Die Arbeitsgruppe "Online Community Building“ beschäftigte sich mit dem Aufbau, dem Mehrwert und dem Weiterentwickeln von Online Communities. Im Fokus stand das Wachstum der Online Communities und deren Möglichkeiten, sich zu einem Raum ohne Barrieren oder Diskriminierung weiterentwickeln zu können.
Erfolgsrezepte für eine starke Community: Erkenntnisse aus dem Laura Bassi 4.0 Programm
Das Laura Bassi 4.0-Programm zeigt, dass eine starke Community einen positiven Einfluss auf Unternehmen haben kann. Die Herausforderungen des Community Managements sind real, aber durch innovative Ansätze und eine offene Herangehensweise können erfolgreiche Netzwerke geschaffen werden. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesem Programm bieten wertvolle Einblicke für die Gestaltung zukünftiger Communitys.
Was macht eine gute Community aus?
Was sind die Herausforderungen des Community Managements?
Warum ist es so wichtig, diese Online-Räume divers, barrierefrei und ohne Diskriminierung zu gestalten? Was kann man dafür machen?
Laura Bassi Community Talks
Was macht eine gute Community aus?
Ein starkes Netzwerk ist der Schlüssel zum Erfolg. Als Teil einer Community kann man von den Erfahrungen anderer lernen und sich gegenseitig unterstützen und vernetzen.
Das Laura Bassi 4.0-Programm, das Organisationen dabei unterstützt, Forschungsprojekte im Bereich Digitalisierung und Chancengerechtigkeit umzusetzen, bietet spannende Einblicke in die Stärken und Herausforderungen des Community Managements. Während die Teilnehmenden die Möglichkeit haben ihre Innovationskraft zu steigern, zeigen die Erfahrungen der Community-Managerinnen verschiedenen Aspekte auf, die eine erfolgreiche Online-Community ausmachen.
Was sind die Herausforderungen des Community Managements?
Sie erstrecken sich über verschiedene Unternehmen und Branchen, angefangen von etablierten Foren wie jenes des Standards bis hin zu lokalen Plattformen wie imGrätzl.at und WeLocally.at.
Viele berichteten, dass die Herausforderungen des Community-Management vor allem darin bestehen, Pionierarbeit auf diesem Gebiet zu leisten. Dieses Bild zieht sich durch, sowohl im Forum des Standards, den Projekten für die Vernetzung von freiwilligen Helfer*innen, als auch bei den lokalen Plattformen imGrätzl.at und WeLocally.at. Des Weiteren stellten sowohl das Projekt für die Vernetzung von freiwilligen Helfer*innen als auch die lokale Plattform imGrätzl.at fest, dass der Umgang mit technischen Tools nach wie vor für die Zielgruppen eine Herausforderung darstellen. Manchmal besteht nicht mal die nötige technische Ausstattung, die die Benutzung der Plattformen überhaupt erst ermöglicht. Auch die Finanzierung der Plattformen ist laut vielen schwierig.
Plattformen, die es geschafft haben innovative Lösungen für diese Herausforderungen anzubieten sind der gleichen Meinung, dass es wichtig und notwendig ist, Menschen Raum für den Austausch mit anderen zu geben.
Warum ist es so wichtig, diese Online-Räume divers, barrierefrei und ohne Diskriminierung zu gestalten? Was kann man dafür machen?
Die FH Joanneum betonte, dass der Austausch mit anderen Menschen eine bedeutende Rolle beim Lernprozess spielt. Aus diesem Grund ist es wichtig diese Räume divers, barrierefrei und ohne Diskriminierung zu gestalten.
Das Forum des Standards setzt aus diesem Grund auf Prä- und Postmoderation mit Unterstützung von AI-Tools. Damit werden zielgruppenspezifische Inhalte veröffentlicht, um die Diversität des Forums zu stützen und stärken. Des Weiteren werden explizit User*innen anhand der Bewertungsfunktion ausgewählt, die bestimmte Interessen in einem Bereich haben, diese werden kontaktiert und bei Interesse zu Community-Guides ernannt. Die Plattformen imGrätzl.at und WeLocally.at setzen auf die aktive Mitarbeit der Benutzer*innen bei lokalen Veranstaltungen, wie Pop-Up-Messen oder die “Good-Morning-Dates”, wo sie freiwillig als Gastgeber*innen auftreten und die Events organisieren können.
Um kein verfälschtes Bild der Bewertungen durch ein Bewertungssystem zu erzeugen, sammeln die Betreiber*innen dieser Plattformen Erfahrungsberichte und Mundpropaganda der User*innen, um die Gleichbehandlung zu gewährleisten und auch Unternehmer*innen mit geringeren finanziellen Mitteln zu erreichen. Bei der Digitalisierung von und in Helfer*innen-Netzwerken wird auf die Entscheidungsfreiheit der Benutzer*innen gesetzt. Diese können selbst entscheiden wie viele und welche Informationen sie über sich im Freiwilligenpass preisgeben wollen.
Um einen barrierefreien Raum ohne Diskriminierung zu schaffen, sollte die Zielgruppe und die Ziele der Plattform stets im Blickfeld behalten werden, um die Einbindung und Zusammenarbeit mit den User*innen fokussiert und angepasst gestalten zu können.
Laura Bassi Community Talks
Die Online-Plattform „Laura Bassi Community Talks" wurde im Rahmen der Arbeitsgruppe für den persönlichen Austausch und das Netzwerken mit fachlich interessierten Gästen zur kollegialen Beratung etabliert. Expert*innen stellten vier unterschiedliche Themen vor, gaben Impulse zur Weiterarbeit und standen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.
Die Community Talks wurden zu folgenden Themen angeboten:
- Online Community Building
- Online Vernetzung von lokalen Communities
- Digitalisierung von und in Helfer:innen Netzwerken
- Communities of Practice
Nähere Details zu den einzelnen Laura Bassi Community Talks können Sie in der Zusammenfassung lesen: Kurzzusammenfassung der AG Online Community Building_aw.pdf
Interview mit Andrea Werner, Leiterin der Arbeitsgruppe „Online Community Building“
Was war ihre Motivation für die Arbeit in der Arbeitsgruppe?
Die Motivation für die Beteiligung an der Arbeitsgruppe war vielschichtig. Es war eine gute Gelegenheit, Themen rund um das Community Building zu diskutieren, die außerhalb eines von mir betreuten Forschungsprojekts lagen oder allgemeinerer Natur waren. Ein wichtiger Aspekt war die Möglichkeit, Inspiration von Personen zu erhalten, die in diesem Bereich erfahren sind. Ich konnte Inputs sammeln und mir die Zeit nehmen, mich tiefergehend mit dem Thema auseinanderzusetzen und Expert*innen einzuladen, um durch Austausch und Diskussionen einen umfassenderen Einblick zu gewinnen.
Wo lagen die größten Herausforderungen?
Es war eine heterogene Gruppe: Einige Teilnehmende waren professionell im Community-Management tätig. Für sie waren die Perspektiven derjenigen, die neu (etwa durch Corona-bedingte Umstände) in digitale Arbeitsweisen eingestiegen sind, möglicherweise weniger bereichernd. Es war eine Herausforderung, diese unterschiedlichen Erfahrungsebenen zusammenzuführen.
Wie trägt die AG zur Chancengerechtigkeit und Digitalisierung bei?
Unser Ansatz war niederschwellig. Die Arbeitsgruppe hat versucht, verschiedene Blickwinkel zu integrieren und mit Personen ins Gespräch zu kommen, die zuvor keinen Bezug zu diesem Thema hatten. Es war auch wichtig, erfahrenen Community-Managerinnen die Gelegenheit geben zu können, in kleinen Runden Fragen zu stellen.
Was sind die wichtigsten inhaltlichen Ergebnisse der Arbeitsgruppe?
Wir konnten vier spannende Vorträge organisieren, die sehr lebendige Einblicke boten. Durch das besondere Format des „Community Talks“ wurden Praxiseinblicke möglich, die inhaltlich sehr bereichernd waren. Auch das Konzept der „Communities of Practice“ wurde in der Arbeitsgruppe ausführlicher bearbeitet. Ich persönlich habe aus der Arbeitsgruppe, neben den wertvollen Gesprächen und Literaturempfehlungen, auch persönliche Kontakte mitnehmen können, die etwa für zukünftige Projekteinreichungen in Frage kommen könnten.
Ganz ausführlich haben wir das in diesem Dokument zusammengefasst: Kurzzusammenfassung der AG Online Community Building_aw.pdf
Sind Folgeaktivitäten in Zukunft geplant?
Derzeit ist keine Folgeaktivität geplant.
Die Arbeitsgruppe "Online Community Building“ entstand als Arbeitsgruppe des Netzwerkes "Laura Bassi 4.0 – Digitalisierung und Chancengerechtigkeit“, das sich seit Herbst 2020 als Begleitaktivität des Forschungsprogramms Laura Bassi 4.0 für die Umsetzung von chancengerechter Digitalisierung einsetzt.
Das Netzwerk Laura Bassi 4.0 – Digitalisierung und Chancengerechtigkeit wird über das FFG-Programm „Laura Bassi 4.0“ abgewickelt. Die Finanzierung erfolgt über Mittel der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung sowie des Österreich-Fonds. Die Umsetzung erfolgt mit freundlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW).
Die Organisation und Begleitung des Netzwerks erfolgt durch die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) zusammen mit der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft.
Kontakt:
Andrea Werner, MSc, Fachhochschule Technikum Wien, andrea.werner@technikum-wien.at