Wirkungsmonitoring der FFG Förderung

Seit 1977 werden im Auftrag der FFG regelmäßig die Wirkungen der geförderten FTI&E-Projekte erhoben. Die Erhebung wird jährlich durchgeführt und die Fragestellungen werden kontinuierlich verbessert. Mit dem Wirkungsmonitoring ist die KMU Forschung Austria beauftragt.

Bei diesen Analysen geht es darum, im Sinne eines Erfolgsnachweises Aussagen über die Auswirkungen der eingesetzten Förderungsmittel zu ermöglichen. Alle Berichte der letzten Jahre stehen unten auf dieser Seite als Download zur Verfügung.

Ergebnisse des Wirkungsmonitorings der FFG Förderungen 2023

Das Wirkungsmonitoring 2023 bezieht sich auf im Jahr 2019 abgeschlossenen Forschungsprojekte. In diesem Jahr wurden auch der Beitrag der Projekte zu den sechs Umweltzielen der EU Taxonomie in der Erhebung berücksichtigt.

Das Portfolio der FFG wurde 2022 nach Themen gegliedert, um die Förderungen des BMK und des BMAW gemäß den in den Finanzierungsvereinbarungen definierten Kriterien zu strukturieren. Dadurch wurde die bisherige Programmstruktur in diesem Teil des Portfolios aufgelöst. Da das Wirkungsmonitoring vier Jahre nach Projektabschluss einen Überblick über das Wirkungsspektrum in Bezug auf die ursprüngliche Struktur bietet, wird in diesem Bericht weiterhin auf die frühere Kategorisierung eingegangen.

Wirkungen in Unternehmen

  • Der Anteil von Produktinnovationen zeigt über die Jahre einen rückläufigen Trend. Parallel dazu nimmt auch die Anzahl der Anmeldungen von gewerblichen Schutzrechten bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ab. Es bleibt abzuwarten, ob das Angebot des Patentschecks für KMU in den kommenden Jahren eine Trendumkehr bewirken kann. Dieser Rückgang steht aber auch im Zusammenhang mit der zunehmenden Anzahl an wissensintensiven Dienstleistern im Portfolio der FFG. Diese setzen einerseits seltener Produktinnovationen um und melden andererseits weniger häufig gewerbliche Schutzrechte an als beispielsweise Hochtechnologieunternehmen.
  • Diese Entwicklung beeinflusst auch die wirtschaftliche Verwertung der Projektergebnisse: Hochtechnologieunternehmen verwerten ihre Ergebnisse vier Jahre nach Projektende deutlich häufiger (ca. 62 %) als andere Unternehmen. Insgesamt beobachten wir jedoch einen Rückgang des Anteils der Projektbeteiligten, die ihre Ergebnisse bereits vier Jahre nach Projektende verwerten konnten. Ebenso ist der Anteil der Unternehmen mit zusätzlichen oder gesicherten Umsätzen gesunken. Dies weist auf die Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Verzögerungen hin, da der ‚übliche‘ Verwertungsbeginn von Projekten in der experimentellen Entwicklung genau in die Pandemiezeit fällt.
  • Der Return on Investment (gemessen am investierten Förderbarwert im Verhältnis zu den erzielten Erlösen der Unternehmen) ist im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht gestiegen, liegt jedoch mit € 6,7 (Median) im Basisprogramm und € 2,1 in anderen Programmen weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr lässt sich dadurch erklären, dass einige Unternehmen, insbesondere wissensintensive Dienstleistungsunternehmen, deutlich höhere Umsatzerlöse erzielen konnten. Dieses Cluster an Unternehmen war scheinbar weniger stark von der COVID-19-Pandemie betroffen oder konnte mitunter sogar davon profitieren.
  • Die Beschäftigungswirkung im Zusammenhang mit den Projektergebnissen stieg nach der Beendigung der Pandemiezeit wieder an. Bei 66 % der projektbeteiligten Unternehmen ist ein positiver Effekt erkennbar. 
  • Rund ein Drittel (32 %) der an den Projekten beteiligten Unternehmen geben an, dass infolge der Projektdurchführung Investitionen in die F&E-Infrastruktur getätigt wurden. Die Höhe der Investitionen liegt im Median der Projekte bei etwa 56 % des Förderbarwerts. 
  • Der Frauenanteil bei den Projektmitarbeiter*innen steigt weiter an. Das Verhältnis von weiblichen zu männlichen Projektmitarbeitern liegt aber immer noch bei ca. 1:4.
  • Auch der Anteil der Projektleiter*innen ist weiter angestiegen und liegt nun bei 19 %. Am höchsten ist der Anteil mit 28 % in Unternehmen aus dem OECD-Technologiefeld wissensintensive Dienstleistungen. 
  • Bei den im Jahr 2019 abgeschlossenen Projekten spielten Beiträge zu den Umweltzielen der EU-Taxonomieverordnung noch eine untergeordnete Rolle. Den Projekten wird jedoch ein gewisses Potenzial zugeschrieben, zur Reduktion von Treibhausgasen, zur Vermeidung oder Verminderung von Umweltverschmutzung sowie zum Übergang zur Kreislaufwirtschaft beizutragen. Diese Projekte, die in den Jahren 2016-2018 starteten, müssen im Kontext der damaligen Rahmenbedingungen interpretiert werden. Aufgrund der Initiativen der Bundesregierung in den letzten Jahren sollten wir in zukünftigen Ergebnissen im Wirkungsmonitoring insbesondere in den Bereichen Produktion und Kreislaufwirtschaft deutliche Fortschritte beobachten können.

Wirkungen in Forschungseinrichtungen

  • Externe Anwender*innen und zivilgesellschaftliche Akteure wurden wieder verstärkt in die Projekte einbezogen, wodurch der rückläufige Trend der Vorjahre gestoppt werden konnte. Im aktuellen Berichtsjahr war dies in 65 % der Projekte der Fall.
  • Forschungseinrichtungen waren in rd. 6 % der Projekte als Anmelder von gewerblichen Schutzrechten beteiligt. Dieser Anteil ist wenig überraschend deutlich geringer als bei den Unternehmen, und ist wie auch bei den Unternehmen zurückgegangen. 
  • Ein „Wissenstransfer über Köpfe“, d.h. der Wechsel von Personen zu Unternehmens- und/oder Forschungspartnern fand immerhin in 26 % der Fälle statt, 16 Prozentpunkte in Richtung Unternehmen und 10 Prozentpunkte zu anderen Forschungseinrichtungen.
  • 87 % aller Forschungseinrichtungen haben die Ergebnisse entweder publiziert oder zumindest bei Konferenzen präsentiert.
  • Ausgründungen und Lizenzeinnahmen im Zusammenhang mit den Projektergebnissen sind für 5 % der Projekte (trifft 'sehr' oder 'ziemlich' zu) bzw. 7 % der Projekte eine realistische Möglichkeit oder wurden bereits realisiert.
  • Die Unterstützung der Umweltziele der EU-Taxonomieverordnung auf Basis der Projektergebnisse wurde auch von den Forschungseinrichtungen als eher untergeordnet eingestuft. Die Angaben ähneln sehr denen der Unternehmen. Insbesondere die etwas grundlagenforschungsnäheren BRIDGE-Projekte scheinen diesbezüglich ein relativ höheres Innovationspotenzial zu besitzen.
  • Bei der Mittelherkunft von Folgeprojekten liegt im Zeitverlauf eine relative konstante Verteilung vor: 61 % der nachfolgenden F&E-Aktivitäten werden national, 27 % über EU-Mittel und 12 % über regionale Förderungen finanziert, wobei der EU-Anteil auf Kosten der regionalen Unterstützung leicht steigt.
  • Bei nationalen Folgeprojekten nimmt die FFG eine zentrale Rolle ein: der Anteil der durch die FFG unterstützen Folgeprojekte liegt bei 86 %.

Kontakt

Dr. Sabine MAYER
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