Weltraumforschung und -technologie

Moderne Weltraumtechnologien sind aus dem Alltagsleben nicht mehr wegzudenken.

 

Fernsehen, Telekommunikation, Navigation und die Wettervorhersage sind heute ohne Satelliten nicht mehr denkbar.

Die überwiegende Mehrzahl der TV-Programme wird über Satellit verteilt. Nachrichtensatelliten versorgen infrastrukturschwache Gebiete mit Internet. Unsere Mobilfunkinfrastruktur würde ohne die Zeitsynchronisation der Navigationssatelliten nicht funktionieren und das Navi nicht ohne die GPS-Daten aus dem Weltraum. Die Wettervorhersage hat dank Satellitenbeobachtung eine bisher nicht gekannte Zuverlässigkeit erreicht. Aber auch die Grundlagenforschung verwendet Satellitendaten und vertieft unseren Blick in den Kosmos.

Die Raumfahrt lässt damit neue Märkte für nutzenorientierte Anwendungen entstehen, in denen Millionen Menschen Arbeit und Einkommen finden. Die Bedeutung satellitengestützter Informationen und Dienstleistungsangebote für viele gesellschaftspolitisch relevante Bereiche, wie z. B. Klimaforschung und -Monitoring, Wettervorhersagen, Verkehr, Sicherheit und Katastrophenmanagement, wird immer größer.

Die Rolle der FFG

Die FFG stellt mit ihrer Agentur für Luft- und Raumfahrt die Andockstation zur internationalen Weltraumszene dar. Sie vertritt die Interessen Österreichs in der Europäischen Weltraumagentur ESA, in der EU, bei EUMETSAT und der UNO und fördert wettbewerbsfähige österreichische Weltraumkompetenz in Wissenschaft und Industrie.

Österreichische Weltraumtechnologie

Die Schwerpunkte österreichischer Player liegen in folgenden Technologiebereichen:

  • Thermische und mechanische Subsysteme für Satelliten und Trägerraketen (Thermalisolation, Strukturelemente, Mechanismen)
  • Elektronik für Steuerungs- und Signalverarbeitungsaufgaben an Bord von Satelliten
  • Subsysteme für Test und Betrieb von Satelliten

Das Spektrum umfasst unter anderem Werkstoffe und Komponenten für Weltraumtransportsysteme, z. B. Tieftemperatur-Treibstoffleitungen für die europäische Trägerrakete Ariane 5, Triebwerkspositionier-Mechanismen, Systemteile für die Temperaturregelung, Satellitenmechanismen sowie Isolationsmaterialen zum thermischen Schutz von Satelliten, Hardware und Software für die Signalverarbeitung an Bord von Satelliten, Software-Systeme für den Betrieb der Satelliten sowie für die vollautomatische Überwachung ihrer Signalqualität, innovative Satelliten-Kommunikationssysteme, die Entwicklung neuartiger Raketentreibstoffe und von Werkstoffen für den Strukturleichtbau zukünftiger Raumtransportsysteme, Test- und Monitoring-Systeme und die Nutzung und Auswertung von Fernerkundungsdaten.

Beteiligung an ESA-Programmen

Schwerpunktmäßig beteiligt sich Österreich an den Programmen der Europäischen Weltraumorganisation ESA in den Bereichen Erdbeobachtung (u. a. für die Klimaforschung), Navigation, Telekommunikation und Technologieentwicklungen.

Im Erdbeobachtungsbereich wird verstärkt auf den Aufbau vollkommen automatischer Prozessketten und Dienstleistungen gesetzt, um die ungeheuren Datenmengen der neuesten Satellitengeneration zu bewältigen. In der Navigation liegt der Schwerpunkt der Aktivitäten in der Nutzung des europäischen EGNOS- und GALILEO-Systems, eingebettet in GNSS (Global Navigation Satellite Systems). Die Weiterentwicklung der Empfängertechnologie („Software-based Receivers“) wie auch die verstärkte Vermarktung von Anwendungssoftware für Multisensorsysteme für Dienstleistungen, beispielsweise für ältere oder kranke Personen, finden hier besondere Beachtung.

Kommunikation via Satellit stellt in Gebieten ohne ausreichende Infrastruktur Dienste bereit und ist eine entscheidende Technologie zur Vermeidung der „digitalen Spaltung“ („digital divide“). Schlüssel zum Erfolg sind kostengünstige Endgeräte. Mobile Anwendungen für Fahrzeuge (Flugzeuge, Züge, Schiffe) werden verstärkt mit Satellitenkommunikation abgedeckt. Die effektive Nutzung und Erschließung neuer Frequenzbereiche für die kommerzielle Nutzung hat ebenfalls große Bedeutung.

Austrian Space Applications Programme (ASAP)

Das österreichische Weltraumprogramm ASAP hilft bei der Vorbereitung von bzw. als Einstieg für Weltraumkooperationen, es stärkt die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ermöglicht den Zugang zu internationalen Märkten.