FET Flagships
FET-Flagships (FET-F) werden als große und langfristige Forschungsvorhaben angelegt. Die voraussichtliche Dauer beträgt ca. 10 Jahre, ausgestattet mit einem Budget von 100 Mio. Euro pro Jahr und Flagship, welche in enger Kooperation zwischen EU-Forschungsrahmenprogramm und nationalen Forschungsprogrammen gestaltet werden. Wissenschaftsgetrieben, visionär und einen wissenschaftlichen Durchbruch erreichen – das sind die Ziele der FET-Flagships: Sie sollen die Basis für technologische Innovation und wirtschaftliche Nutzung schaffen sowie positive gesellschaftliche Auswirkungen haben.
Seit 2013 wurden drei „Flagship Initiativen“ gestartet: Human Brain Project zum Verständnis und zur Simulation des menschlichen Gehirns, das Projekt Graphene zur Entwicklung von 2D-Materialien für Elektronik und andere Anwendungen sowie das Projekt Quantum Technologies mit den Schwerpunkten „Quantum Simulations“, „Computing“, „Communication“ und „Sensing“. Diese bereits bestehende Flagships veröffentlichen manchmal sogenannte „Open calls“ zur Ergänzung ihrer Expertise und Konsortien. Weiterführende Informationen entnehmen Sie bitte den jeweiligen Webseiten.
Im Jahr 2020 werden noch folgende „FET Flagship“-Themen ausgeschrieben:
- Complementary call on Quantum Computing
- International Cooperation on Quantum Technologies (mit USA, Kanada und Japan)
- Novel methodologies for autonomous discovery of advanced battery chemistries
- Sensing functionalities for smart battery cell chemistries
- Self-healing functionalities for long lasting battery cell chemistries
- Coordination and support of the large scale research initiative on Future Battery Technologies
Mit März 2019 sind sechs neue europäische "Forschungs-Flaggschiffe" mit starken Partnern aus Österreich an den Start gegangen: Sie wurden von der Europäischen Kommission in einem hoch kompetitiven Verfahren ausgewählt, nun einen Antrag mit Forschungsagenda und Implementierungsplan auszuarbeiten. Dafür stellt die EU jeweils 1 Million Euro zur Verfügung. Voraussichtlich werden zwei der sechs Flaggschiffe ausgewählt, um 2020 ihre langfristige Forschungsarbeit mit einem Volumen von je rund 1 Milliarde Euro aus europäischen, nationalen und privaten Mitteln aufzunehmen. Ziel ist es, Lösungen für große globale Herausforderungen mit exzellenten europäischen Forschungskonsortien zu erarbeiten.
"Preparatory Actions" – die sechs ausgewählten Future Emerging Technologies (FET) Flagships im Überblick:
- "Time Machine" (erstmals ein Projekt aus dem Bereich Sozial- und Geisteswissenschaften) mit den österreichischen Partnern ICARUS, Technische Universität Wien und Österreichische Nationalbilbiothek (ONB)
- "Humane AI Flagship" (Künstliche Intelligenz) mit dem österreichischen Partner Technische Universität Wien
- "Energy-X" (Plattform für künftige chemische Energieumwandlungstechnologie in Europa)
- "LifeTime" (Genomforschung) mit dem österreichischen Partner Institut für Molekulare Biotechnologie GmbH (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
- "Sunrise" (erneuerbare Energie)
- "Restore" ("living drugs"/regenerative Medizin)
Aktuelle Flagships
FET Graphene Flagship: Graphen dürfte langfristig die gleiche Bedeutung erlangen wie heute Stahl oder Plastik. Die Graphen-Forschung ist ein Beispiel für eine neu aufkommende translationale Nanotechnologie, bei der Entdeckungen aus den Universitätslabors schnell in Anwendungen und kommerzielle Produkte umgesetzt werden. Graphen und ähnliche Stoffe könnten die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) kurz- und langfristig tiefgreifend verändern, indem z. B. Graphen-Komponenten in herkömmliche Silikon-Elektronik integriert werden und diese schrittweise ersetzen, oder dadurch, dass völlig neue Anwendungen möglich werden. Über die IKT hinaus wird sich die Graphen-Forschung auch erheblich auf die Bereiche Energie und Verkehr, aber auch das Gesundheitswesen auswirken.
Human Brain Project (HBP): In der Neurowissenschaft und Neuroinformatik wird die als Ergebnis dieser Initiative vorliegende Gehirnsimulation es ermöglichen, experimentelle Daten zu erfassen und zusammenzuführen, um bestehende Wissenslücken zu erkennen und zu schließen. In der Medizin werden die Projektergebnisse eine bessere Diagnostik in Verbindung mit Simulationen des Krankheitsverlaufs und der Wirkung von Arzneimitteln ermöglichen. In der Informatik werden durch den Bedarf an Gehirnsimulationen neue interaktive Hochleistungsrechentechniken vorangetrieben werden, die für zahlreiche Sektoren von Bedeutung sind. Gleichzeitig werden neue, dem Gehirn nachempfundene Geräte und Systeme die grundlegenden Beschränkungen heutiger Technik in Bezug auf Energieeffizienz, Zuverlässigkeit und Programmierbarkeit aufheben und den Weg für Systeme mit gehirnartiger Intelligenz ebnen. Aktuelle Open Calls sowie Informationen zum Flagship entnehmen Sie bitte direkt der HBP-Website.
Der Bericht Governancestrukturen & österreichische Beteiligungen an multilateralen Initiativen bietet Übersichtsdarstellungen über derzeitige österreichischer Vertretungen und Aktivitäten. Informationen zu ausgewählten FET-Flagship-Initiativen finden Sie ab Seite 15ff. (Stand Juli 2017).
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- FFG-Pressemeldung: 6 FET Flagships für Preparatory-Phase ausgewählt (März 2019)