Mission „Krebs besiegen“

Wenn bei Claudia K. im Jahr 2030 bei einer Darmspiegelung ein Tumor im Anfangsstadium festgestellt wird, hat sie dank der frühen Diagnose und verbesserter Behandlungsmethoden die besten Heilungs-Chancen. Die Voraussetzungen dafür sollen im Rahmen der EU-Mission „Krebs besiegen“ geschaffen werden.


Tumorerkrankungen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. In den Ländern der Europäischen Union sterben jährlich 1,3 Millionen Menschen an Krebs. Vorbeugung, Früherkennung und die bessere Behandlung bösartiger Tumore sind das oberste Ziel der EU-Mission „Krebs besiegen“. So sollen bis 2030 in Europa drei Millionen Menschenleben gerettet und die Lebensbedingungen von Erkrankten verbessert werden. Dafür stellt die EU insgesamt 4 Milliarden Euro an Forschungs- und Fördergeldern zur Verfügung.

In Österreich ist Krebs mit 21.000 Todesfällen pro Jahr (Stand 2022) die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Viele Krebsfälle können durch eine günstige Lebensweise gänzlich vermieden werden – Stichworte: Ernährung, Bewegung, Sonnenschutz, wenig Nikotin und Alkohol, Impfungen gegen HPV und Hepatitis etc. Es braucht in der Bevölkerung mehr Verständnis für diese und weitere Faktoren, und es braucht mehr Bewusstsein dafür, wie jeder und jede zur Krebsvorbeugung selbst beitragen kann.

Neben der wichtigen Vertiefung und Verbreitung des Wissens um die Prävention geht es in der Mission „Krebs besiegen“ wesentlich auch darum, die Gesundheitsversorgung und Forschung national und international enger zu verzahnen.  Eine Arbeitsgruppe hat dafür sechs Ziele definiert, die auf die Bedürfnisse von Krebsforschung, Vorsorge und Versorgung in Österreich zugeschnitten sind.
 

Die Ziele der Mission „Krebs besiegen“ in Österreich

  1. Wir wollen Krebs besser verstehen
    In Bezug auf die Behandlung von Krebs betrachten moderne Forschungsansätze die Erkrankung auf ihrer molekularen Zellbasis. Die  neue Forschungsplattform UNCAN.eu soll molekularmedizinische Daten zusammenführen und sie allen wichtigen Krebs-Forschungseinrichtungen in Österreich zur Verfügung stellen. So kann das Verständnis von Krebs auf molekularer Ebene vertieft und der Weg für neue Behandlungsmethoden geebnet werden.
     
  2. Wir wollen Krebs früher erkennen
    Je früher Krebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungs-Chancen. Beim Brustkrebs ist es in Österreich bereits gelungen, ein organisiertes qualitätsgesichertes Früherkennungsprogramm zu implementieren. Im Rahmen der Mission „Krebs besiegen“ sollen auch Schritte zur Implementierung eines Programms zum Darmkrebs-Screening gesetzt werden, und es ist zu prüfen, wie die Früherkennung von Lungenkrebs bei Risiko-Patient:innen verbessert werden kann, um Erkrankungen dieser Organe frühestmöglich zu erkennen und zu behandeln.
     
  3. Wir wollen unsere führenden Krebszentren bestmöglich vernetzen
    Weltweit arbeiten „Comprehensive Cancer Centres“ intensiv an der Erforschung und verbesserten medizinischen Behandlung von Krebserkrankungen. Auch in Österreich gibt es solche hochspezialisierten Krebszentren in Wien, Graz, Innsbruck, Salzburg und Linz. Damit die Zusammenarbeit in den Bereichen Versorgung, Forschung und Kommunikation noch besser klappt, sollen die Aktivitäten und das Know-how der Krebszentren bestmöglich vernetzt werden.
     
  4. Wir wollen ein klinisches Krebsregister erarbeiten
    In Österreich soll die Basis für ein breit angelegtes klinisches Krebsregister geschaffen werden, das Dutzende onkologische Bereiche umfasst und Berichte und Erfahrungen von betroffenen Patient:innen berücksichtigt. Welche Daten zu welchen Tumoren dafür bundesweit einheitlich zu erheben sind, soll Gegenstand einer Krebsregisterstudie und eines Forschungsprogrammes sein.
     
  5. Wir wollen die Langzeitnachsorge von jungen Krebs-Überlebenden verbessern
    Für Kinder und Jugendliche, die eine Krebserkrankung überstanden haben, soll ein „Survivorship Passport“ eingerichtet werden. Dieses Dokument beinhaltet die wichtigsten medizinischen Daten, auf die bei Bedarf zugegriffen werden kann – z. B. im Falle eines Wiederaufkeimens der Erkrankung, aber auch im Falle anderer Erkrankungen oder eines späteren Kinderwunsches.
     
  6. Wir treten für Programme zur nationalen Ko-Finanzierung ein
    Damit österreichische Institutionen und Unternehmen im Rahmen der „Mission Krebs“ europäische Gelder in Anspruch nehmen können, ist eine nationale Ko-Förderung von Projekten notwendig. Die Arbeitsgruppe „Krebs besiegen“ tritt dafür ein, dass die erforderlichen Programme eingerichtet und budgetär ausgestattet werden.

Werden Sie Teil der Mission „Krebs besiegen“!

Ein zentraler Gedanke der nationalen Mission „Krebs besiegen“ ist es, die Perspektive der Bevölkerung in der Forschung von Beginn an mitzudenken. Dabei geht es um Prävention, Früherkennung, Behandlung und Versorgung. Wir laden Sie ein, die Mission „Krebs besiegen“ mit uns gemeinsam zu bestreiten!

Auf europäischer Ebene werden laufend Projekte, unter anderem mit österreichischer Beteiligung, gefördert. Diese finden Sie auf der europäischen Cancer Mission Implementation Plattform. Sie haben Interesse, an europäischen Missions-Projekten mitzuwirken? Kontaktieren Sie die thematisch zuständigen FFG-Experten und -Expertinnen der europäischen Missionen.

Unser „Call to action“ richtet sich an wissenschaftliche Einrichtungen und Institutionen aus dem Gesundheitssektor, aber auch ganz allgemein an Interessierte und Betroffene. 

Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Wir haben die Ziele für die Mission festgelegt, nun folgt Schritt für Schritt die Umsetzung. Sie bedarf der Bündelung vieler Kräfte.

Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an. Gerne loten wir gemeinsame Handlungsmöglichkeiten aus und nehmen Sie in unseren Verteiler auf.


Mitglieder der österreichischen Mission Action Group „Krebs besiegen“

  • Arbeitsgemeinschaft hämato-onkologischer Pflegepersonen in Österreich (AHOP)
  • Austrian Group for Medical Tumor Therapy
  • Austrian Institute of Technology (AIT)
  • AWS
  • Boehringer Ingelheim
  • Bundeministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF)
  • Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) 
  • Cancer Cluster Salzburg, Universität Salzburg; Fachbereich Biowissenschaften & Medizinische Biologie (PLUS)
  • Cancer Research Institute Salzburg
  • CCI Europe Committee, Childhood Cancer International – Europe
  • CEMM Forschungszentrum für molekulare Medizin, Medizinische Universität Wien (MUW)
  • Die Allianz onkologischer PatientInnenorganisationen
  • Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)
  • FH Technikum Wien
  • Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)
  • Forschungsinstitut für molekulare Pathologie (IMP)
  • Gesundheit Österreich GmbH (GOEG)
  • Hospiz Österreich
  • III. Medizinische Univ.-Klinik Salzburg
  • Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg
  • IMC Krems
  • Joanneum Research
  • LKH Universitätsklinikum Graz
  • Ludwig Boltzmann Gesellschaft
  • Medizinische Universität Graz (MUG)
  • Medizinische Universität Innsbruck (MUI)
  • Medizinische Universität Wien (MUW)
  • Ordensklinikum Linz
  • Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK)
  • Pharmig, Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
  • Pro Rare Austria 
  • St. Anna Kinderspital
  • Technische Universität Wien (TU Wien)
  • UMIT Tirol
  • Universität Innsbruck
  • Universität Salzburg
  • Universität Wien
  • Verein für Darmkrebsinformation
  • Verein InfluCancer
  • Verein NF Kinder
  • Wiener Gesundheitsverbund
  • Onkologie-Beirat
  • Nationales Screening Komitee auf Krebserkrankungen (NSK)

Kontakt

Karola KAEFER-VANDAEL PhD
Karola KAEFER-VANDAEL PhD
Missionsmanagerin Krebs

T 0043577554605
Dr. Ines HABERL
Dr. Ines HABERL
Nationale Kontaktstelle Gesundheit

T 0043577554103