Die Motivation zur Gründung der Arbeitsgruppe lag zum einen in der Bewusstseinsbildung für die Auswirkungen von Entscheidungsstrukturen auf Machtverhältnisse, Partizipation und Teilhabe; zum anderen im Ergründen von – auch digital umgesetzten – Entscheidungsprozessen in Zusammenhang mit dem Forschungsprojekt VREDE. Das Format der Laura Bassi 4.0-Arbeitsgruppe war ein geeignetes Format, um den Kontext des Projekts auf andere Bereiche auszudehnen und die Ergebnisse dort zu erproben, zu diskutieren und Feedback einzuholen. Im Laura Bassi 4.0-Projekt VREDE wurde die Konzeption und Gestaltung eines visuellen Tools für verantwortungsvolle Gruppenentscheidungen erforscht.
Digitale Tools können die Partizipation in politischen Meinungsbildungsprozessen umfassender ermöglichen und haben das Potenzial Bürger*innen in allen Phasen einzubinden. In der Arbeitsgruppe „Paritizipative Entscheidungen digital fällen“ wurden Tools wie acceptify, VREDE oder eCommitee auf ihre Tauglichkeit für die Partizipation in Vereinen, Unternehmen und der Politik getestet.
Ergebnisse
Gearbeitet wurde in der Arbeitsgruppe in drei unterschiedlichen Formaten:
- Vortragsreihe zu Themen wie „Tools für digitale Partizipation“, „Voraussetzungen“, „Kombination von online- und offline-Partizipation“. Lesen Sie dazu auch die detaillierteren Berichte der einzelnen Vorträge:
- Bericht der online Veranstaltung am 10.5.2021: Wie können demokratische Prozesse partizipativer und digital gestaltet werden?
- Ideen- und Erfahrungsaustausch am 17.06.2021: Gemeinsames Entscheiden mit Digitalen Tools wie acceptify im Forschungsfeld
- Bericht zur Online-Veranstaltung am 14.10.2021: Narrative Konfliktbearbeitung auf Basis der Sonovista Conflict Map
- Bericht zur Online-Veranstaltung am 18.11.2021: Partizipative Entscheidungen in Organisationen digital fällen
- Kollegiale Beratung: Diskussionen z.B. zu Ein- und Ausschlusswirkungen digitaler Prozesse und der Umgang mit Widerständen. Vereine erhielten auch konkrete Umsetzungsunterstützung.
- Literaturrecherche zu wissenschaftlichen Grundlagen für partizipative Entscheidungstools: Es gibt relevante Forschungsergebnisse aus der Soziologie und kognitiven Sozialpsychologie, die für die Entwicklung partizipativer Entscheidungstools wichtig sein könnten.
„Wichtig für einen guten Partizipationsprozess ist, bereits in der Synchronisationsphase genau zu sein, und zum Beispiel auch die Fragestellung mit den Beteiligten abzustimmen“, so die Arbeitsgruppenleiter*innen Dorothea Erharter (GUT) und Elmar Türk (Unternehmensberater)
Die Form der Einbindung hängt auch immer davon ab in welcher Phase des Entscheidungsfindungsprozesses man sich befindet. Die verschiedenen, bereits existierenden Tools decken diese Phasen nur teilweise ab. Anspruch des VREDE-Tools ist es, alle Phasen vom Synchronisieren, über die Kreativphase, das Entscheiden, das Darstellen der Entscheidung und das Reflektieren zu berücksichtigen.
Die Arbeitsgruppe "Partizipative Entscheidungen digital fällen“ entstand als Arbeitsgruppe des Netzwerkes "Laura Bassi 4.0 – Digitalisierung und Chancengerechtigkeit“, das sich seit Herbst 2020 als Begleitaktivität des Forschungsprogramms Laura Bassi 4.0 für die Umsetzung von chancengerechter Digitalisierung einsetzt.
Das Netzwerk Laura Bassi 4.0 – Digitalisierung und Chancengerechtigkeit wird über das FFG-Programm „Laura Bassi 4.0“ abgewickelt. Die Finanzierung erfolgt über Mittel der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung sowie des Österreich-Fonds. Die Umsetzung erfolgt mit freundlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW).
Die Organisation und Begleitung des Netzwerks erfolgt durch die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) zusammen mit JOANNEUM RESEARCH POLICIES.
Kontakt:
DI.in Dorothea Erharter (Projektleiterin), GUT – Gender & Technik, Wien, d.e@zimd.at
Mag. Elmar Türk, Unternehmensberater, Wien, coach@elmartuerk.at