rückgang der gewässergebundenen Biodiversität zu stoppen.
Werden Sie Teil der Mission „Gewässer sanieren und schützen“!
Die Vermittlung und Vernetzung von Wissen ist ein zentrales Anliegen der österreichischen Mission „Gewässer schützen“. Hier braucht es die Zusammenarbeit der vielen Kräfte, die sich bereits jetzt für den Wasserschutz einsetzen, aber auch die breite Öffentlichkeit, die in die Bewältigung der Herausforderungen eingebunden wird. Wir laden Sie ein, die Mission „Gewässer sanieren und schützen“ mit uns gemeinsam zu erfüllen!
Auf europäischer Ebene werden laufend Projekte, unter anderem mit österreichischer Beteiligung, gefördert. Diese finden Sie am europäischen „Mission Ocean and Waters Service Portal“. Sie haben Interesse, an europäischen Missions-Projekten mitzuwirken? Kontaktieren Sie die thematisch zuständigen FFG-Experten und -Expertinnen der europäischen Missionen.
Unser „Call to Action“ richtet sich an Gebietskörperschaften, Wasserverbände und private Initiativen, an wissenschaftliche Einrichtungen und Institutionen aus dem Bildungs- und Umweltsektor, an interessierte Akteur:innen, aber auch ganz allgemein an interessierte Bürger:innen.
Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Wir haben die Ziele für die Mission festgelegt, nun folgt Schritt für Schritt die Umsetzung. Sie bedarf der Bündelung vieler Kräfte.
Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an. Gerne loten wir gemeinsame Handlungsmöglichkeiten aus und nehmen Sie in unseren Verteiler auf.
Die Mitglieder der österreichischen Mission Action Group „Gewässer sanieren und schützen“
- Alchemia-Nova GMBH
- Amt der Kärntner Landesregierung
- Amt der Oberösterreichischen Landesregierung
- BABEG - Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H.
- Bioökonomie Austria / ecoplus
- Bundesamt für Wasserwirtschaft (BAW)
- Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF)
- Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)
- Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML)
- EURAC
- FFG
- FH Technikum Wien, Kompetenzfeld Chemical Engineering and Ecotoxicology
- Fresh Thoughts Consulting GmbH
- FWF / PS Water4all
- HUB BiodiWa
- Inforelais
- JR-AquaConSol
- Land Salzburg
- FH Wiener Neustadt – Biotech-Campus Tulln
- Magistrat Wien, MA 45
- Medizinische Universität Wien
- Nationalpark Donau-Auen
- Naturhistorisches Museum – ABOL (Austrian Barcode of Life)
- Naturschutzbund
- Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)
- Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach
- Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband ÖWAV
- Privatuniversität Landsteiner
- Riverwatch – Society for the protection of rivers
- Stiftung COMÚN
- Technische Universität Graz (TU Graz)
- Technische Universität Wien (TU Wien)
- Umweltbundesamt
- Umweltinstitut des Landes Vorarlberg
- Universität für Bodenkultur (BOKU)
- Universität für Bodenkultur (BOKU – Plastic Pirates)
- Universität Innsbruck
- Universität Wien / Biodiversitätsrat
- Via Donau - Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft m.b.H.
- Wirtschaftskammer Österreich WKÖ
- WasserCluster Lunz
- World Wildlife Fund WWF