Die FFG unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen die digitale Anschlussfähigkeit der Regionen und ihrer Akteurinnen und Akteure und forciert auf unterschiedlichen Ebenen den Diskurs und das Wissen über die Chancen der Breitbandtechnologien z.B. durch Sichtbarmachung über diverse Pilotprojekte.
Aus diesem Grund wird der international probate Weg der Pilot- und Teststellungen angewandt, um ländliche Regionen auf ihrem Weg zu Digitalisierung und Innovation zu unterstützen. Ein besonderes Augenmerk wird hier auf einen Bottom-up Ansatz gelegt, um eine reale Akzeptanz zu erhalten und Innovationstreiberinnen und –treiber am Land zu identifizieren und optimal zu unterstützen.
Eine erste Pilotinitiative
Als erste Pilotinitiative zur Stärkung der Innovationsfähigkeit der Regionen wurde im Jahr 2020 das Projekt REGIONAL.DIGITAL.INNOVATIV. gestartet. Die Pilotinitiative hat zum Ziel innovative Leuchtturmprojekt am Land zu initiieren. Die „Leuchttürme“ erhalten über die FFG eine Kombination aus Services (Vernetzung, Co-Creation) und monetärer Unterstützung.
Gemeinsam mit regionalen Akteurinnen und Akteuren werden für eine konkrete aktuelle Herausforderung in ländlichen Regionen innovative Lösungen gesucht. Durch methodische Unterstützung, den gezielt ausgewählten Kontakten einer Forschungsförderungsagentur, viel Enthusiasmus und einer Startfinanzierung wird mitgeholfen, dass schlummernde Ideen zu innovativen Projekten werden und regional übergreifendes Lernen und Partnerschaften entstehen.
Die Grundprinzipien der Pilotinitiative sind:
- Unterschiedliche regionale Akteurinnen und Akteure sind der zentrale Faktor für den Erfolg von Innovation in Regionen
- Digitalisierung als Megatrend und Innovationstreiber des 21. Jahrhunderts
- Innovation als Grundvoraussetzung zur Sicherung von Wohlstand und Arbeitsplätzen in einer hoch entwickelten Wirtschaft
Gestartet wurde im Frühsommer 2020 mit der Befragung sämtlicher Regional- und LEADER-Managements zu Erfahrungen und Herausforderungen in Bezug auf Digitalisierungsaktivitäten vor allem im Zusammenhang mit der Corona Krise. Drei Herausforderungen wurden bei der Befragung besonders hervorgehoben und als erste potentielle Themen für eine Umsetzung in ländlichen Regionen identifiziert:
- Stärkung regionaler Innovationsfähigkeit: Unter besonderer Berücksichtigung der Nutzung der Digitalisierung und weiteren innovativen Elementen wie z.B. Innovationsvernetzungsmanagement, Innovationshubs, Co-Working Spaces, zum Ausbau und Vernetzung von Innovationsökosystemen in Regionen vorzugsweise zur Stärkung von Orts- und Stadtkernen, mit dem Ziel wirtschafts – und wissensbezogene sowie kreative Arbeitsplätze und Beschäftigung für Frauen zu forcieren.
- ÖPNV/Erreichbarkeit: Vernetzung von Angeboten (z.B. Alltagswege, Arbeitswege bzw. Pendeln, Tourismus)
- Regionale Wertschöpfung: Verbesserung der digitalen Logistik für Vermarktung aller regionalen Produkte und Dienstleistungen
Auf Basis dieser Ergebnisse werden in weiteren Schritten Ideenwettbewerbe („Challenges“) zu den Themen gestartet, die anhand von modernen Innovationsmethoden das Potential der Regionen unterstützen und konkrete Umsetzungsprojekte kreieren sollen.
Start der ersten Challenge
Aus der identifizierten Herausforderung „Stärkung der Regionalen Innovationsfähigkeit“ wurde die Challenge „Wir gestalten die neuen Arbeits- und Begegnungsräume am Land“. Diese erste Challenge startete im Herbst 2020 und wird in Form von IDEATION Day und CREATION Day Workshops umgesetzt.
IDEATION Day
- Der IDEATION Day bringt die kreativsten Köpfe und innovativsten Denkerinnen und Denker zusammen
- Es wird breit eingeladen und anhand von Motivationsfragen die engagiertesten Innovationstreiberinnen und –treiber am Land herausgefiltert
- In mehreren Online Veranstaltung wird das Problem konkretisiert und Ideen für Lösungsprojekte entwickelt (IDEATION Day, Post-IDEATION Day, Pitching Session).
- Die erarbeiteten Ideen werden anhand von Ideenblättern bei der FFG eingereicht
CREATION Days
- Aus allen eingereichten Ideenblättern werden anhand eines Publikumsvotings und einer internen Jury aus BMLRT und FFG die 3 innovativsten Ideen ausgewählt
- Zu jeder Idee gibt es einen „maßgeschneiderten“ CREATION Day Workshop
- In diesen Workshops werden in einem gemeinsamen kreativen Prozess konkrete Leuchtturmprojekte geschmiedet
- Insgesamt werden bis zu drei Leuchtturmprojekte finanziert
Mit der Challenge und den daraus entstehenden Leuchtturmprojekten soll eine proaktive Vernetzung mit relevanten Akteurinnen und Akteuren aus der Österreichischen Innovationscommunity, die Förderung Regionen übergreifender Zusammenarbeit durch bis zu drei überregionale Projekte sowie die Stärkung von wirtschafts – und wissensbezogenen sowie kreativen Arbeitsplätzen für Frauen in Regionen erreicht werden. Zusätzlich sollen neue (innovative) und für mehrere Regionen anwendbare Lösungen gefunden und umgesetzt werden. Dies alles erfolgt in einem systematischen Prozess, basierend auf modernen Innovations- und Kreativmethoden (Ideation, Design Thinking) und mit der Unterstützung und Hebelung der Innovationskraft der Regionen durch Digitalisierung.
Die Projekte erhalten eine Unterstützungsleistung die auf jedes Projekt maßgeschneidert angepasst ist. Sie besteht aus Services, die im Zuge der IDEATION und CREATION Days geboten werden, und einer monetären Unterstützung. Es ist wichtig zu betonen, dass es sich um kein Förderprogramm handelt, sondern um eine Pilotinitiative, die in einem kooperativen Prozess umgesetzt wird. Die FFG leistet konkret Hilfestellungen bei der Ideenfindung für Projekte, der Projektausformulierung, bei der Suche von weiteren Projektpartnerinnen und –partnern, bei der Projektplanung und bei der Zusammenstellung der Finanzierung. Die monetäre Unterstützung beträgt max. 85.000 EUR, abhängig von Projektinhalt, Umfang des Gesamtprojekts und Finanzierungsnotwendigkeiten.
Um zukünftig alle aktuellen Informationen zu REGIONAL.DIGITAL.INNOVATIV. zu erhalten, bitte ein Mail an regionaleinnovationssysteme@ffg.at senden (Aufnahme in den Verteiler)!
Die Pilotinitiative REGIONAL.DIGITAL.INNOVATIV. wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Finanzen finanziert (Sektion VI für Telekommunikation, Post und Bergbau) und in Kooperation mit der FFG durchgeführt. Sie bietet aktive Unterstützung für die Themen des Breitbandausbaus und der Regionalentwicklung. Es werden damit konkrete Maßnahmen unterstützt, die demonstrieren, wie relevant Digitalisierung und Innovation für erfolgreiche und lebenswerte Regionen sind.
Illustrationen © Marianne Pratscher für FFG