European Defence Fund

Ausschreibungsrunde 2024: Rekord-Interesse der Industrie 

Ein Bericht der Europäischen Kommission zeigt, dass das Interesse der europäischen Verteidigungsindustrie an einer Zusammenarbeit im Rahmen des Europäischen Verteidigungsfonds wächst. Bei der aktuellen Runde zur Einreichung von Vorschlägen hat die europäische Verteidigungsindustrie eine Rekordzahl von insgesamt 298 Proposals eingereicht. Die Projektanträge konkurrieren um Fördermittel in der Höhe von 1,1 Milliarde Euro für gemeinschaftliche Forschungs- und Entwicklungsprojekte der EU im Verteidigungsbereich.  

Die aktuelle Auswahlrunde verzeichnet die höchste Zahl von Einreichungen, seit dem Start des EDF im Jahr 2021, mit einem Anstieg um insgesamt 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus enthält sie eine Rekordzahl von Projektanträgen, die im Rahmen der nicht-thematischen Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für KMU und Forschungseinrichtungen eingereicht wurden, mit einem Anstieg um 28 Prozent gegenüber 2023. Dies bestätigt, dass der EDF auch für kleinere Unternehmen und Neueinsteiger:innen im Verteidigungssektor sehr attraktiv ist. 

EDF Ausschreibung 2024

Das EDF Arbeitsprogramm 2024 wurde von der Europäischen Kommission, am 15. März 2024 veröffentlicht. Der Start der Ausschreibung („Call for Proposals“) im Funding & Tender opportunities Portal der Europäischen Kommission erfolgte am 20. Juni, die Einreichfrist endete am 5. November.

Das Arbeitsprogramm („Work Programm“) und die Beschreibung der Themen („Topic Description“) wird auf der Webseite der Generaldirektion Verteidigungsindustrie und Raumfahrt der Europäischen Kommission zur Verfügung gestellt.

Für das EDF Arbeitsprogramm 2024 steht ein Budget von rund 1,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Dieses Budget wird auf verschiedene Arten von Ausschreibungen („Call for Proposals“) verteilt:

• Forschungsprojekte (Research Actions – RA): Förderung von 100 Prozent der direkt anfallenden Kosten. 
• Entwicklungsprojekte (Development Actions –DA): Förderung von weniger als 100% der direkt anfallenden Kosten. Es wird eine Ko-Finanzierung benötigt.

Für eine Einreichung im EDF müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden (Zusammensetzung der Konsortialpartner, keine Drittstaatenkontrolle, Ko-Finanzierung). Zudem werden bestimmte Dokumente vom Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV) benötigt. Hierfür ist eine zeitnahe Kontaktaufnahme mit dem BMLV notwendig. Details hierfür erfahren Sie über die Kontaktpersonen der FFG - wir beraten gerne!

Mehr Details zu den verschiedenen Anforderungen und Spezialformen der Ausschreibungen sind der FAQ-Seite zum EDF zu entnehmen.

Die Einreichung erfolgt ausschließlich im Funding & Tender opportunities Portal der Europäischen Kommission.

Themenbereiche

Das EDF Arbeitsprogramm 2024 umfasst 15 thematische Kategorien („Categories of action“):

1. Defence medical support, Chemical Biological Radiological Nuclear (CBRN), biotech and human factors (MCBRN)
2. Information superiority (C4ISR)
3. Advanced passive and active sensors (SENS)
4. Cyber (CYBER)
5. Space (SPACE)
6. Digital transformation (DIGIT)
7. Energy resilience and environmental transition (ENERENV)
8. Materials and components (MATCOMP)
9. Air combat (AIR)
10. Air and missile defence (AIRDEF)
11. Ground combat (GROUND)
12. Force protection and mobility (PROTMOB)
13. Naval combat (NAVAL)
14. Underwater warfare (UWW)
15. Simulation and training (SIMTRAIN)

Zudem gibt es noch zwei themenoffene Kategorien:

1. Disruptive technologies (DIS)
2. Open calls for innovative and future-oriented defence solutions

Jeder dieser Kategorien beinhaltet ein oder mehrere Themen (“Topics“) in denen Sie einreichen können.

Anforderungen für die Einreichung

Konsortium und Drittstaatenkontrollen

Ein Konsortium im EDF besteht aus mindestens drei Entitäten aus drei unterschiedlichen EDF-Mitgliedsstaaten (EU Mitgliedsstaaten und Norwegen). Ausnahme: Ausschreibungen zu disruptiven Technologien, hier sind nur zwei Entitäten/Mitgliedsstaaten erforderlich.

Generell gilt, dass Entitäten nur dann am EDF teilnahmeberechtigt sind, wenn sie in einem EU Mitgliedsstaat oder Norwegen angesiedelt sind und wenn kein Drittstaat Kontrolle über die Entität ausübt. Auch in Drittstaaten angesiedelte Unternehmen dürfen auf die teilnehmende Entität keine Kontrolle ausüben.

Ko-Finanzierung und Unterstützungserklärungen

Für Entwicklungsprojekte („Development Actions“) wird eine Ko-Finanzierung und eine Absichtserklärung („Letter of Intent“) benötigt. Diese Punkte werden über das Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV) abgewickelt. Forschungsprojekte benötigen keine Ko-Finanzierung und keine Absichtserklärung. Das BMLV stellt kann jedoch eine Unterstützungserklärung („Letters of Support“) ausstellen. 

Nähere Details zu diesen Anforderungen finden Sie auf der FAQ-Seite.

Einreichung

Die Ausschreibung („Call for Proposals“) wird im Funding & Tender opportunities Portal der Europäischen Kommission veröffentlicht. Dort finden Sie alle Details zu den Anforderungen und Fristen. 

Die Abgabe erfolgt ausschließlich auf dieser Plattform in digitaler Form. Nutzen Sie nur die Vorlagen der aktuellen Ausschreibung. Beachten Sie die Einhaltung aller Formalkriterien für die Einreichung!

Weitere Initiativen zur Verteidigungsforschung

Das EU Defence Innovation Scheme (EUDIS) ist eine Reihe von Instrumenten, um die Innovation im Bereich Verteidigungsindustrie in der Europäischen Union zu stärken. Folgende Instrumente stehen hierfür zur Verfügung:

• Im Rahmen von Spin-In Calls sollen gezielt zivile Forschungsergebnisse für militärische Projekte genutzt werden.
• In Technological Challenges wird ein Themengebiet von mehreren Konsortien bearbeitet. Ziel ist es so die Ergebnisqualität zu steigern.
• Mit Open and non-thematic SME calls stehen themenoffene Ausschreibung für KMU zur Verfügung, die auf neue Innovationen abzielen. 
• Mit Disruptive Technlogies Calls werden gezielt komplette neu Technologien mit bahnbrechenden Ergebnissen adressiert. 
• KMU welche ein Projekt erfolgreich eingereicht haben steht ein Business Coaching zur Verfügung, um die Abwicklung des Projekts zu unterstützen.

Veranstaltungen (Rückblick)

25. April: FFG Webinar "European Defence Fund – Ausschreibungen 2024"
Zum Ausschreibungsauftakt bot dieses Webinar Neueinsteiger:innen, aber auch für bereits erfahrene Akteuren einen Überblick zu den wichtigsten Eckpunkte und Änderungen. 

28. – 29. Mai: EDF Info Days 2024 (Brüssel & online)
Diese zweitägige Infoveranstaltung rund um den Europäischen Verteidigungsfonds wurde von der Europäischen Kommission organisiert und bietet auch interessante Vernetzungsmöglichkeiten.

Service

Die FFG unterstützt mit ihrem Serviceangebot in allen Phasen der Projektvorbereitung. Nutzen Sie auch unser FFG-Serviceangebot zum Proposal-Check: Gerne unterstützen wir Sie beim Feinschliff Ihrer Anträge. Schicken Sie uns Ihr Proposal bis spätestens zwei Wochen vor der Einreichfrist, um innerhalb einer Woche, zeitgerecht vor Ende der Einreichfrist, konstruktives Feedback zu erhalten.